Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Blutgericht

Das Blutgericht

Titel: Das Blutgericht
Autoren: Matt Hilton
Vom Netzwerk:
Und hob meine SIG.
    Plötzlich waren überall Krach und Bewegung um uns herum. Das Licht wurde noch greller, als das Rolltor hochgedrückt wurde und schwarz gekleidete Männer hereinströmten. Laserzielgeräte schickten rote Lichtfinger durch den Raum. Männer brüllten Befehle.
    Ich ging weiter auf Dantalion zu, und er stand auf, um mir zu begegnen.
    Die Pistole war auf mein Gesicht gerichtet, aber ich ging immer weiter.
    Dantalion wartete. Beide Hände um meine Pistole geschlungen, schwankte er mit weit gespreizten Beinen auf der Stelle. An einer Art Kette schleifte er ein Buch hinter sich her.
    »Keine Bewegung!«, schrie jemand.
    Keiner von uns beiden achtete darauf.
    Dantalion drehte sich zu den FBI-Sturmtruppen, die in den Raum ausschwärmten, und feuerte. Der Schuss ging über ihre Köpfe hinweg, aber er zwang sie dazu, in Deckung zu gehen. Dann drehte er sich wieder zu mir um, mit einem Lächeln auf den Lippen.
    Ein FBI-Mann hob sein Gewehr, und ein roter Punkt blühte auf Dantalions Brust auf.
    »Lassen Sie Ihre Waffe fallen, oder ich schieße!«, brüllte der FBI-Agent.
    »Nein, das wirst du nicht, Arschloch«, rief eine wohlbekannte Stimme. Ich hörte, wie eine Pumpgun durchgeladen wurde. Der Laserpunkt bewegte sich weg von Dantalion.
    Ich musste nicht hinsehen, um zu wissen, dass Rink gekommen war.
    Auch Dantalion wusste das. »Dafür, dass Sie mich von der Brücke gerammt haben, ist noch was fällig, Rink«, sagte er. »Bleiben Sie noch ein bisschen, dann werde ich Sie auch noch töten.«
    Rink lachte.
    »Er gehört ganz dir, Hunter«, rief mein Freund.
    Ich rannte auf Dantalion zu.
    Dantalion zerrte am Abzug.
    Nur das leere »Klick« eines Schlagbolzens, der auf eine ebenso leere Patronenkammer trifft.
    Vor meinem geistigen Auge sah ich eine unschuldige ältere Dame, die tot auf ihrem Tisch lag. Ich dachte an den schwerverletzten Bradley. Und mit dem Gedanken an Marianne Dean – daran, was diese Bestie mit ihr anstellen wollte – stürzte ich mich mit der Schulter voraus auf ihn, umschlang seine Knie mit beiden Armen, hob ihn an und warf ihn gleichzeitig nach hinten um.
    Er krachte auf den Rücken, ich lag auf ihm. Die SIG flog ihm aus der Hand. Ich rammte ihm meinen Ellenbogen in die Brust, hielt ihn am Boden und krabbelte rittlings auf ihn. Seine Arme konnte er noch bewegen, er zerkratzte mir das Gesicht mit seinen fürchterlichen Fingernägeln, aber das nutzte ihm nichts. Ich trieb ihm die Faust ins Gesicht, einmal, zweimal, dreimal.
    Sein Gesicht war blutbefleckt, und seine blassen Augen starrten mich durch zuschwellende Augenlider an. Sein Mund öffnete sich zu einem Grinsen, ich sah seine stoßzahnartigen Beißer. »Sie verschwenden Ihre Zeit, Hunter. Ich kann nicht sterben. Aber Sie.«
    Aus dem Augenwinkel nahm ich eine verschwommene Bewegung wahr. Männer brüllten, aber noch lauter hörte ich Rinks Warnung. Die Droge hatte mein Hirn nicht so stark benebelt, dass meine Reflexe nicht mehr funktionierten.
    Mit der Linken fing ich Dantalions rechtes Handgelenk ab. Er stemmte sich weiter dagegen, und er war überraschend kräftig. Die Klinge presste sich in das Fleisch unterhalb meiner Rippen. Ich spürte den kalten Stahl, aber das machte mich nur noch entschlossener. Mit all meiner Kraft drückte ich zu und spürte, wie seine Knochen knirschten. Der blassgesichtige Bastard musste irgendwelche Probleme mit seinen Knochen haben, denn ich hörte sie krachen wie morsche Äste.
    Dantalion schrie. Das Messer fiel ihm aus der tauben Hand.
    »Sie können nicht sterben, was? Das wollen wir doch mal sehen.«
    Ich schnappte nach dem Buch, das wie ein unnatürliches Anhängsel zwischen seinen Beinen hing. Es war durch eine silberne Kette mit ihm verbunden, und ich riss es an mich. Die Schmerzen in seinem Arm hatten ihn kurz außer Gefecht gesetzt, aber als er sah, dass ich sein Buch in Händen hielt, nahm er seine letzte Kraft zusammen. Er warf sich hoch und grapschte mit beiden Händen nach dem Buch.
    »Geben Sie es zurück!«
    Ich klemmte ihm meine Absätze in die Nieren und ritt ihn wie ein Rodeopferd. Dann klatschte ich ihm das Buch gegen den Kopf und presste sein Gesicht auf den Boden. Er wand sich unter mir, Spucketropfen spritzten ihm aus dem Mund, als er mich verfluchte. Mit seinen Händen wollte er schon wieder mein Gesicht zerkratzen, deshalb griff ich mir sein gebrochenes Handgelenk und drückte schön fest zu. Er schrie auf vor Schmerzen. Beide Hände fielen auf das Buch, mit zuckenden,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher