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Das Buch des Todes: Roman (German Edition)

Das Buch des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Das Buch des Todes: Roman (German Edition)
Autoren: Anonymus
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»Was?«
    »Wirf mal einen Blick in den Rückspiegel. Du bist schön.«
    Sanchez blickte Flake über die Schulter, um sich davon zu überzeugen, dass sie die Wahrheit sagte. Beths Narbe war dank der Heilungskräfte des Auges des Mondes tatsächlich verschwunden. »Sie hat recht«, pflichtete er Flake bei. »Du siehst umwerfend aus. Das ganze Blut auf deinem Top ist allerdings eine Schande. Es trübt den Eindruck ein wenig.«
    Beth betrachtete ihr Bild im Rückspiegel des Wagens. Sie fuhr sich mit den Fingern über die Wange, dort, wo die Narbe gewesen war.
    »Ich glaub es nicht«, flüsterte sie. »Nach all dieser Zeit ist sie verschwunden!«
    Sie war so glücklich über den Anblick ihres neuen Spiegelbilds, dass sie es kaum mitbekam, als im Museum ein Schuss fiel.

♦  EINUNDSECHZIG
    Special Agent Richard Williams hatte während seiner zwanzig Jahre beim FBI ja einiges erlebt, aber der Bericht über die Ereignisse in Santa Mondega grenzte an eine Farce. Vor einem Jahr war ein ehemaliger Kollege von ihm, Detective Miles Jensen, in dieses Dreckloch abkommandiert worden und dann spurlos verschwunden. Angeblich sollte es in der Stadt nicht mit rechten Dingen zugehen. Williams versuchte, auch bei Übersinnlichem erst einmal immer offen zu bleiben. Doch jetzt, im Büro des Captain mit den beiden Hilfspolizisten und ihrem Bericht vom jüngsten Massaker in der Stadt, war damit Schluss. Hier musste sich wohl jemand einen Scherz mit ihm erlauben.
    »Wollen Sie mich auf den Arm nehmen?«, fragte er.
    Die beiden Polizisten ihm gegenüber sahen aus wie Halb-Kretins. Der eine, Sanchez Garcia, trug die Uniform der Highway Police inklusive verspiegelter Sonnenbrille und Stetson, die er alle beide nicht abgesetzt hatte. Die zweite war Officer Flake Munroe, die sich offenbar wirklich für eine richtige Polizistin hielt, dafür aber viel zu harmlos wirkte. »Genauso hat sich das alles abgespielt«, antwortete sie nun vollkommen ernst.
    Williams zwang sich zu einem Lächeln. »Okay«, sagte er und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Dann will ich das mal kurz zusammenfassen, damit Sie mir bestätigen können, dass ich Sie auch richtig verstehe. Gemäß Ihren Angaben befand sich diese Stadt in den Händen einer Mumie, die eine Armee aus Vampiren und Werwölfen aufgestellt hat, um die Weltherrschaft an sich zu reißen.«
    »Das stimmt«, sagte Sanchez.
    »Aha. Und es sind diese Vampire und Werwölfe, die für die gesamten Morde in Santa Mondega verantwortlich sind.«
    »Für die meisten jedenfalls«, sagte Flake. »Und der Weihnachtsmann hat eine Menge Kinder umgebracht.«
    Williams holte tief Luft und lockerte seine Krawatte. »Stimmt, die Kinder gehen auf die Kappe des Weihnachtsmanns. Und dann hätten wir natürlich noch den Bourbon Kid, der die Stadt vor den Untoten gerettet hat.«
    »Zumindest hatte er einen gewissen Anteil daran«, berichtigte Sanchez. »Aber eigentlich war es eher Teamwork.«
    »Teamwork also, ja?« Williams hörte auf, an seiner Krawatte herumzuspielen, und fuhr sich durch das dünne silbergraue Haar. Das war doch unglaublich! »Und wer von euch hat das Museum angezündet?«
    »Das war die Mumie«, erklärte Sanchez. »Sie konnte Laserblitze aus ihren Fingerspitzen abfeuern. Damit hat sie es gemacht.«
    »Laserblitze, ja natürlich.« Williams starrte Sanchez durchdringend an. Dieser geistig Minderbemittelte in seiner idiotischen Uniform verzog dennoch keine Miene. »Ich finde es in dem Zusammenhang sehr interessant, was noch im Bericht steht. Namentlich, dass Sie, Sanchez Garcia, vor den Augen der Sunflower Girls den Weihnachtsmann angezündet haben.«
    »Das ist korrekt.«
    »Saubere Arbeit. Und Sie sind ganz sicher, dass Sie nicht auch das Museum angezündet haben?«
    »Ja, absolut.«
    Williams hätte gern Sanchez’ Augen gesehen, aber er trug ja die verspiegelte Sonnenbrille. »Faszinierend«, sagte Williams nachdenklich. »Die Casa De Ville ist ebenfalls abgebrannt. Und da gab es auch keinen einzigen Überlebenden. Und wenn ich es richtig sehe, waren Sie in der Nacht dort, bevor Sie ins Museum gefahren sind. Stimmt das?«
    »Ja.«
    »Sie scheinen ja eine wirklich bemerkenswerte Affinität zu Bränden und Feuer zu haben, Mr Garcia.«
    »Affini… was?«
    Es hatte keinen Sinn. Williams wollte die beiden Irren nur noch loswerden, und dann musste er dafür sorgen, dass sie sofort aus dem Polizeidienst entfernt wurden. Er brauchte einen Moment, um sich wieder zu sammeln, dann sagte er: »Ferner behaupten
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