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Das Amulett des Dschinns

Das Amulett des Dschinns

Titel: Das Amulett des Dschinns
Autoren: DANA KILBORNE
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voller Menschen war. Es war, als würden all diese Leute einfach durch sie hindurchschauen, so als wäre sie überhaupt nicht da!
    Verzweifelt sprang sie vor, um Tahir das Handy zu entreißen, doch er wehrte sie mühelos ab. „Du darfst nicht herkommen“, rief sie verzweifelt. „Lauren, bitte! Ich …“
    Sie kam nicht mehr dazu, ihren Satz zu Ende zu bringen, denn in diesem Moment versetzte Tahir ihr eine Ohrfeige, die sie mit voller Wucht zurücktaumeln ließ.
    Ihr wurde schwindlig, sie spürte, wie sie fiel – dann nichts mehr.

12. KAPITEL
    „O Gott!“ Lauren, die gerade noch hinter Hamid hergelaufen war, blieb plötzlich mitten auf der Straße stehen. Der Fahrer eines Wagens, der zum scharfen Abbremsen gezwungen worden war, hupte wutentbrannt, doch Lauren bekam es kaum mit.
    „Um Himmels willen, Lauren!“ Hamid packte sie am Arm und zog sie von der Straße. „Was ist los? Bist du verrückt geworden? Willst du dich umbringen, oder was?“
    „Prue …“ Lauren spürte, wie eisiges Entsetzen sie ergriff. Sie hielt Hamid das Telefon hin. „Tahir hat sie. Ich habe alles mit angehört!“
    Hamid runzelte die Stirn. „Das ist nicht gut“, sagte er. „Ganz und gar nicht gut.“
    Lauren konnte ein Schluchzen nicht unterdrücken. Ihre Kehle war wie zugeschnürt. „Er hat gesagt, dass er sie umbringen wird, Hamid! Er will sie töten, wenn ich mich ihm nicht ausliefere!“ Verzweifelt barg sie das Gesicht in den Händen. „Was soll ich denn jetzt bloß machen?“
    Seine Miene wirkte finster. „Uns bleibt wohl nichts anderes übrig, als uns ihm zu stellen.“ Aufstöhnend fuhr er sich durchs Haar. „Wenn wir wenigstens wüssten, wer das Amulett hat!“
    „Aber das wissen wir“, erwiderte Lauren.
    Entgeistert schaute Hamid sie an. „Was? Aber ich dachte …“
    „Kylie hat es. Sie muss es einfach haben. Prue hätte es kaum deutlicher sagen können.“ Entschlossen ballte sie die Hände zu Fäusten „Und deshalb ist auch klar, wohin wir gehen müssen: zu Kylie und Tahir – ins Hotel.“
    Hamid nickte düster. Er war plötzlich ganz ruhig. „Dann ist es also so weit“, sagte er. „Der Showdown naht …“
    Laurens Herz raste. „Was machen wir denn jetzt? Einfach so ins Hotel spazieren und sagen: Hey, Tahir, wir sind hier, um deine Seele wieder zurück in den Blutstein zu schicken, also halt bitte schön still?“
    „Nun, vielleicht nicht gerade in dem Wortlaut, aber – ja. Das heißt: Es besteht kein zwingender Grund, dass du dich in Gefahr begibst, Lauren. Ich habe Tahir schon einmal besiegt, und ich werde es wieder schaffen.“
    „Damals hattest du aber eine ganze Armee bei dir“, erinnerte Lauren ihn sanft. „Und davon abgesehen geht es hier auch um Prue. Sie ist meine beste Freundin, ich würde es mir nie verzeihen, wenn ihr etwas zustieße.“
    Begeistert wirkte Hamid nicht, doch schließlich seufzte er. „Also gut, dann komm. Wir haben keine Zeit zu verlieren. Noch hat Tahir nicht seine volle Stärke erlangt. Wenn er erst einmal wieder im Vollbesitz seiner dämonischen Kräfte ist, wird nichts und niemand ihn mehr aufhalten können.“
    „Warte!“, sagte Lauren und hielt ihn am Arm zurück. „Du musst mir noch erklären, wie genau wir Tahirs Seele wieder in den Blutstein zurückschicken können. Was genau müssen wir tun?“
    Er runzelte die Stirn. „ Du musst überhaupt nichts tun“, erwiderte er argwöhnisch. „Aber wenn du es unbedingt wissen willst: Das Seelenopfer muss das Amulett mit dem Blutstein tragen und Tahir im selben Moment berühren. Der Zauberspruch lautet: Weiche Dämon, verlasse diese Welt! Egal, in welcher Sprache man es ausspricht, die Wirkung ist dieselbe. Und wenn alles gut geht, ist im nächsten Augenblick schon alles vorbei.“
    Lauren nickte. Sie hatte sich den Zauberspruch eingeprägt.
    „Also gut“, sagte sie. „Gehen wir.“
    Während sie im Laufschritt zurück zum Hotel eilten, wirbelten Laurens Gedanken wild durcheinander. Seltsamerweise bereitete ihr der Gedanke, ihr Leben für das von Hamid zu geben, keine große Angst.
    Vielmehr fürchtete sie sich vor dem, was davor geschehen würde.
    Was, wenn sie Tahir und Kylie gar nicht aufspürten? Wenn sie mit Prue auf Nimmerwiedersehen verschwunden waren?
    Doch als sie das Hotelfoyer betraten, wurden sie bereits von Kylie erwartet.
    Ihre Veränderung war verblüffend. Sie war wunderschön, noch viel schöner, als sie es je zuvor gewesen war. Doch ihre Makellosigkeit war eiskalt.
    Sie lächelte
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