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Das Bourne Imperium

Das Bourne Imperium

Titel: Das Bourne Imperium
Autoren: Robert Ludlum
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und ihren Nachkommen überlassen würden, die nur verabscheuungswürdige Gleichmacherei im Kopf haben?« Sheng stand vor McAllister und hielt seine Aktentasche mit beiden Händen fest. »Unsere Sklaven sollten sie sein, nicht unsere Herrscher.«
    »Diese Art von Denken hat dazu geführt, dass Sie das Land verloren haben – Sie, die Führer, nicht das Volk. Das Volk hat man nicht gefragt. Wenn man das getan hätte, dann hätte es vielleicht Kompromisse gegeben, eine Einigung, und dann würde dieses Reich immer noch Ihnen gehören.«
    »Mit marxistischen Tieren schließt man keine Kompromisse  – und mit Lügnern auch nicht. So wie ich auch mit Ihnen keinen Kompromiss schließen werde, Edward.«
    »Was sagen Sie da?«
    Mit der linken Hand ließ Sheng den Aktenkoffer aufschnappen und holte die Akte heraus, die sein Beauftragter vom Victoria Peak gestohlen hatte. »Erkennen Sie das?«, fragte er ruhig.
    »Das glaube ich nicht!«
    »Glauben Sie es ruhig, mein alter Widersacher. Ein wenig Geschicklichkeit kann alles bewirken.«
    »Das ist unmöglich !«
    »Die Akte ist hier. In meiner Hand. Und auf der ersten Seite steht ganz deutlich, dass es nur eine Kopie gibt, die nur mit Militäreskorte weitergegeben werden darf, Geheimhaltungsstufe
eins. Meiner Ansicht nach haben Sie das richtig eingeschätzt, als wir miteinander telefonierten. Der Inhalt dieser Akte würde dazu führen, dass der ganze Pazifikraum in Flammen aufgeht. Der Krieg wäre unvermeidlich. Der rechte Flügel von Beijing würde gegen Hongkong marschieren – das, was man dort den rechten Flügel nennt, in Ihrem Teil der Welt würden Sie sie als Linke bezeichnen. Albern, nicht wahr?«
    »Ich habe eine Kopie herstellen und nach Washington schicken lassen«, unterbrach ihn der Staatssekretär schnell.
    »Das glaube ich nicht«, sagte Sheng. »Alle Diplomatensendungen, sei es nun über Telefon, über Computer oder über Kuriertasche, müssen vom höchsten Beamten freigegeben werden. Der berüchtigte Botschafter Havilland würde das nicht zulassen, und ohne seine Erlaubnis würde das Konsulat keinen Finger rühren.«
    »Ich habe eine Kopie an das chinesische Konsulat geschickt!« , schrie McAllister. »Sie sind erledigt, Sheng!«
    »Wirklich? Wer glauben Sie denn, dass in unserem Konsulat in Hongkong alle Mitteilungen von allen außenliegenden Quellen erhält? Sparen Sie sich die Antwort, ich übernehme das für Sie. Einer unserer Leute.« Sheng hielt inne, und seine fanatischen Augen loderten plötzlich. »Wir sind überall, Edward! Wir werden unsere Nation zurückgewinnen, unser Reich !«
    »Sie sind wahnsinnig. Das kann nicht funktionieren. Sie werden einen Krieg auslösen!«
    »Dann wird es ein gerechter Krieg sein! Die Regierungen auf der ganzen Welt werden ihre Wahl treffen müssen. Herrschaft des Einzelnen oder Herrschaft des Staates. Freiheit oder Tyrannei!«
    »Zu wenige von euch haben Freiheit gewährt und zu viele von euch waren Tyrannen.«
    »Wir werden siegen – so oder so.«
    »Mein Gott, das ist es also, was ihr wollt! Ihr wollt die Welt an den Abgrund treiben und sie zwingen, zwischen Vernichtung und Überleben zu wählen! Und ihr meint, ihr werdet bekommen, was ihr wollt, weil ihr glaubt, dass alle
sich für das Überleben entscheiden! Diese Wirtschaftskommission, Ihre ganze Hongkong-Strategie ist erst der Anfang ! Ihr wollt euer Gift über den ganzen Pazifikraum verbreiten! Sie sind ein Eiferer, ein Fanatiker, Sie sind blind ! Können Sie denn nicht erkennen, was für tragische Konsequenzen …«
    »Man hat uns unsere Nation gestohlen, und wir werden sie uns zurückholen ! Man kann uns nicht aufhalten! Wir werden marschieren !«
    »Doch, man kann Sie aufhalten«, sagte McAllister leise, und seine rechte Hand schob sich auf seine Jackentasche zu. »Ich werde Sie aufhalten.«
    Plötzlich ließ Sheng seinen Aktenkoffer fallen, und eine Waffe wurde sichtbar. Er feuerte, während McAllister instinktiv zurückfuhr und sich an die Schulter griff.
    »Hinlegen!«, brüllte Bourne und rannte vor den Hubschrauber, in das grelle Licht seiner Scheinwerfer, und gab einen Feuerstoß ab. »Wegrollen, wegrollen ! Wenn Sie sich bewegen können, dann wälzen Sie sich zur Seite.«
    »Sie!«, schrie Sheng, gab schnell zwei Schüsse auf den am Boden liegenden Staatssekretär ab und hob dann die Waffe und drückte wiederholt ab, zielte auf den im Zickzack auf ihn zurennenden Mann von Medusa.
    »Für Echo !«, brüllte Bourne aus vollem Hals. »Für die Menschen,
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