Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Darth Maul - Der Dunkle Jäger

Darth Maul - Der Dunkle Jäger

Titel: Darth Maul - Der Dunkle Jäger
Autoren: Ryder Windham
Vom Netzwerk:
die Decke glitt. Draußen vor der Tür stand der Droide.
    Er bestand aus schwarz glänzendem Metall und hatte einen wulstigen Kopf mit fünf roten Fotorezeptoren als Augen und einem vergitterten Vokabulator, um zu sprechen. An seinem zylinderförmigen Körper waren vier lange Zangengreifer als Arme angebracht. Der gesamte Oberkörper saß mittels eines Drehgelenks auf einem Unterleib, der wiederum sechs spinnenartige Beine aufwies.
    Maul wusste nie, was er von dem Droiden zu erwarten hatte. Manchmal brachte er ihm Essen oder Medizin, manchmal spritzte er Maul mit antiseptischen Reinigungsmitteln ab oder führte ihn in einen größeren Raum nebenan, wo er ihn entweder jagte oder im Kreis laufen ließ. Manchmal sprach er mit ihm und brachte ihm Worte bei.
    Aber normalerweise verhieß das Auftauchen des Droiden Schmerzen.
    Einmal hatte der Droide eine hellgrün-gelbe Schlange mitgebracht, die Maul, ohne zu zögern, angegriffen hatte, indem sie ihre Giftzähne tief in seine Unterarme geschlagen hatte. Maul hatte sich schreiend auf die Schlange geworfen, um sie mit seinem eigenen Körpergewicht zu zerquetschen. Doch so groß wie seine Wut war auch sein Hunger gewesen, weshalb er nicht widerstehen konnte, einige große Bissen von der Schlange abzubeißen - mehr, als sein Magen vertragen hatte. Auf diesen Zwischenfall hin war der Droide verschwunden und mit Medizin, Verbandszeug und einer Magenpumpe zurückgekommen.
    Nun, da der Droide vor Maul in der Tür stand, streckte er einen seiner Zangenarme von seinem Körper weg und schwenkte die Spitze in einer weiten Kreisbewegung herum. Maul spannte die Muskeln an und behielt die sich drehende Zange im Blick, bereit, ihr jeden Augenblick auszuweichen. Deswegen bemerkte er auch nicht die kleine Klappe, die sich unter einem der Augen des Droiden öffnete. Hinter der Klappe erschien ein Sockel mit einem Teleskoparm, an dessen Spitze eine Spritze befestigt war. Der Arm schoss nach vorn, rammte Maul die Kanüle in die rechte Schulter und verschwand wieder im Kopf des Droiden. Es hatte die Maschine nur einen Sekundenbruchteil gekostet, die Injektion vorzunehmen. Maul hatte kaum realisiert, dass die Nadel überhaupt seine Haut durchdrungen hatte.
    Er blinzelte und rieb sich die Schulter. Erst jetzt verstand er, dass der Droide irgendetwas mit ihm angerichtet hatte und der Zangenarm nur zur Ablenkung rotiert war. Gleich darauf spürte er, wie sich ein eigenartiges warmes Gefühl in seinem Körper ausbreitete. Er sah den Droiden mit gerunzelter Stirn an, doch dann wurden seine Augenlider schwer und seine Beine gaben nach. Der Droide streckte die Arme aus und fing den Jungen auf, bevor er auf dem Boden aufschlug.
    Die Maschine mit den Spinnenbeinen hob den bewusstlosen Maul auf und trug ihn mühelos aus dem Raum. Der Junge war nicht sonderlich schwer - er war ja kaum drei Jahre alt.
    Als Maul aufwachte, lag er auf einer Metallbank in einem Raum mit hoher Decke, den er noch nie zuvor gesehen hatte. Drei hohe, schmale Fenster in der Wand sorgten für etwas Licht auf dem Boden direkt vor Maul, ließen aber den Rest der Kammer im Dunkeln. Durch die Fenster erblickte Maul geschmolzenes Gestein, das sich über stufige schwarze Felsen ergoss.
    Maul konnte sich weder daran erinnern, wie er umgefallen war, noch wie er aus seinem Zimmer gekommen war. Er ging davon aus, dass ihn eine Bestrafung erwartete. Er fragte sich, ob er wohl nicht alle Übungen richtig gemacht oder welchen Fehler er sonst begangen hatte. Dabei spielte das überhaupt keine Rolle. Manchmal wurde er ohne jeden Grund bestraft. Disziplinarstrafen gehörten zu seinem Leben, seit er gehen konnte. Eines der ersten Dinge, die er gelernt hatte, war, nicht zu weinen. Weinen brachte nie etwas, es verschlimmerte die Lage nur.
    Maul richtete sich langsam auf. Er fühlte kühle Luft an seinem Rücken und vermutete, dass sich hinter ihm eine Tür befand. Als er sich in dem Raum umschaute, sah er jedoch nur fünf rote Lichter, die in der Dunkelheit in einer der Ecken leuchteten. Er erkannte in den Lichtem die Augen des Spinnendroiden.
    Maul rieb sich die rechte Schulter. Plötzlich fiel ihm wieder ein, dass der Droide ihn in die Schulter gespritzt hatte, und er nahm an, dass er deswegen eingeschlafen war. Er fragte sich, was der Droide als Nächstes tun würde. Ihn töten?
    In diesem Moment schoss der Droide aus der Ecke. Maul sprang mit bloßen Füßen auf den Boden und lief, so schnell ihn seine kleinen Beine trugen, vor dem Droiden davon.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher