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Das Blut-Haus

Das Blut-Haus

Titel: Das Blut-Haus
Autoren: Jason Dark
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stand das Haus. Fahles Licht drang aus dem Fenster. Ich dachte an die Szenen aus der Vergangenheit. Ungefähr dort, wo wir jetzt standen, mußte Mondrian damals begraben worden sein. Und jemand erschien.
    Hinter der Gestalt des Zauberers wuchs ein bleiches Etwas in die Höhe. Ein Schemen, feinstofflich, ein Geist.
    Das Ankou-Gespenst!
    Der Wind trieb mir seinen Leichengeruch gegen die Nase. Den Körper selbst hatte ich vernichten können, aber der Geist wehte noch über diesem Platz, als wollte er ihn bewachen.
    Mondrian glotzte mich aus Augen an, die wie kalte Monde wirkten. Sie waren auch so kreisrund. Sein Gesicht bestand nur aus reiner Boshaftigkeit.
    Ich hätte natürlich feuern können, das aber unterließ ich, weil ich sehen wollte, wie der Ankou reagierte, der nur für Mondrian Interesse zeigte. Und der merkte, daß hinter ihm etwas vorging. Von seinen Helfern war nichts zu sehen. Der Geist des Ankou konnte sich den Teufelsdiener vornehmen.
    Er schwebte über ihm, wollte ihn umwehen, da handelte der Zauberer. Seinen Stab hatte ich schon einmal gesehen und auch die Wirkung erlebt. Jetzt setzte er ihn wieder ein.
    Mit der Spitze zuerst stieß er ihn in das feinstoffliche Etwas hinein, und der Stab entfaltete seine Kraft.
    Plötzlich glühte der Geist auf. Es war ein Licht, das in seinem Innern tobte, sich ausbreitete, anfing zu sprühen und den Geist des Ankou einen Moment später vernichtet hatte.
    Ich hörte keinen Schrei, kein Nichts, aber in der Gestalt zeichnete sich plötzlich ein menschliches Wesen ab. Ein Wesen, wie ich es bereits gesehen hatte.
    Die Projektion des schleimigen Ghouls, der allerdings einen Sekundenbruchteil später nicht mehr zu sehen war. Jetzt gab es den Friedhofswärter nicht mehr.
    Woher Mondrian den Stab bekommen hatte, war mir unbekannt. Möglicherweise hatte ihm der Teufel dieses Instrument überlassen, das ihn so gut wie unbesiegbar machte, denn nun wandte er sich mir zu und streckte den Stab wie eine Lanze vor.
    Ich sah auch die nicht vom Wind erzeugten Bewegungen in meiner Nähe. Aus dem Unterholz und den Büschen krochen die restlichen Zombies heran und schlossen einen Kreis um uns.
    »Dein Platz zum Sterben!« erklärte Mondrian.
    Ich hob die Schultern. »Vielleicht auch nicht.«
    »Doch.« Seine Augen erschienen mir plötzlich noch größer. »Doch, du wirst hier sterben. Es führt kein Weg daran vorbei. Ich werde dich vernichten.«
    Noch hatte ich Zeit, um nachzudenken. Ich überlegte, ob ich auf die Zombies schießen sollte, entschied mich dagegen, denn Mondrian war wichtiger.
    Es konnte durchaus sein, daß er und die Zombies dermaßen dicht miteinander verwoben waren, daß durch seine Vernichtung die Zombies ebenfalls aufhören würden zu existieren.
    War Mondrian überhaupt mit einer geweihten Kugel zu vernichten? Ich stellte es in Frage.
    Ich mußte den Stab haben. Er enthielt die Kraft dieses verfluchten Wesens.
    »Ich weiß, was du willst, Sinclair!« flüsterte der Zauberer. »Ich weiß es genau. Aber ich sage dir, daß du den Stab nicht zerstören kannst. Es ist aus dem magischen Material der Hölle gefertigt. Er enthält Kräfte, über die du nicht einmal zu flüstern wagst. Der Stab ist meine Waffe, der dir deine Existenz nehmen wird. Eine Berührung wird ausreichen, Sinclair, nur eine Berührung.«
    »Dann bitte!«
    Er wunderte sich über meine Antwort, tat nichts, ich aber zuckte vor, weil ich ihn zu einer Reaktion provozieren wollte.
    Meine Rechnung ging auf.
    Der Stab zuckte auf mich zu. Er hätte mich erwischt, und zwar auf dem Handgelenk.
    Aber da war mein Kreuz, das ich bisher verborgen gehalten hatte. Stab und Kreuz rammten zusammen!
    Was in den folgenden Sekunden geschah, war einfach herrlich und irgendwo auch kaum erklärbar.
    Eine Lichtexplosion hüllte den Zauberer ein. Er selbst drehte sich auf der Stelle, wurde zu einem Wirbel und sah aus, als wollte er sich in den Boden bohren.
    Das passierte nicht, denn der Wirbel bekam noch mehr Schwung, und der wiederum zerrte Mondrian in den dunklen Nachthimmel, wo er auf dem Weg zu den Wolken plötzlich zerrissen wurde und nichts mehr von ihm übrigblieb.
    Aus — oder?
    Ich drehte mich, suchte nach den Zombies und sah sie auch. Wie Statuen lagen sie auf dem nassen Boden. Meine Vermutung hatte gestimmt. Nach Mondrians Vernichtung konnten auch sie ihr unseliges Dasein nicht mehr fortführen.
    Welch eine Nacht!
    Ich bekam weiche Knie, als ich daran dachte, was hinter mir lag. Nur mußte ich stark sein, denn Cathy
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