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Das Amulett des Dschinns

Das Amulett des Dschinns

Titel: Das Amulett des Dschinns
Autoren: DANA KILBORNE
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zufrieden, als Hamid und Lauren zu ihr traten. „Da seid ihr ja endlich. Ich muss schon sagen: Es hat ganz schön lange gedauert.“ Sie vollführte eine einladende Handbewegung. „Folgt mir. Fürst Tahir erwartet euch bereits.“
    Ohne eine Antwort abzuwarten, ging sie voran. Hamid folgte, ohne zu zögern, und schließlich tat Lauren es ihm nach.
    Wohl war ihr jedoch ganz und gar nicht dabei. „Was, wenn das eine Falle ist?“, raunte sie ihm im Gehen zu.
    „Oh, ich bin sogar ganz sicher, dass es eine ist“, erwiderte Hamid mit einem bitteren Lächeln. „Tahir weiß, dass ich ihn niemals in Frieden lassen werde, ganz gleich, wie gut er sich auch versteckt. Deshalb will er mich gleich heute Nacht vernichten.“ Als er sah, wie Lauren schluckte, schüttelte er den Kopf. „Geh!“, forderte er sie auf. „Rette dein Leben. Du musst das nicht mit ansehen.“
    Doch Lauren schüttelte den Kopf.
    Wenn sie Tahir erreicht hatten, würde sie nirgendwohin gehen.
    Niemals wieder.
    Kylie führte sie aus dem Foyer in das halbdunkle Treppenhaus des Hotels. Es ging nach unten.
    „Professor Johnson hat wirklich ein ganz vorzügliches Hotel ausgewählt, als er unsere Reise vorbereitete“, erklärte Kylie selbstzufrieden. „Wusstest du, dass es unter der Tiefgarage noch ein weiteres Untergeschoss gibt, mit direktem Zugang zur Kanalisation der Stadt? Es wird nicht genutzt, weil es ziemlich marode und baufällig ist.“
    Lauren schauderte. Je tiefer sie nach unten vordrangen, umso kälter wurde es. Schließlich standen sie vor einer Stahltür, die im fahlen Licht der Nachtbeleuchtung in einem hässlichen Braunrot schimmerte. Daran hing ein leuchtend gelbes Warnschild, auf dem auf Arabisch, Englisch und Französisch stand: Achtung – Einsturzgefahr! Betreten auf eigene Verantwortung!
    „Und was jetzt?“, fragte Lauren zögernd.
    Kylie kicherte. „Na, was wohl? Rein da!“ Sie öffnete die Tür und versetzte Lauren einen Stoß in den Rücken, der sie in die undurchdringliche Schwärze jenseits der Schwelle taumeln ließ. „Los jetzt, wir haben nicht die ganze Nacht Zeit!“
    Laurens Augen brauchten eine Weile, um sich an die Finsternis zu gewöhnen. Doch dann sah sie flackerndes Licht, irgendwo am Ende des Korridors, in dem sie sich befanden.
    „Los!“, wies Kylie die beiden brüsk an. „Fürst Tahir wartet nicht gern …“
    Ihre Schritte hallten von den nackten Wänden des Korridors wider. Der Weg war stark abschüssig, es ging immer weiter nach unten. Lauren und Hamid marschierten voraus, dem Fackelschein entgegen, Kylie folgte direkt dahinter.
    Laurens Herz hämmerte wie verrückt. Jetzt würde es nicht mehr lange dauern.
    Als sie das Ende des Ganges erreichten, atmete sie scharf ein. Damit hatte sie nicht gerechnet! Sie standen in einer riesigen, kreisrunden Höhle. So hoch, dass sich die Decke in der Dunkelheit verlor. Mehrere Fackeln, die in Halterungen an der Wand steckten, spendeten Licht.
    Prue saß, an einen Stuhl gefesselt, im Zentrum der Halle. Ein Knebel steckte in ihrem Mund, sodass sie nur erstickte Laute hervorbringen konnte. Als sie Lauren erblickte, riss sie die Augen auf und fing an, sich verzweifelt auf dem Stuhl hin und her zu werfen. Ihre gedämpften Schreie wurden eindringlicher.
    Kurz darauf wusste Lauren, was ihre Freundin so entsetzt hatte.
    „Wie schön, dass ihr meiner Einladung gefolgt seid, mes amis “, erklang Tahirs Stimme unmittelbar hinter ihnen. „Dann kann die Party ja jetzt endlich losgehen!“
    Lauren wirbelte herum und stolperte zurück, als sie Tahir erblickte. „Was … Warum tust du das?“, stieß sie entsetzt hervor. „Bitte, Tahir, noch kannst du zurück. Hör damit auf, Menschen ins Unglück zu stürzen, und wir lassen dich in Ruhe!“
    Tahir schaute sie erstaunt an, dann fing er an zu lachen. „Wie ungemein großzügig von dir, ma petite. Aber ich ziehe es vor, meinen Lebensstil beizubehalten. Zufällig gefällt mir mein Dasein nämlich!“ Er bedachte Hamid mit einem eisigen Blick. „Ganz im Gegensatz zu der trostlosen Existenz, die ich davor achthundert Jahre lang fristen musste und aus der ich nur entkommen bin, weil Schajtan mein Flehen erhört und mir einen seiner Diener geschickt hat. Doch selbst befreien konnte er mich nicht – dazu brauchte ich dich …“
    „Vergiss es, Lauren“, sagte Hamid und stellte sich schützend vor sie. „Tahir ist durch und durch böse. Er wird erst mit seinem grausamen Treiben aufhören, wenn wir ihn dazu zwingen.“
    Wieder
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