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Das Biest aus den Alpen

Das Biest aus den Alpen

Titel: Das Biest aus den Alpen
Autoren: Stefan Wolf
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nichts zu unternehmen, was die Schatzgräber vertreiben könnte.
    »Ich glaube, mir wird
schlecht...« Gaby fasste sich an den Kopf.
    Karl reagierte als Erster:
»Schnell, sie kippt um!«
    Tim fing seine Freundin auf,
bevor sie ganz in die Knie ging. »Bestimmt ist das die schlechte Luft. Los,
schnell raus hier!«, befahl er.
    Rasch verwischten sie ihre
Spuren und zogen sich zurück. Bald hatten sie die Kirche erreicht. Eilig gingen
sie an die frische Luft.
    Wieder im Freien, kam Gaby
schnell auf die Beine.
    Nach wenigen Minuten war sie
schon wieder so fit, dass sich Tim keine Sorgen mehr machen musste.
    Nun sahen die Freunde sich die
Kirche von außen etwas genauer an. Auf der östlichen Seite gab es ein Fenster,
das nicht verriegelt war. Die Vermutung lag nahe, dass die Unbekannten hier
eingestiegen waren. Ihr Verdacht wurde erhärtet, als sie unterhalb jenes
Fensters deutlich die Eindrücke einer Leiter sahen. In der lockeren Gartenerde
konnten sie klare Fußspuren ausmachen.
    Sie beschlossen, die Einbrecher
bei günstiger Gelegenheit zur Strecke zu bringen, wie Tim sich fachmännisch
ausdrückte.
     
    Es war Mittag geworden, als
Corvinus und Forschmann vor der Pension auf einer Bank saßen und sich die
frierenden Glieder mit heißem Tee aufwärmten. Natürlich drehte sich ihr
Gespräch nur noch um den Brunnenschacht.
    Während Professor Corvinus auch
jetzt noch unerschütterlich auf seiner Ansicht beharrte, dem Ziel ganz nah zu
sein, war Dr. Forschmann nicht mehr so überzeugt. Die eisige Kälte hatte seine
Stimmung merklich abgekühlt. War der Schatz wirklich noch da?
    »Warum sollen gerade wir
diejenigen sein, die ihn finden?«, wandte er immer wieder ein.
    Corvinus’ Zuversicht war
hingegen ungetrübt. »Meine langjährige Erfahrung gibt mir die Sicherheit, dass
er da ist«, sagte er. »Wie er aussieht, das weiß ich nicht. Aber es steht fest:
Es gibt einen Schatz! Man sucht ihn seit Jahrhunderten mit großem Interesse,
aber ohne Ausdauer, planlos. Ich werde alles daransetzen, den Schatz zu heben.
Es wäre das erste Mal in meinem Leben, dass mir der Erfolg versagt bliebe. So
schnell gebe ich nicht auf!«
    Und nach einem Blick auf
Forschmanns immer noch zweifelndes Mienenspiel fuhr er nach einigem Grübeln
fort: »Wir dürfen gar nicht danach fragen, ob der Schatz noch da ist, sondern
unsere Frage muss lauten, was wir falsch gemacht haben. Wir haben diesen
Brunnen bisher nur nach einer offenen Stelle abgesucht, wo der Schatz
hineingelegt sein könnte. Aber wenn Vikar Johannes tatsächlich den Schatz
versteckt hat, dann hat er ihn sicher nicht irgendwo hinterlegt, wo jeder ihn
greifen kann. Sicherlich wollte er, dass die Menschen das, was sie Verstand
nennen, auch einmal an wenden sollen. Sonst hätte er kein Rätselspiel daraus
gemacht. Ich schlage vor, die Stelle, die so hohl klang, als wäre ein riesiges
Versteck dahinter, morgen aufzubrechen. Vielleicht gelangen wir zu einem
unterirdischen Gang. Man muss an sein Glück glauben, sonst darf man nicht mit
Erfolg rechnen. Morgen sind wir am Ende unserer Suche, verlass dich darauf!«,
schloss Professor Corvinus zuversichtlich und überzeugt das Gespräch.
     
    Als die vier TKKG-Freunde zur
Pension zurückkehrten, waren sie nicht wenig erstaunt, Corvinus und Forschmann
einträchtig vor dem Haus in der Sonne sitzen zu sehen.
    »Sagt mal, habt ihr keine
Angst, euch so alleine herumzudrücken?«, fragte Forschmann mit einem
interessierten Blick auf ihre verdreckte Kleidung. »Hier sollen ja einige
finstere Gestalten ihr Unwesen treiben.«
    Aha, dachte Karl, die rücken
ohne Umschweife mit dem, was sie wollen, heraus. Er war enttäuscht. Der ihnen
anfangs so sympathische Kryptozoologe machte also gemeinsame Sache mit diesem
schmierigen Corvinus.
    So kann man sich täuschen!,
dachte er. Dann nahm er seine Brille ab, rieb sie kurz an einer sauberen Stelle
seines Pullovers und begann gelassen mit seiner Erzählung: »Es soll hier sogar
mehrere Gestalten geben, die umgehen. Ich empfehle Ihnen die Burgruine, wenn
Sie an einer Gänsehaut interessiert sind. In früheren Jahrhunderten brachte man
die Verbrecher dahin und schmiedete sie an einen mächtigen Steinblock. Viele
sind dort gestorben oder hingerichtet worden, und ihre Gebeine wurden einfach
in einen Schacht in die Tiefe geworfen. Dort soll auch der Eingang zur Hölle
sein.«
    Die beiden Männer warfen sich
bedeutsame Blicke zu.
    »Ich habe davon gelesen, dass
sie dort vor langer Zeit einen Räuber festgesetzt und an
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