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Das 10. Gebot - Women's Murder Club -: Thriller (German Edition)

Das 10. Gebot - Women's Murder Club -: Thriller (German Edition)

Titel: Das 10. Gebot - Women's Murder Club -: Thriller (German Edition)
Autoren: James Patterson
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sie geholt.«
    Ihre Stimme wurde immer leiser, und schließlich saß sie einfach nur da, den Kopf in die Hände gelegt, und starrte stumm auf den Tisch.
    Phil erhob sich und machte die Tür des Verhörzimmers auf. Ich hörte, wie er jemanden um ein bisschen Wasser bat.
    Während der Wartezeit sah ich mir noch einmal die Bilder an, die Candace in meinem Kopf hatte entstehen lassen. Ich konnte alles klar und deutlich vor mir sehen, so, als wäre ich selbst dabei gewesen, als hätte ich das Grauen miterlebt.
    Es klang alles sehr plausibel, aber ein paar Fragen hatte ich trotzdem noch.

 
    118 Phil stellte mehrere Wasserflaschen auf den Tisch. Mit heftig zitternden Händen trank Candace eine davon in einem Zug halb leer. Danach versicherte sie Phil, dass es wieder ging und dass sie bereit war, weiterzumachen. Und so setzte sie ihre Geschichte des fortgesetzten vorsätzlichen Betrugs fort.
    »Dennis wollte zur Haustür, aber ich war direkt hinter ihm. Ich habe ihn angebrüllt, dass er stehen bleiben soll, habe ihn mit Schimpfwörtern überhäuft, aber er hat nur den Kopf gesenkt und ist weitergegangen. Ich wollte ihn nicht umbringen. Das müssen Sie mir glauben. Ich wollte ihn nur aufhalten. Ich konnte an nichts anderes mehr denken als daran, dass er mein Kind vergewaltigt hatte, seine einzige Tochter. Und ich wollte auf keinen Fall zulassen, dass er das noch einmal macht.«
    »Was ist dann passiert, Candace?«, bohrte ich.
    Candace Martin hatte sich in ihren Erinnerungen verloren. Ich wiederholte meine Frage, und sie kehrte zu ihrer Ge schichte zurück.
    »Ich bin also hinter Dennis hergerannt. Als ich an Caitlins Zimmer vorbeikam, stürzte sie heraus und packte mich wieder am Handgelenk. Ich habe sie getröstet, aber Dennis hat mich immer weiter provoziert. Im Foyer hat er sich dann zu mir umgedreht und gesagt, dass Caitlin eine Lügnerin sei und ihre Hysterie nur vorgetäuscht. Aber ich wusste, was er getan hatte. Ich wusste ganz genau, was er meinem kleinen Mädchen angetan hatte. Da hat er die Pistole in meiner Hand bemerkt, und mir ist erst in diesem Augenblick wieder eingefallen, dass ich sie hatte. ›Bleib stehen‹, habe ich zu ihm gesagt. ›Ich rufe jetzt die Polizei.‹ Er hat mich bloß ausgelacht. Da habe ich mit der Pistole auf ihn gezielt, und zum ersten Mal, seit ich ihn kannte, habe ich Angst auf seinem Gesicht gesehen – aber nur eine Sekunde lang. Ich habe zweimal geschossen, einmal, als er noch stand, und einmal, als er schon am Boden lag. Caitlin hat sich an mir festgekrallt, hat geschrien und geweint, und dann war auch Duncan da. Er hat seinen Vater tot auf dem Boden liegen sehen. Ich habe Caitlin zur Seite geschoben, Duncan auf den Arm genommen, ihn zum Fuß der Treppe getragen und ihm gesagt, er soll in Cyndis Zimmer laufen und dort bleiben.« Dann war Candace wieder in der Gegenwart und wandte sich direkt an mich. »Sergeant, für mich war die Sache völlig klar. Ich musste meine Kinder beschützen. Wer, wenn nicht ich? Also bin ich ins Foyer zurückgegangen, habe die Pistole aufgehoben und noch mal nach draußen geschossen. Danach habe ich die Notrufnummer gewählt. Als die Polizei da war, habe ich gesagt, dass jemand ins Haus eingedrungen war und meinen Mann erschossen hat. Sie haben meine Hände auf Schmauchspuren untersucht. Da habe ich gesagt, dass ich dem Eindringling durch die geöffnete Haustür hinterhergeschossen habe. Die Polizisten haben mich hierhergebracht. Und den Rest kennen Sie ja. Es tut mir leid, dass das alles so passiert ist, aber in diesem Augenblick habe ich vollkommen instinktiv gehandelt. Ich konnte nicht zulassen, dass Dennis weiterhin in derselben Welt lebt wie Caitlin.«

 
    119 Yuki und ich baten Candace noch einmal zurück an den Anfang der Geschichte, und sie war uns dabei behilflich, die ekelerregenden Lücken auszufüllen. Sie sagte, dass Dennis Martin ein ver kommener Schürzenjäger gewesen war, der allen möglichen Frauen nachgestellt, sie verfolgt und emotional gepeinigt hatte. Gleichzeitig hatte er in der Gesellschaft einen guten Ruf genossen und war sehr wortgewandt gewesen. Candace war überzeugt gewesen, dass er im Fall einer Scheidung das Sorgerecht für die Kinder bekommen hätte.
    Sie sagte: »Hätte ich gewusst, dass er Caitlin misshandelt, dann hätte ich mir die beiden Kinder geschnappt und sofort die Polizei geholt. Ich hätte nicht zugelassen, dass meine Kinder seinen Tod mit ansehen müssen.«
    Als Candace dann in einer Zelle saß und Phil
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