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Das Bernsteinerbe

Das Bernsteinerbe

Titel: Das Bernsteinerbe
Autoren: Heidi Rehn
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zum Unteren Fischmarkt zu laufen. Vor allem an einem Montag waren umfangreiche Einkäufe nötig.
    Sacht versetzte Lina dem dicken Wirt einen Schubs. Er plumpste auf die Bank, schnaufte laut und hielt die Augen starr auf ihren drallen Busen gerichtet. Mehrmals schluckte er. Schweißperlen traten ihm auf die Stirn. Sie angelte sich den Zipfel ihres Rocks und tupfte sie trocken.
    »Ah!«, stöhnte er auf.
    »Aber, aber!« Sie tadelte ihn mit erhobenem Zeigefinger, tippte dann aber keck mit der Fingerspitze auf seine vom vielen Branntwein blaurot geäderte Knollennase. »Ihr habt doch nichts dagegen, dass ich mich zu Euch setze.« Schon rutschte sie ihm auf den Schoß und balancierte mit den Oberschenkeln auf seinen Beinen ihr Gleichgewicht aus. Deutlich spürte sie, wie sich seine Hose an der entscheidenden Stelle spannte. Sie legte ihm den Arm um die Schultern und schmiegte sich gegen seine breite Brust. »Das ist doch fast wie in alten Zeiten, was?«, säuselte sie. Dass sein Puls spürbar schneller wurde, nahm sie als Aufmunterung, ihm noch näher zu Leibe zu rücken.
    »Lina, mein Mädchen«, japste er, »du weißt gar nicht, wie sehr ich dich vermisst habe.« Er schloss die Augen und lehnte den kahlen Schädel zurück in den Nacken. Seine riesige Pranke landete auf ihrer Brust, die wurstigen Finger begannen, ihren Busen zu kneten, immer fester und fordernder, bis sie vor Schmerz aufschrie.
    »Nicht so grob!« Energisch drückte sie seine Hand weg. Als er erschreckt zurückzuckte, rang sie sich ein Lächeln ab. »Sonst ist es schneller vorbei, als Euch lieb ist.« Um ihn wieder für sich zu gewinnen, rieb sie sich an ihm. Einen kurzen Moment lang öffnete er die Augen. Sie kraulte ihm das spärliche Haar im Nacken und küsste ihn auf die Nasenspitze. Er schnurrte wie ein Kater und schloss von neuem die Lider.
    »So ist es recht, wir haben viel Zeit. Jetzt bin ich wieder ganz bei Euch«, hauchte sie ihm ins Ohr. »Wenn Ihr wollt, bleibt das auch so. Legt einfach ein gutes Wort bei Eurer Frau ein, und Ihr habt mich nachts in der Kammer ganz für Euch allein, genau wie früher.«
    »Was willst du von meiner Frau?« Jäh riss er die Augen auf. Deutlich stand ihm das schlechte Gewissen im Gesicht. Als Lina die Hand hob, um ihm beruhigend über die stoppelige Wange zu streicheln, schob er sie brüsk weg. Schon ärgerte sie sich über ihre Unachtsamkeit, zu früh seine Frau erwähnt zu haben. Doch nun war es zu spät, der Fehler begangen. Es sei denn, tröstete sie sich mit einem tiefen Blick in seine nach wie vor unstet flackernden Augen, es gelang ihr, ihn rasch wieder von dem bösen Geist zu befreien.
    Sie warf das Haar zurück, griff nach seiner Hand und presste sie fest auf die Stelle ihrer Brust, wo sie ihr Herz vermutete. Wie zufällig verrutschte dabei der Stoff ihres Mieders, und er bekam die bloße Haut zu fassen. »Ach, wenn Ihr nur wüsstet, wie übel mir in den letzten Jahren mitgespielt wurde«, seufzte sie. »Nichts habe ich mir inniger gewünscht, als wieder unter Eurem Schutz zu stehen.« Unter Mühen presste sie sich eine Träne heraus, wischte sie schniefend beiseite. Dabei gab sie seine Hand frei. Mit Genugtuung nahm sie wahr, wie seine Finger nach unten glitten, ihren nackten Busen umklammerten, von neuem zu kneten begannen. »Was habe ich nicht alles angestellt, um zu Euch zurückzukehren. Ihr seid meine einzige Hoffnung. Nur die Aussicht auf ein Wiedersehen mit Euch hat mich all das Schreckliche überstehen lassen.«
    Sie bog sich zurück. Sofort war er über ihr, riss das Mieder auf und suchte mit den Lippen ihre Brust. Mit beiden Händen umklammerte sie seinen breiten Schädel, wollte ihn tiefer gegen den Bauch pressen. Jäh schoss er hoch und biss zu, mitten in ihren Busen. Seine Zähne bohrten sich in das weiche Fleisch, gierig begann er, an ihr zu saugen.
    »Aua!« Sie wollte ihn wegschieben. So hatte sie sich das nicht vorgestellt. Es ging viel zu rasch. War er erst einmal befriedigt, legte er nie und nimmer ein gutes Wort für sie bei seiner Frau ein.
    Doch er war nicht nur schneller, sondern auch stärker, als sie erwartet hatte. Ohne Mühe hielt er sie fest umklammert, presste ihr fast die Luft aus dem Leib. Sie zerrte, wand sich, versuchte, ihn zu kneifen und zu zwicken, holte alsbald sogar mit den Füßen zum Treten aus. Doch dadurch fachte sie seine Lust nur weiter an. Immer heftiger rangelten sie auf der engen Ofenbank miteinander. Je heftiger sie sich wehrte, desto mehr Gefallen fand er
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