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Darth Bane 03 - Dynastie des Bösen

Darth Bane 03 - Dynastie des Bösen

Titel: Darth Bane 03 - Dynastie des Bösen
Autoren: Drew Karpyshyn
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- all seine Lehren, all seine Philosophien -, waren in das Holocron übertragen worden, gespeichert für alle Ewigkeit. Das war sein Vermächtnis, eine Möglichkeit, ein ganzes Leben an Weisheit mit jenen zu teilen, die ihm in der Linie der Sith-Meister nachfolgen würden.
    Nach seinem Tode würde das Holocron an Zannah fallen vorausgesetzt, sie konnte eines Tages beweisen, dass sie stark genug war, ihm die Position des Dunklen Lords abzuringen. Bane war sich nicht mehr so sicher, dass dieser Tag noch kommen würde.
    In der einen oder anderen Form hatten die Sith Tausende von Jahren lang existiert. Im Laufe ihrer Existenz hatten sie einen endlosen Krieg gegen die Jedi geführt... und gegeneinander. Wieder und wieder hatten ihre eigenen Rivalitäten und internen Machtkämpfe den Anhängern der Dunklen Seite einen Strich durch die Rechnung gemacht.
    Durch die lange Geschichte des Sith-Ordens zog sich eins wie ein roter Faden: Jeder große Anführer würde unvermeidlich von einem Bündnis der eigenen Gefolgsleute gestürzt. Und wenn ihnen ein starker Anführer fehlte, wandten sich die niederen Sith rasch gegeneinander, um den Orden so noch mehr zu schwächen.
    Von allen Sith-Meistern hatte einzig und allein Bane die unausweichliche Sinnlosigkeit dieses Kreislaufs begriffen. Und bloß er war stark genug gewesen, um ihn zu durchbrechen. Unter seiner Führerschaft waren die Sith wiedergeboren worden. Nun waren sie immer bloß zu zweit - ein Meister und ein Schüler. Einer, der die Macht verkörpert, ein anderer, der sie begehrt.
    Auf diese Weise würde die Macht der Sith stets vom Stärksten an seinen würdigsten Nachfolger übergehen. Banes Regel der Zwei stellte sicher, dass die Macht des Meisters und des Schülers von Generation zu Generation wuchs, bis die Sith schließlich imstande sein würden, die Jedi auszulöschen und die Galaxis in ein neues Zeitalter zu führen.
    Das war der Grund, warum Bane Zannah zu seiner Schülerin erkoren hatte: Sie besaß das Potenzial, eines Tages selbst seine eigenen Fähigkeiten zu übertreffen. An jenem Tage würde sie ihn als Dunklen Lord der Sith vom Thron stoßen und sich einen eigenen Schüler erwählen. Bane würde sterben, doch die Sith würden weiterleben.
    Zumindest hatte er das einst geglaubt. Jetzt jedoch regten sich Zweifel in seinem Kopf. Zwei Jahrzehnte waren vergangen, seit er das damals zehnjährige Mädchen auf den Schlachtfeldern von Ruusan aufgelesen hatte, doch Zannah schien immer noch damit zufrieden, bloß zu dienen. Sie hatte seine Lektionen in sich aufgesogen und eine unglaubliche Verbundenheit mit der Macht gezeigt. Im Laufe der Jahre hatte Bane ihren Fortschritt sorgsam verfolgt, und nun vermochte er nicht mehr mit Gewissheit zu sagen, wer von ihnen beiden einen Zweikampf überleben würde. Doch ihr Widerwille, ihm die Stirn zu bieten, hatte dafür gesorgt, dass ihr Meister sich fragte, ob es Zannah an dem unerbittlichen Ehrgeiz mangelte, der nötig war, um seine Nachfolge als Dunkler Lord der Sith anzutreten.
    Er betrat die Bibliothek und streckte seine linke Hand aus, um die Tür hinter sich zu schließen. Dabei bemerkte er das allzu vertraute Zittern seiner Finger. Er riss die Hand unwillkürlich zurück und ballte sie ein weiteres Mal zur Faust, als er die Tür zutrat.
    Das Alter forderte langsam seinen Tribut von Bane, doch das war nichts, verglichen mit der Last, die seinem Körper bereits dadurch zu schaffen machte, seine Kraft jahrzehntelang von der dunklen Seite der Macht bezogen zu haben. Er konnte nicht umhin, die grausame Ironie dieses Umstands zu belächeln: Durch die Dunkle Seite hatte er Zugriff auf nahezu grenzenlose Kraft, doch diese Kraft hatte einen schrecklichen Preis. Fleisch und Knochen mangelte es an der Stärke, der unfassbaren Energie standzuhalten, die von der Macht entfesselt wurde. Das unauslöschliche Feuer der Dunklen Seite verzehrte ihn, verschlang ihn Stück für Stück. Nachdem er ihre Kraft jahrzehntelang fokussiert und kanalisiert hatte, baute sein Körper nun mehr und mehr ab.
    Sein Zustand wurde noch verschlimmert durch die andauernden Folgewirkungen der Orbaliskenrüstung, die ihn praktisch umgebracht hatte, während sie ihn gleichzeitig mit unglaublicher Stärke und Gewandtheit segnete.
    Dieselben Parasiten, die seinen Körper weit über die natürlichen Grenzen hinaus angetrieben hatten, ließen ihn vor seiner Zeit altern und verstärkten den Verfall, den die Macht der Dunklen Seite ohnehin schon bei ihm bewirkte. Die
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