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Das Alabastergrab

Titel: Das Alabastergrab
Autoren: Helmut Vorndran
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schon längst hätte tun sollen. Er nahm ihren Kopf in seine Hände und küsste
sie. Dann zeigte er ihr den Schlüssel, den Pater Anselm ihm gegeben hatte, und
sagte leise:
    »Ich habe ein Zimmer für uns herrichten lassen. Allerdings ist da
nur ein einziges, einsames Bett drin. Ist das okay für dich?«
    »Das ist sogar sehr okay für mich.« Sie lächelte ihn an, strich ihm
über das leicht ergraute Haar.
    »Tja«, sagte Haderlein grinsend, während er sich zu seiner
Riemenschneiderin umdrehte. »Schwein muss man eben haben.«

Epilog
    Staatsanwalt Edelmann
klappte das Tagebuch zu und schob es auf dem Schreibtisch von sich. Er atmete
tief durch und fuhr mit beiden Händen über sein schweißnasses Gesicht. Dann
erhob er sich von dem grauledernen Drehsessel und ging zur Schrankwand seines Büros,
welche die gegenüberliegende Seite des Zimmers komplett bedeckte. Er zog eine
Attrappe von fünf vorgetäuschten historischen Bänden des S t GB heraus und griff sich die dahinterstehende Flasche, einen fränkischen
Schlehenbrand, den ihm Kommissar Haderlein damals zu seinem Amtsantritt
geschenkt hatte. Die Flasche war noch voll, denn eigentlich war er kein großer
Freund des Alkohols. Nicht einmal am Tag seines dritten Scheidungstermins im
letzten Jahr hatte er sich nach der Verhandlung einen genehmigt, obwohl ihm
danach gewesen war.
    Aber heute würde er diese
Flasche öffnen. Als Staatsanwalt war er so einiges gewöhnt, aber das soeben
Gelesene überstieg sogar sein Vorstellungsvermögen. Er setzte sich hinter seinen
Schreibtisch, füllte sich sein erstes Glas und stürzte es hinunter. Der Schnaps
brannte in seiner ungeübten Kehle, klärte aber immerhin seinen Verstand. Dann
starrte Edelmann wieder fassungslos auf das Buch.
    *
    Auszug aus dem Untersuchungsbericht im Falle Griebel / JVA Bayreuth
    … Waldemar Habermann öffnete die kleine Luke aus Metall und
sagte, dass Besuch gekommen wäre. Der Häftling antwortete jedoch nicht. Als der
Häftling Griebel auch nach mehrmaliger Aufforderung nichts von sich hören ließ,
öffnete der diensthabende Gefängnisbeamte Habermann die Zellentür. Dort sah er,
dass der Häftling Griebel verkrümmt am Boden lag. Trotz sofortiger
Wiederbelebung konnte im Krankenhaus in Bayreuth nur noch der Tod festgestellt
werden.
    Nach Bericht der Gerichtsmedizin Erlangen verstarb der Häftling
Griebel an einer Mischung verschiedener Pflanzengifte (Glykoside, Alkaloide),
die er sich offensichtlich aus dem Garten der JVA (Fingerhut, Pfaffenhütchen) extrahiert hatte.
    Die Diagnose »Suizid« des Gefängnisarztes könne bestätigt werden.
    *
    Am Rande der Bischofskonferenz im ehemaligen Prämonstratenserkloster
in Oberzell bei Würzburg sprach der Bamberger Erzbischof Fölsner sein Bedauern
über die aufgedeckten Vorgänge im ehemaligen erzbischöflichen Knabenseminar
aus. Er betonte, dass dies seiner Meinung nach ein absoluter Einzelfall in der
Bamberger Erzdiözese sei. Außerdem kündigte er an, den zur Höchststrafe
Verurteilten Kolonat Schleycher nach Verbüßung seiner gerechten Strafe in der
geschlossenen Psychiatrie und bei entsprechender Expertise des Psychologen
wieder im Kirchendienst beschäftigen zu wollen. In welcher Position und
Gemeinde, werde erst zum entsprechenden Zeitpunkt entschieden.
    »Ohne Kirche – keine Hölle.«
    Max Frisch

Meine von Herzen kommende Lobhudelei
    Allen nachfolgend genannten Personen möchte ich herzlichst dafür
danken, dass Sie mich so engagiert und selbstlos bei diesem Buchprojekt
unterstützt haben.
    Martin Klement, Dr. Thomas Neundorfer, Dr. Dr. Uwe Greese, Prof. Dr.
Dr. Marika Geldmacher von Mallinckrodt, Dr. Georg Habermehl,
Kriminalhauptkommissar Thomas Röhring, Martina Hoffmann, HUK -Coburg, Edgar und Roswitha Vorndran,
Hans Driesel, Spiller Sportwaffen Hallstadt, Gaststätte Fraunhofer in München,
Dorothee, Martina, Dagmar, Erwin und Anja, Martin und Ina, Bettina und Uwe,
Norbert, Dr. Anne Schmitt, dem Emons Verlag und meiner Lektorin Susanne Bartel.
    Besonderer Dank geht an:
    Liebe Elke – ohne deine Hartnäckigkeit und Unterstützung wäre ich
nie auf die Idee gekommen, ein Buch zu schreiben.
    Jürgen und Nadja – durch eure wilde Entschlossenheit, sich zu
verehelichen, habt ihr den Start dieses Projekts erst ermöglicht.
    Ganz ausdrücklich danke ich auch meinen Informanten aus der CSU und der katholischenn Kirche, die
aus verständlichen Gründen hier nicht genannt werden möchten.

Helmut
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