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Das Bourne Duell

Das Bourne Duell

Titel: Das Bourne Duell
Autoren: Robert Ludlum
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packte Bourne den Lauf, doch das Metall riss ihm die ganze Handfläche auf. Arkadin richtete die Waffe auf ihn, und Bourne knallte ihm seine blutende Handfläche gegen die Nase. Arkadins Kopf wurde zurückgerissen und krachte gegen den Betonboden. Er drückte den Abzug, und der Lärm des kurzen Feuerstoßes hallte ohrenbetäubend von den Betonwänden wider. Bourne schlug erneut zu, Arkadins Kopf wurde zur Seite gerissen, und im nächsten Augenblick huschte etwas auf die beiden Kämpfenden zu.
    Eine dicke Ratte, von dem Lärm erschreckt, sprang in ihrer Panik auf Arkadins Gesicht. Der Russe schlug nach ihr, verfehlte das Tier aber. Er rollte sich zur Seite,
schnappte sich eine Fackel und stieß damit zu. Der Schwanz der Ratte wurde von den Flammen erfasst, und sie sprang laut quiekend auf Idir zu, der schwer verletzt am Boden lag. Das Gewand des Berbers fing ebenfalls Feuer, und er rappelte sich verzweifelt hoch und schlug mit der Hand nach den Flammen. Er taumelte auf den Sockel zu, verlor das Gleichgewicht und krachte mit dem Kopf gegen die Baal-Statue. Die steinerne Figur stürzte vom Generator und zerschellte am Boden.
    Bourne lief zu Idir, doch die Flammen machten es unmöglich, an ihn heranzukommen. Ein Gestank von verbranntem Fleisch lag in der Luft, als das unheilvolle Ticken begann – für die letzten drei Minuten, die ihnen blieben.
     
    Arkadin wirbelte herum und feuerte, doch Bourne hatte sich hinter Idir geflüchtet, und die Kugeln verfehlten ihr Ziel. Bourne schnappte sich eine der brennenden Fackeln und lief zur Tür in den Korridor zurück. Er zog seine Beretta und wollte schon zurückfeuern, als er Arkadin auf allen vieren in den Trümmern der Statue wühlen sah. Er zog eine SD-Speicherkarte hervor, wischte sie ab und steckte sie in den Schlitz des Laptops.
    »Leonid, lass es«, rief Bourne. »Es ist nicht der richtige Laptop.«
    Als keine Antwort kam, rief er noch einmal nach Arkadin. »Wir haben nur noch etwas mehr als zwei Minuten, um hier rauszukommen.«
    »Das hat dir Idir erzählt«, erwiderte Arkadin geistesabwesend. »Warum sollte er uns die Wahrheit sagen?«
    »Er hat Angst um das Leben seines Sohnes gehabt.«
    »Trotzdem hat der Kerl gelogen, ganz sicher.«
    »Leonid, komm schon! Wir müssen weg! Du vergeudest deine Zeit.«
    Es kam keine Antwort. Als Bourne den Kopf durch die Tür streckte und zurückblickte, feuerte Arkadin auf ihn. Seine Fackel sprühte Funken und flackerte, und Bourne sah, dass sie fast heruntergebrannt war. Er sprintete den Gang hinunter, in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Auf halbem Weg erlosch die Fackel endgültig. Er warf sie weg und lief weiter, und sein fotografisches Gedächtnis wies ihm den Weg zurück zur Wendeltreppe.
    Jetzt war es ein Wettlauf gegen die Uhr. Nach seiner Schätzung hatte er keine zwei Minuten mehr, bis der Sprengsatz explodierte. Er stürmte die Treppe hinauf, doch oben war kein Licht, und die Tür war zu.
    Er lief wieder hinunter, schnappte sich eine neue Fackel, zündete sie an und sprintete hinauf. Zwanzig Sekunden vergeudet. Es blieben ihm vielleicht noch eineinhalb Minuten. Als er wieder oben war, hielt er die Fackel an die Tür. Sie hatte keine Klinke auf dieser Seite. Aber es musste irgendeinen Weg hinaus geben. Er strich mit den Fingerspitzen die Türkante entlang. Nichts. Auf allen vieren tastete er sich weiter und fand schließlich eine Stelle, die auf den Druck seiner Fingerspitze reagierte. Er sprang zur Seite, als die Tür aufging. Nur noch eine Minute, um den Weg durch das Labyrinth der konzentrischen Kreise zu finden, die zur Eingangstür führten.
    Er lief mit der Fackel in der Hand durch den gewundenen Korridor. Die Lichter waren ausgegangen, als Idir den Generator abgeschaltet hatte. Er blieb kurz
stehen, als er glaubte, Schritte hinter sich zu hören, doch er war sich nicht sicher und rannte weiter im Kreis, immer näher zur Außenwand des Hauses hin.
    Nachdem er noch zwei offene Türen passiert hatte, erreichte er endlich den Korridor, von dem er sich sicher war, dass es der letzte sein musste. Noch dreißig Sekunden. Und dann sah er die Haustür vor sich. Er stürmte hin und riss an der Klinke. Die Tür bewegte sich nicht. Er hämmerte dagegen – vergeblich. Mit einem leisen Fluch drehte er um und blickte in den tür- und fensterlosen Gang zurück. Alles in diesem Haus ist eine Illusion , hatte Tanirt gesagt. Das ist der wichtigste Rat, den ich dir geben kann .
    Zwanzig Sekunden.
    Als er die Außenwand
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