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Das Buch des Todes: Roman (German Edition)

Das Buch des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Das Buch des Todes: Roman (German Edition)
Autoren: Anonymus
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Bourbon Kid mit seiner heiseren Stimme, die direkt aus der Hölle zu kommen schien:
    »Runter.«
    Einen Moment lang blieb sie regungslos stehen. Dann hockte sie sich hin, steckte den Kopf zwischen die Knie, hielt sich die Ohren zu und schloss die Augen.
    BÄÄÄM !
    Während der gewaltige Knall noch von den Wänden der Halle widerhallte, nahm Caroline die Hände von den Ohren. Hinter sich hörte sie jemanden umfallen. Zögernd öffnete sie die Augen und schaute zum Bourbon Kid. Er hatte die Pistole wieder unter den schwarzen Mantel gesteckt und sich der blutüberströmten Leiche des Jungen auf dem Parkettboden zugewandt.
    Langsam richtete Caroline sich auf. Hinter ihr lag der Vampir, der sie verfolgt hatte. Sein halber Kopf fehlte. Die klaffende Wunde rauchte, und Blut floss in eine sich stetig vergrößernde Lache. Sie wich einen Schritt zurück und drehte sich zum Bourbon Kid um.
    »Danke«, murmelte sie. »Der hat mich ganz schön lange verfolgt. Keine Ahnung, wer er ist.«
    Der Kid antwortete nicht. Caroline machte noch einen Schritt auf ihn zu und sagte nun etwas lauter: »Wissen Sie, was hier los ist? Haben die Vampire den Jungen erwischt?«
    Der Kid schien vergessen zu haben, dass sie überhaupt da war. Erst als er ihre Stimme hörte, sah er sie an. »Der Kerl war ein Panda.«
    »Ein was? Ein Panda?«
    »Ja.«
    Sie dachte nach. Nein, das ergab alles überhaupt keinen Sinn.
    »Die schwarze Farbe um seine Augen. Das Erkennungszeichen des Panda-Clans der Vampire, zu dem er gehörte. Jedenfalls bis ich ihm eben den Schädel abrasiert habe.«
    Caroline hörte zwar, was er sagte, war aber abgelenkt, weil sie auf einmal den toten Jungen wiedererkannte. »Oh Gott, das ist ja Josh! Er geht in meine Schule. War das der Panda?«
    Der Kid schüttelte den Kopf. »Nein, sieht nicht nach einer Attacke eines Blutsaugers aus.«
    »Wer hat es denn dann getan?«
    Der Kid ignorierte sie und griff wieder in seinen Mantel. Dann zog er die Waffe heraus, mit der er den Panda erledigt hatte. Es sah ganz so aus, als wollte er sie gleich benutzen. Er ging auf Caroline zu, starrte aber an ihr vorbei, als wäre sie gar nicht da. Schnell wich sie aus und presste den Rücken gegen ein Regal, um dem Kid nur ja nicht zu nahe zu kommen. Der ging an ihr vorbei, sein Mantel streifte sanft ihr Bein. Am Ende des Gangs blieb er stehen und spähte vorsichtig nach links und rechts, die Waffe im Anschlag.
    »Ist es draußen jetzt wieder sicher?«, fragte Caroline nervös.
    »Für mich schon.«
    »Kann ich mitkommen? Ich habe Angst allein.«
    Er warf ihr einen Blick zu. »Hier bist du sicherer.«
    Caroline zeigte auf den toten Jungen. »Wer hat Josh umgebracht? Und was, wenn der nun zurückkommt?«
    Der Kid war bereits auf dem Weg zum Ausgang. »Der Mann, der das getan hat, ist nicht mehr hier.«
    »Wissen Sie denn, wer es war?«, rief sie ihm hinterher. »Erschießen Sie ihn jetzt?«
    »Er steht auf meiner Liste.«

♦  EINS
    Der Rinnstein war von Regen, Abwasser und Blut überschwemmt. Über der ganzen Stadt lag eine unheilvolle Stille. Dies waren die letzten sichtbaren Überbleibsel des Massakers, das sich einen ganzen Tag lang in Santa Mondega abgespielt hatte. Donner, Blitz und Tod – Halloween war noch nie zuvor in solches Chaos ausgeartet. Und in Santa Mondega wollte das schon etwas heißen.
    Wäre das alles in einer anderen Stadt passiert, es hätte überall nur so von Polizisten und Journalisten gewimmelt, die der Sache auf den Grund gehen wollten. Aber falls überhaupt noch irgendwelche Polizisten am Leben waren, würden sie vor dem Morgengrauen keinen Fuß vor die Tür setzen. Die Stadt war ein Tummelfeld für Vampire, und von denen waren nicht gerade wenige selber Cops. In dieser Nacht allerdings waren Cops und Vampire (und insbesondere Vampir-Cops) auch Opfer des Massakers geworden. Die Bewohner von Santa Mondega würden in einer Stadt erwachen, in der das Gesetz keinen Arm mehr hatte.
    Gegen vier Uhr morgens wanderten zwei Gestalten über die verlassenen Straßen. Das Mädchen war Anfang zwanzig und trug zu ihren Jeans ein graues Sweatshirt. In der Dunkelheit wirkten die Blutflecke darauf tiefschwarz. Das Blut war aus einer Wunde an ihrem Hals gelaufen, die sie unter ihrem langen Haar versteckte. Ihr Freund, ein junger Mann im gleichen Alter, hatte sie ihr beigebracht. Kurz nach Mitternacht hatte er sie in eine Kreatur der Finsternis verwandelt, so wie auch er selbst eine war.
    Seitdem waren sie durch die Stadt gezogen. Jetzt
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