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Das Buch des Todes: Roman (German Edition)

Das Buch des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Das Buch des Todes: Roman (German Edition)
Autoren: Anonymus
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ist?«
    »Kommt darauf an, was Sie von ihr wollen.«
    »Ich habe was für sie.«
    »Das geben Sie am besten mir, ich reich es dann weiter.«
    Es war noch immer mucksmäuschenstill in der Bar, nur der große Ventilator an der Decke surrte vor sich hin.
    Der Mann roch erst an seinem Glas, bevor er einen Schluck trank. »Sie müssen Sanchez sein, richtig?«
    »Möglicherweise.«
    »Ja, ich hab schon gehört, dass Sie ein ziemlicher Idiot sein können.«
    Dante beugte sich zu dem Fremden hinüber und stieß ihm gegen den Arm. »Hör mal, Kumpel, pass bloß auf, wie du mit mir redest.«
    Sanchez machte eine wegwerfende Handbewegung. »Schon okay, Dante, da habe ich schon schlimmere Beleidigungen zu hören bekommen.«
    Der Fremde seufzte. »Okay, lassen Sie mich mal erklären, wieso ich hier bin.«
    Sanchez nahm sich ein Wischtuch und polierte den Tresen und tat so, als würde ihn das nicht sonderlich interessieren. »Hört, hört, jetzt will er uns auch noch eine Geschichte erzählen.«
    Der Fremde blickte sich um, und als er merkte, dass alle Aufmerksamkeit auf ihn gerichtet war, sprach er etwas lauter. Nur damit ihn auch alle hören konnten.
    »Ich komme aus einer kleinen Gemeinde im Süden. Heißt Lakeland. Irgendjemand schon mal gehört?«
    Niemand antwortete.
    »Na, ist ja auch egal. Wir hatten jedenfalls jahrelang Ärger mit so einer Rockergang. Nicht die Hells Angels, nein, unsere waren viel schlimmer! Oft genug haben wir am Morgen unsere Nachbarn tot auf der Straße entdeckt. Diese Rocker haben ihnen Unsägliches angetan. Kannibalismus, Dinge, die man für unmöglich hält. Wir lebten schon eine ganze Ewigkeit in ständiger Angst. Manchmal ließen sie uns ein paar Monate in Ruhe, doch dann kamen sie jedes Mal wie aus heiterem Himmel plötzlich zurück. Sie brachen in unsere Häuser ein, zerrten die Kinder aus dem Bett. Wir waren machtlos gegen sie und konnten uns nicht verteidigen. Wenn sich jemand gegen sie auflehnte, wurde er auf satanische Art gefoltert und durch einen Ritualmord hingerichtet. Manche von uns wurden sogar auf offener Straße verspeist.«
    Sanchez hustete. »Ist Ihnen klar, dass wir hier gerade eine Hochzeit feiern?«
    »Ja, tut mir auch leid«, sagte der Mann und hob entschuldigend die Hände. Er schaute zu Kacy hinüber. »Nettes Kleid!«
    »Danke!« Kacy strahlte. »Hab ich mir maßanfertigen lassen!«
    »Wie schön«, entgegnete der Mann. Dann blickte er Dante an. »Ist sie blau?«
    »Ja.«
    »Okay, jedenfalls kommt vor einem Monat dann dieser Mann in unsere kleine Stadt. Er sah aus wie ein richtig harter Kerl – einer, mit dem man sich besser nicht anlegt. Und seitdem hat sich alles geändert.«
    Beth hatte die ganze Zeit hinter Flake gestanden, während der Mann erzählte. Jetzt trat sie vor. »Wie sah er denn genau aus?«
    »Ist schwer zu beschreiben. Wir haben sein Gesicht nie wirklich gesehen. Das hatte er meistens unter einer schwarzen Kapuze versteckt. Aber er hatte eine sehr heisere Stimme.«
    »Und wie hieß er?«
    Der Mann zuckte mit den Schultern. »Seinen Namen hat er nie erwähnt. Wir nannten ihn erst den Bourbon-Trinker, weil er den so sehr mochte. Aber das sollte sich ändern. Und zwar an dem Tag, als er sich ganz allein draußen auf der Straße den Rockern entgegenstellte. Niemand von uns wird das je vergessen. Wir hatten schon die Rocker bis dahin für blutrünstig und gnadenlos gehalten. Doch dieser Kerl war schlimmer als die alle zusammen. Und jetzt nennen wir ihn den Mann, der uns gerettet hat. Heutzutage ist es wieder schön, in Lakeland zu wohnen. Man kann sogar nachts auf die Straße gehen.« Er nahm sein Glas und trank einen Schluck Rum, bevor er hinzufügte: »Was aber niemand macht.«
    Beth schob Sanchez aus dem Weg, damit sie mit dem Fremden reden konnte. »Ich bin Beth Lansbury«, erklärte sie. Der Mann lächelte. »Ich freue mich, Sie kennenzulernen, Beth.«
    »Der Unbekannte, von dem Sie erzählt haben, heißt JD . Wissen Sie, wo er jetzt ist?«
    Wieder trank der Mann einen Schluck Rum und stellte dann das Glas zurück auf den Tresen. »Kann ich noch einen bekommen?«, fragte er Sanchez.
    »Wieder Rum?«
    »Ja, einen doppelten diesmal.«
    Sanchez holte die Rumflasche und schenkte dem Mann in Höchstgeschwindigkeit ein, weil er wissen wollte, wie die Geschichte weiterging. Der Mann nahm das Glas und machte keinerlei Anstalten, dafür zu zahlen. Wieder wandte er sich Beth zu.
    »Er sagte uns, er hätte einen Pakt mit dem Teufel geschlossen. Und jetzt muss er auf
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