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Das Bourne Imperium

Das Bourne Imperium

Titel: Das Bourne Imperium
Autoren: Robert Ludlum
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zur Tür.
    Moris Panov, blass, aber gefasst, stand mit einem Koffer in der Hand da. »Darf ich den Tempel des Eros betreten?«
    »Du bist ja schon drin, alter Freund.«
    »Das will ich auch hoffen … Einen wunderschönen
Nachmittag, meine Liebe«, sagte der Psychiater zu Marie gewandt, die noch im Bett lag, und ging zu einem Stuhl an der Glastür, die auf den Balkon hinausführte und den Blick auf den Strand von Hawaii freigab. »Keine Umstände, auch nichts zu essen, und wenn du aufstehen willst, dann keine Sorge, ich bin schließlich Arzt, glaube ich.«
    »Wie geht’s dir, Mo?« Marie setzte sich auf und zog das Laken über sich.
    »Viel besser als vor drei Stunden, aber davon verstehst du ganz bestimmt nichts. Du bist ja zum Verrücktwerden normal.«
    »Du warst zu angespannt, du musstest dich lockern.«
    »Wenn Sie hundert Dollar die Stunde verlangen, reizende Lady, dann nehme ich eine Hypothek auf mein Haus auf und melde mich an für fünf Jahre Therapie.«
    »Das hätte ich gerne näher definiert«, sagte David lächelnd und setzte sich Panov gegenüber. »Was soll der Koffer?«
    »Ich reise ab. Ich habe schließlich Patienten in Washington und bilde mir ganz gern ein, dass die mich vielleicht brauchen.«
    Eine Weile herrschte Schweigen im Zimmer, und David und Marie sahen Morris Panov an. »Was sagen wir jetzt, Mo?«, fragte Webb. »Und wie sagen wir es?«
    »Sagt gar nichts, überlasst mir das Reden. Marie ist wehgetan worden, sie hat mehr leiden müssen, als dem Normalmaß entspricht. Aber das, was sie ertragen kann, geht auch über das Normalmaß hinaus, und deshalb wird sie damit fertig. Das Schlimme ist, dass wir von bestimmten Leuten eben das erwarten. Das ist unfair, aber so ist es eben.«
    »Ich musste überleben, Mo«, sagte Marie und sah ihren Mann an. »Ich musste ihn zurückbekommen. Und so war es.«
    »Und du, David. Du hast ein traumatisches Erlebnis durchgemacht, etwas, womit nur du fertig wirst, und du brauchst gar kein leeres Gewäsch von mir, um damit fertig zu werden. Du bist jetzt du , niemand sonst. Jason Bourne
gibt es nicht mehr. Er kann nicht mehr zurückkommen. Bau dir dein Leben als David Webb auf – konzentriere dich auf Marie und David. Das ist alles, was es gibt, und alles, was es geben sollte. Und wenn jemals die Ängste zurückkommen sollten – das werden sie wahrscheinlich nicht, aber ich hätte nichts dagegen, wenn du selbst ein paar aufbauen würdest –, dann ruf mich an, und ich nehme die nächste Maschine nach Maine. Ich liebe euch beide, und Maries Rindfleischeintopf ist etwas ganz Besonderes.«
     
    Sonnenuntergang, ein strahlender orangeroter Kreis über dem westlichen Horizont, der langsam in den Pazifik versank. Sie gingen am Strand entlang, die Hände fest ineinander verschlungen, so nahe, dass sich ihre Körper berührten – so natürlich, so gut, so richtig.
    »Was tut man, wenn man ein Stück von sich selbst hasst?«, sagte Webb.
    »Man akzeptiert es«, antwortete Marie. »Wir alle haben eine dunkle Seite unseres Wesens, David. Wir möchten das liebend gern leugnen, aber das können wir nicht. So ist das. Vielleicht können wir nicht ohne sie existieren. Und deine dunkle Seite ist eine Legende, die Jason Bourne heißt, aber das ist auch schon alles.«
    »Ich verabscheue ihn.«
    »Er hat dich zu mir zurückgebracht. Das ist das Einzige, worauf es ankommt.«

Titel der Originalausgabe
The Bourne Supremacy
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Vollständige deutsche Taschenbuchausgabe 03/2011
    Copyright © 1986 by Robert Ludlum
Copyright © der deutschen Übersetzung 1986
by Hestia Verlag GmbH, Bayreuth
Copyright © dieser Ausgabe
by Wilhelm Heyne Verlag, München
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
     
    Umschlaggestaltung: Nele Schütz Design, München
Umschlagkonzept: © blacksheep unter Verwendung eines
Motivs von © Tadashi Miwa / GettyImages
     
    eISBN: 978-3-641-09000-5
     
    www.heyne.de
    www.randomhouse.de
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