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Das Biest in ihm (German Edition)

Das Biest in ihm (German Edition)

Titel: Das Biest in ihm (German Edition)
Autoren: Swantje Berndt
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Mann.“ Sie lächelte ihr durch das Glas entgegen. „Das wü r de dir guttun. Du bist in letzter Zeit so ruhelos und une r füllt.“
    „Mir geht ’ s auch ohne ganz gut.“
    Anne hörte nicht zu. „Dieser Philipp könnte dir Sicherheit geben. Und reich ist er auch.“ Ihre Augen leuchteten und sicher erwartete sie ein euphorisches Z u stimmen.
    „Ich brauche keine Sicherheit.“ Sie brauchte Nackenbisse. Diese Erkenntnis war e r schreckend und verführte sie zu den sel t samsten Visionen.
    Anne lächelte nachsichtig. „Doch, Süße. Glaub mir. Das braucht jede Frau.“ Sie stut z t e. „Geht es dir gut? Du bekommst Farbe.“ Sie drehte sich um und fühlte Ninas Wange. „Du wirst doch kein Fieber h a ben?“
    Nina nahm die Hand aus ihrem Gesicht. „Bereit für ein Geständnis?“
    „Ich bin deine Freundin, raus mit der Sprache.“
    Sie holte tief Luft. Sie würde sie brauchen. „Ich sehne mich nach leidenschaftlicher Li e be, rasender Begierde und bettelndem Verlangen, das mich mor a lisch in die Knie zwingt und mir den Verstand raubt.“
    Annes Augen wurden größer und ihr geschminkter Kirschmund formte sich zu einem stummen O .
    „Ich will Hände auf mir fühlen, die fast irrewerden vor Sehnsucht nach meinem Kö r per und einen Mund, der droht, sich vor Lust in meinen Lippen zu verbe i ßen. Ich will einen sich vor Erregung windenden, sich aufbäumenden Körper in den Armen halten und ich, ich ganz allein will es sein, die ihn von dieser Qual erlöst. Oder sie ve r stärkt, je nach Laune.“
    Annes Oh wurde zu einem offenen Ah, was daran lag, dass ihr Kiefer runte r geklappt war. „Aber Nina.“ Mit schüchterner Geste strich ihr Anne über die Wange. „Ich wusste ja nicht …“
    „ D ass ich nicht nur ein bisschen vor mich hinglühe , sondern lichterloh bre n ne?“ Wie sollte sie auch? Sie selbst wusste es erst seit der letzten Nacht.
    Anne hielt ihr unsicher die Bürste hin. Es war ihr anzumerken, dass sie das Geständni s aus dem Gleichgewicht gebracht hatte . „Mach dich hübsch für die Schicht.“
    „Hab ich dich schockiert?“
    „Ja, aber nicht zum ersten Mal. Also mach dir nichts draus. Hier . “ Sie hielt die Wil d schweinborsten-Bürste näher. „Nimm schon! Bo hat ’ s gern, wenn wir adrett aussehen und sich die Gäste nicht vor uns fürchten müssen.“ Ihr strenger Blick wanderte zu Ninas unordentlicher Frisur. „Und ich würde mir an deiner Stelle die Sache mit Philipp noch mal durch den Kopf gehen lassen.“
    Anne verstand sie nicht. Eine gute Partie auszuschlagen wäre ihr nie in den Sinn g e kommen. Vielleicht hatte sie recht. Vielleicht sollte Nina ihre Sehnsüchte b e zwingen, die durch diesen intensiven Traum bis zur Schmerzgrenze geschürt worden waren. Sie sollte sie nach unten schieben, tief in sich verst e cken und dann hoffen, dass Anne ihre Beichte früher oder später vergaß. Sie kämmte sich sorgfältig und verwandelte sich in das, was sie in den näch s ten Stunden sein würde: eine charmante Kellnerin, die den Gästen jeden Wunsch von den Augen a b las.
    „Wo bleibt ihr?“ Manu riss die Tür bis zum Anschlag auf. „Der Laden ist rappe l voll! Soll ich alles allein machen?“
    Sie rauschte wieder davon und Anne sah ihr kopfschüttelnd hinterher. „Das Küken soll die Klappe halten. Nach so kurzer Zeit bei uns hat die noch gar kein Mitspracherecht . “ Noch ein kontrollierender Blick in den Spielgel, und mit sorgsam eintrainie r tem Lächeln huschte Anne grazil zur Stätte ihres Wi r kens.
    Nina betrachtete ihr Spiegelbild . D ie roten Haare, die Nase mit ein paar Sommerspro s sen zu viel und de n etwas zu helle n Teint. Mit dem Finger zog sie ihr Abbild auf der ka l ten Glasfläche nach und versuchte , es zu einem Lächeln zu überreden. Es wollte nicht.
     

 
    „Bist du jetzt endlich mal weg?“
    Paul zischte Vincent gestresst an wie eine Schlange, der man auf den Schwanz getreten war. Es hatte schon zum zweiten Mal geklingelt und Paul stand he k tisch kämmend vorm Spiegel in der Diele.
    „Warst du beim Friseur?“
    Pauls hellbraune Haare waren akkurat kurz geschnitten und im Nacken sauber anr a siert. So geschniegelt hatte er ihn lange nicht mehr gesehen.
    „Ja, stell dir mal vor.“ Er fuchtelte mit dem Kamm in seine Richtung. „Deine Mähne brauchte auch mal wieder Antei l nahme.“
    Vincent fuhr sich durchs Haar. Er ließ jeden Schnitt aus Prinzip rauswachsen. Ein Gummi im Nacken musste reichen.
    „Raus mit dir!“ Es klingelte wieder und
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