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Das Buch der Gaben - Tommy Garcia ; Band 1

Das Buch der Gaben - Tommy Garcia ; Band 1

Titel: Das Buch der Gaben - Tommy Garcia ; Band 1
Autoren: Bastei Lübbe
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raffte sich auf und rannte, na ja, lief hinterher.
    Ich drückte meiner Mutter, die unsere Bilder wohl gerade unter ganz neuen Gesichtspunkten betrachtete, mein Glas indie Hand und folgte Tommy, der schon eine halbe Treppe tiefer war.
    Dies war der erste Tag mit Tommy, der erste Tag der Sommerferien und der Beginn einer Reihe unglaublicher Erlebnisse und Abenteuer.
    In diesem Moment hatte mein Leben begonnen, gefährlicher zu sein. Aber das wusste ich noch nicht.

MUT UND
ANDERE ANGEWOHNHEITEN
    I ch hatte eigentlich nicht vor, meine neue Bekanntschaft mit irgendjemandem zu teilen. Ich war mir aber sicher, dass jeder gern mit Tommy zusammen sein wollte, und ich hatte eben das Glück gehabt, ihn zuerst kennenzulernen. Also freute ich mich unbändig darauf, mit diesem mir schon nach wenigen Augenblicken so vertrauten neuen Freund die Sommerferien zu verbringen. Das passte einfach!
    Doch dann machte mir meine Schwester einen Strich durch die Rechnung.
    Tommy und seine Eltern waren an einem Donnerstag eingezogen. Diesen ersten Ferientag und den darauffolgenden Freitag half ich mit, allerlei Kartons zu schleppen und auszupacken, Hunderte von Büchern in Regale einzusortieren, Geschirr aus Zeitungspapier zu wickeln und was man sonst so alles tun muss, wenn man sich bereit erklärt hat, beim Umzug zu helfen. An diesen beiden Tagen verstanden wir uns schon so gut, dass ich überhaupt nicht mehr an Andi dachte. Ich hatte deswegen sogar ganz kurz ein schlechtes Gewissen. Aber nur ganz kurz.
    Denn auch Tommys Eltern verhielten sich so, als würden sie mich schon Ewigkeiten kennen. Seine Mutter machte einen Wahnsinns-Kartoffelsalat, den wir beide nach unserer anstrengenden Arbeit gierig verputzten, und Jesse ließ den ganzen Tag über die Musikanlage laufen und spielte Musik,die ich nicht kannte. Irgendwie würde er diese Alte-Leute-Musik lieben, sagte er lachend, nach dem zweiten Tag ertappte ich mich dabei, wie ich die Songs mitsummte. Jesse hieß übrigens Manfred, und das passte überhaupt nicht zu ihm, wie ich fand, so dass ich ihn einfach fragte, ob er was gegen den Namen Jesse hätte. Natürlich hatte er nichts dagegen. Manche Eltern sind einfach cool.
    Dann hatten wir es endlich geschafft. Alles war eingeräumt und an seinem Platz und so vereinbarte ich mit Tommy, dass er am Samstag zu uns kommen sollte und wir uns gemütlich bei Chips und Cola, nein, Mineralwasser, einen Plan machen wollten, wie wir die Ferien angehen könnten. Eine Sache schweißte uns außerdem sofort zusammen, und das waren unsere Hunde. Wir wohnen nicht weit entfernt von einem Hundeauslaufgebiet, und so verschwanden wir immer mal zwischendurch mit Lazy und Jever im Wald und ließen die beiden herumtollen. Sie waren schon ein lustiges Pärchen. Lazy hatte im Vergleich zu Jever überhaupt keine Kondition, und wenn es ihm zu viel wurde, ließ er sich an der Stelle, wo er gerade stand, einfach fallen, plumpste zu Boden und ertrug alles Stupsen und Rumhopsen von Jever in einer Bierruhe. Ich hatte nur so meine Hoffnung, dass er am Ende der Ferien vielleicht besser mithalten könnte und seine Jagdhund-Gene bis dahin doch noch durchkommen würden.
    Ich hatte noch am Freitag jede Menge Chips für uns eingekauft, natürlich nur die ohne irgendwelches Zeugs, schön dünn und nur gesalzen. Für mich hatte ich einen ordentlichenVorrat Cola besorgt. Für Tommy brauchte ich keine Getränke holen, denn genügend Wasser hatten meine Eltern immer zu Hause. Wir würden es uns in meinem Zimmer gemütlich machen und in aller Ruhe miteinander quatschen.
    Ich legte eine CD ein und Tommy nickte anerkennend. Auch in der Hinsicht verstanden wir uns. Lazy lag wie immer platt auf dem Teppich, die Ohren rechts und links ausgebreitet, und Jever kuschelte sich an ihn, wobei er seinen Kopf auf den Rücken meines faulen Hundes bettete und es sich so richtig bequem machte. Die beiden waren seit ihrer ersten Begegnung unzertrennlich und hatten in unserem Haus und natürlich auch in unserer Straße bereits für einiges Aufsehen gesorgt. Tommy und ich sahen unsere Hunde an, wie sie da so lagen, und wir mussten beide gleichzeitig lachen.
    »Stellt sich die Frage«, sagte ich, »wer sich von den beiden durchsetzen wird. Entweder wird mein Hund irgendwann zum Hopser oder deiner gewöhnt sich das Faulenzen an.«
    »Tja«, meinte Tommy, »echte Kumpels ergänzen sich eben.«
    Wir lümmelten uns auf den Boden, jeder eine Tüte Chips vor sich und Getränke zwischen den Beinen, und dann
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