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Darth Bane 01 - Schöpfer der Dunkelheit

Darth Bane 01 - Schöpfer der Dunkelheit

Titel: Darth Bane 01 - Schöpfer der Dunkelheit
Autoren: Drew Karpyshyn
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sah sie eine kleine Öffnung links von sich und folgte dem Gang, der dort abzweigte, viele Meter weit, nur um festzustellen, dass er an einer Steinwand endete. Fluchend drehte sie um und kehrte wieder zurück zum Anfang.
    Sie war wütend. Wütend auf Kaan, der die Bruderschaft in die Vernichtung führen würde. Wütend auf sich selbst, weil sie ihm so weit gefolgt war. Und wütend auf Bane. Sie hatte keinen Zweifel daran, dass er irgendwie hinter dieser Sache steckte. Er hatte Kaan und den Rest der Bruderschaft manipuliert, hatte sie in ihre eigene Zerstörung getrieben. Aber es war nicht dieser Verrat, der sie wütend machte, Bane hatte sie verlassen. Er hatte sie zusammen mit den anderen weggeworfen und wollte sie sterben lassen, während er plante, den Orden wieder aufzubauen.
    Vor ihr teilte sich der Gang. Sie hielt inne und verband sich mit der Macht, um ihre Sinne zu verstärken, in der Hoffnung, einen Hinweis zu finden, welchen Weg sie nehmen sollte. Zunächst konnte sie nichts wahrnehmen. Dann spürte sie schließlich das leise Flüstern einer Brise aus der Abzweigung, die nach links führte. Die Luft roch frisch und sauber: Dieser Gang musste zur Oberfläche führen!
    Als sie ihn entlangrannte, verschwanden ihre Frustration und ihr Zorn. Sie würde überleben! Der unebene Boden führte nun steil nach oben, und sie konnte eine Spur natürlichen Lichts in der Ferne erkennen. Sie verdoppelte ihre Anstrengungen. und ihre Gedanken wandten sich ihrer Rache zu.
    Sie würde subtil und listig sein müssen. In der Vergangenheit hatte sie Bane zu oft unterschätzt. Diesmal würde sie geduldig vorgehen und erst zuschlagen, wenn der richtige Moment ohne jeden Zweifel gekommen war.
    Der erste Schritt bestand darin, ihn aufzusuchen und ihm anzubieten, seine Schülerin zu sein. Sie zweifelte nicht daran, dass er das Angebot annehmen würde. Er brauchte jemanden, der ihm diente: es war der Weg der Dunklen Seite. Sie würde von ihm lernen und sich seinem Willen unterwerfen. Es könnte Jahre dauern, vielleicht Jahrzehnte, aber mit der Zeit würde er ihr alles beibringen, was er wusste. Erst dann, wenn sie all seine Geheimnisse kannte, würde sie sich gegen ihn wenden. Sie würde die Meisterin werden und selbst einen Schüler nehmen.
    Der Ausgang zur Oberfläche war nur noch weniger als fünfzig Meter entfernt, als Githany die ersten Auswirkungen der Gedankenbombe spürte. Es begann mit einem Beben des Bodens. Ihr erster Instinkt war Angst vor einem Erdbeben oder einem Einsturz, der sie unter Tonnen von Erde und Steinen begraben würde. Aber als sie spürte, wie die Kraft der Dunklen Seite durch den Gang auf sie zuraste, wurde ihr klar, dass sie ein viel schrecklicheres Schicksal erleiden würde. Die Jedi und Sith, die sich im Epizentrum der Explosion aufgehalten hatten, waren verdampft. Weiter am Rand der Auswirkungen der Gedankenbombe würde Githany nicht solches Glück haben. Die Welle reiner Energie der Dunklen Seite rauschte einen Augenblick später über sie hinweg. Sie fegte durch sie hindurch wie ein schrecklicher Wind, saugte die Essenz des Lebens aus ihrem Körper und riss ihren Geist aus seiner physischen Hülse. Ihre Haut welkte und schrumpfte, ihr schönes Gesicht wurde zu dem einer Mumie, bevor sie auch nur schreien konnte. Und dann war die Welle, so schnell sie gekommen war, wieder verschwunden. Einen erstarrten Augenblick verharrte Githanys leblose Hülse in vollendetem Gleichgewicht, dann fiel sie, schlug auf dem Boden auf und zerfiel zu Asche.

    Viele Kilometer entfernt an der Oberfläche spürten Farfalla und die anderen Jedi, wie der Boden bebte, und sie wussten, dass ihr General tot war. Einen Augenblick später erklangen in ihrem Geist die gequälten Schreie von Jedi und Sith, die in der Explosion gefangen waren und deren Lebenskraft ihnen entrissen wurde, um in das Vakuum im Zentrum der Explosion gesaugt zu werden.
    Viele Jedi weinten, und ihnen wurde erst jetzt wirklich klar, welch großes Opfer ihre gefallenen Kameraden gebracht hatten. Die Geister der Toten waren für alle Ewigkeit gebunden, für immer erstarrt.
    Meister Valenthyne Farfalla, nun der Anführer dessen, was von der Armee des Lichts übrig war, spürte die Trauer tiefer als die meisten. Aber im Augenblick konnte er sich solche Gefühle nicht leisten. Nach General Hoths Tod lag die Last des Oberbefehls auf seinen Schultern, und es gab immer noch viel zu tun.
    »Captain Maduran, stellen Sie ein Team zusammen«, befahl er. »Wir werden den
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