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Das bisschen Haushalt

Das bisschen Haushalt

Titel: Das bisschen Haushalt
Autoren: Martin-Nils Däfler
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aufstellen
2.
Kinderzimmer aufräumen
3.
Freizeitaktivitäten strukturieren
4.
Essensplan entwerfen
5.
Haushaltstätigkeiten-Matrix erstellen
6.
Garage entrümpeln
7.
Flohmarktartikel zusammenstellen
8.
Neue Spielgeräte für Garten konstruieren
9.
Katzentoilette für den Garten bauen
10.
Rebeccas Puppenhaus renovieren
    Wo ich gerade so im Schwunge bin, nehme ich mir sogleich den ersten Punkt vor und lege eine weitere Datei an. Ich taufe sie auf den pathetischen Namen „Unser Grundgesetz“ und hacke eingedenk der bereits gemachten Erfahrungen folgende Leitlinien in die Tastatur.
    Unser Grundgesetz, aufgestellt von Papa am 1. Juli
    •    Wir akzeptieren, dass Mama und Papa die Chefs sind und wissen, dass Mama und Papa Ermahnungen nur einmal aussprechen.
    •    Wir gehen höflich miteinander um und verzichten darauf, uns mit Idiot, Zicke, Trottel, Depp oder blöde Kuh anzureden.
    •    Wir essen nur am Tisch und nicht auf der Toilette oder auf der weißen Wohnzimmercouch.
    • Wir nehmen zum Aus- und Anziehen keine Spielsachen mit ins Bad.
    •    Wir schreien uns nicht an, erst recht nicht, wenn Papa in einem wichtigen Kundentelefonat ist.
    •    Wir tun uns nicht weh. Wir schlagen, treten, beißen, kratzen, boxen und spucken nicht.
    •    Wir essen keine Körperteile anderer Familienmitglieder.
    •    Wir jammern nicht, wenn wir etwas wollen.
    • Wir hören zu, wenn ein anderer spricht.
    • Wie spielen höchstens eine Stunde Nintendo am Tag.
    •    Wir hören die Detlef Jöcker-CD maximal fünfmal hintereinander.
    • Wir respektieren die Regeln, die jeder in seinem Zimmer aufgestellt hat.
    • Wir behandeln andere so, wie wir selbst gern behandelt werden würden.
    • Wir kitzeln den anderen nur, wenn er es möchte.
    • Wir kratzen nicht am Teppich (gilt nur für die Katzen).
    • Wir überreden andere nicht, etwas zu tun, was sie nicht möchten.
    •    Wir spucken Essen, das uns nicht schmeckt, nicht aus.
    •    Wir sind ordentlich und räumen unsere Spielsachen immer auf.
    •    Wir spielen im Wohnzimmer keinen Fußball.
    •    Wir machen Pipi nur auf der Toilette.
    •    Wir verwenden keine Kraftausdrücke und sprechen ein gutes Deutsch.
    •    Wir entführen und misshandeln keine Barbiepuppen.
    •    Wir respektieren das Eigentum anderer, sind aber beim Verleihen großzügig.
    •    Wir schmeißen dem anderen keine Nachttischlampen auf den Kopf, wenn wir hungrig sind (gilt nur für die Katzen).
    •    Wir halten beim Essen unsere Stammplätze ein und streiten nicht jeden Tag erneut darüber, wer wo sitzen darf.
    •    Wir diskutieren nicht über die Farbe von Bechern, Tellern oder Schüsseln, aus denen wir essen oder trinken.
    •    Wir lassen die anderen in Ruhe essen und klauen unserem Sitznachbarn keine Fleischstücke vom Teller.
    •    Wir motzen nicht über die Qualität, die Konsistenz oder den Geruch des Essens, selbst wenn es Kohlrabigemüse ist.
    •    Wer etwas zuerst hat, darf damit spielen. Wenn ein anderer es haben möchte, muss er fragen.
    •    Wir versuchen nicht, Hund Janosch Knoten in die Ohren zu machen.
    •    Wir schreiben nicht mit Straßenmalkreide „Timo ist ein Arschloch“ auf die Garageneinfahrt.
    •    Wir erscheinen pünktlich beim Klavierunterricht, Fußballtraining, Reiten, Voltigieren, Kommunionunterricht, VHS-Englisch-kurs und zur Zaubermusikstunde.
    •    Wir erledigen die uns übertragenen Hausarbeiten in der von Papa definierten Gründlichkeit und Sorgfalt.
    •    Wir kleben keine Paninisticker auf Papas Kundenpräsentationen.
    •    Wir ziehen unsere Gummistiefel bereits in der Garderobe und nicht erst im Esszimmer aus.
    •    Wir laden nicht gleichzeitig drei Freunde zum Übernachten ein, ohne zuvor Papa oder Mama gefragt zu haben.
    •    Wir bringen unsere Schmutzwäsche allein in die Waschküche und stopfen sie nicht in die Matchboxauto-Schublade.
    Als Paul an der Tür klingelt, stelle ich mit Schrecken fest, dass es schon Mittag ist. Und ich habe nichts zum Essen vorbereitet! Schnell öffne ich eine Dose Ravioli. Da die Hausaufgaben heute nicht sehr umfangreich sind und ich mich zum Einstand als Hausmann von meiner besten Seite zeigen will, erlaube ich Paul ausnahmsweise, den Fernseher einzuschalten - irgend so ein Pokemon-Spongebob-Simpsons-Quatsch läuft da ja immer. Während er glotzt, kann ich noch schnell einen kleinen Auftrag abarbeiten, den ich
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