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Das böse Spiel der Natalie Hargrove (German Edition)

Das böse Spiel der Natalie Hargrove (German Edition)

Titel: Das böse Spiel der Natalie Hargrove (German Edition)
Autoren: Lauren Kate
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schöpfte, falls wir gesehen wurden. Es war eine Sache, sich davonzuschleichen und in Cawdor zu bleiben, und eine ganz andere, nach Palmetto rüberzugehen. Da konnten die Leute auf den Gedanken kommen, man hielte sich für etwas Besseres.
    Die Jungs waren in der Überzahl. Sie waren größer und älter und ihre Badehosen kosteten wahrscheinlich doppelt so viel wie Sarahs und mein Bikini zusammen. Ich zögerte noch, mich umzuziehen. Mein langweiliger einfarbiger Sport-Badeanzug, in dem ich noch flachbrüstiger aussah, als ich sowieso schon war, machte mich verlegen. Sarah sah es mir sofort an.
    »Ich hab eine Idee«, sang sie fröhlich.
    Zwanzig Minuten später wartete sie immer noch darauf, dass ich genügend Mut fasste, mich auszuziehen und zu ihr auf den Steg zu kommen. Wir wollten dort eine Minute lang im Mondlicht stehen und dann hineinspringen – gerade weit genug weg von den Jungs, dass wir kaum mehr als Silhouetten waren, und gerade lange genug, damit sie Appetit bekamen.
    Irgendwann kam sie durch das Gebüsch hindurch zurückgelaufen, packte mein T-Shirt und zerrte es mir über den Kopf.
    »Hey!«, neckte ich. »Und ich dachte immer, du stehst nur auf Jungs.«
    Wir mussten beide lachen, als sie den Reißverschluss meiner Jeans aufzog und ich die Hose wegkickte.
    »Na endlich, verflucht«, kicherte sie und betrachtete mich, wie ich zitternd die Arme um meinen Körper schlang. »Heiß. Also, welchen willst du? Wie wär’s mit Justin? Ich fange mit seinem Bruder Tommy an.«
    »Du fängst mit ihm an?«, lachte ich.
    »Die Nacht ist noch jung, Kleine«, sagte sie mit dramatischem Achselzucken. Ich begann zu verstehen, warum meine Mutter und ihre Freundinnen Sarahs Mom eine Hure nannten, eine Bezeichnung, die man sich schwer verdienen musste, besonders in den Trailerpark-Kreisen, in denen meine Mutter zu verkehren pflegte.
    Aber für mich war Sarahs Begeisterung wie ein Rausch. Sie war die erste Frau, die ich kannte, die es im Griff zu haben schien, was sie mit ihrem Körper tat. Wenn sie etwas wollte, dann bekam sie es auch. Da war sie fast wie ein Junge.
    Ich merkte, dass sie immer noch auf meine Antwort wartete, welchen Jungen ich zuerst haben wollte.
    »Ich kenn ja eigentlich keinen von ihnen«, gab ich zurück. »Wie soll ich mir da einen aussuchen?«
    »Gutes Argument«, fand sie. »Dann lernst du sie im Wasser kennen, das ist sowieso sexier. Jetzt zeigen wir uns erst mal, danach kannst du immer noch Anspruch erheben, okay?«
    Ich nickte grinsend.
    »Bleib immer in meiner Nähe, Tal«, riet sie mir, als sie mich hinausführte. »Ich zeig dir alles, was du wissen musst.«
    Das tat ich auch und sie tat es ebenfalls. Zumindest für eine Weile.
    Sobald der erste Junge uns nackt auf dem Bootssteg stehen sah, bereit, uns hineinzustürzen, spritzte das Wasser auf, und schon war die ganze Horde hineingesprungen und schwamm uns entgegen. Sarah und ich hielten uns an den Händen, hoben sie über die Köpfe und tauchten zusammen ins Wasser.
    Als ich wieder an die Oberfläche kam, sah ich mich einem blonden Jungen gegenüber, den ich zuvor bei den anderen nicht bemerkt hatte. Wortlos kam er näher, strich mir mit der Hand über das Gesicht und küsste mich.
    »Ich bin Justin«, sagte er. »Nenn mich J. B.«
    »Natalie«, gab ich zurück und versuchte, an der Oberfläche zu bleiben. »Aber alle nennen mich Tal.«
    »Du hast ein hübsches Gesicht, Tal«, sagte er, »und einen ziemlich geilen Körper.«
    Ich war zuvor nur zwei Mal geküsst worden, davon kein Mal von jemandem, dessen Namen ich nicht kannte, und es hatte definitiv noch nie jemand so mit mir gesprochen. Und jetzt war da dieser Junge, ein paar Jahre jünger als die anderen, etwa in meinem Alter, der so tat, als hätte er alle Regeln selbst erfunden.
    »Was hältst du davon, wenn ich dir mein Boot zeige?«, fragte er. »Ich glaube, es könnte dir gefallen.«
    Ich warf einen Blick zu Sarah, die einen der Jungs spielerisch mit Wasser bespritzte, den Kopf lachend zurückgeworfen. Sie bemerkte meinen Blick und zwinkerte mir zu.
    »Okay«, sagte ich.
    Justin nahm unter Wasser meine Hand, und wir schwammen zu einer Marina, in der eine Reihe glänzender Motorboote lag. Justin zog sich an der Seite eines Boots aus dem Wasser. Unwillkürlich starrte ich seinen Körper an, als er in einer Kiste nach einem Handtuch suchte. Als er mich dabei ertappte, senkte ich schnell den Blick, aber er sagte nur lässig: »Ist schon okay. Sieh dir alles gut an. Ich werde genau dasselbe
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