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Darkyn: Versuchung des Zwielichts (German Edition)

Darkyn: Versuchung des Zwielichts (German Edition)

Titel: Darkyn: Versuchung des Zwielichts (German Edition)
Autoren: Lynn Viehl
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Aufwachraum bringen. Erst in ein oder zwei Wochen würde sie wissen, ob die Kombination von Platten, Geflecht und Implantaten hielt, und Luther würde noch weitere Operationen benötigen. Viele Operationen.
    Nachdem Alex den Polizisten Luthers Prognose geschildert und erklärt hatte, dass er auf keinen Fall als Zeuge im Prozess gegen die Ex-Mrs Martisse aussagen konnte, war sie mehr als bereit, sich nach Hause zu schleppen. Vor der Verbrennungsstation blieb sie stehen und ertrank fast im Meer ihres schlechten Gewissens, bevor sie das Krankenhaus verließ. Luisa zweimal an einem Tag zu besuchen, würde die Patientin nur aufregen, und die Stationsschwester würde sie anfunken, wenn sich etwas veränderte.
    Was hatte Charlie gesagt? Bei manchen kann man nur tun, was möglich ist, und für das andere beten.
    Ich habe für sie alles getan, was möglich ist , dachte Alex, während sie in das Parkhaus für die Ärzte ging. John kann sich ums Beten kümmern .
    Ihre Beziehung oder das Fehlen einer Beziehung zu ihrem Bruder war noch etwas, an dem sie schwer trug. Es tat weh, weil sich Alex’ Gefühle trotz der Tatsache, dass Gott und die Kirche wie eine Wand zwischen ihnen standen, nicht geändert hatten. Ein großer Teil von ihr wollte ihn immer noch bewundern und ihm nachlaufen und ihn dazu überreden, sie nicht alleinzulassen.
    John war immer noch der einzige Mensch, den sie jemals bedingungslos geliebt hatte.
    Es fiel Alex zwar schwer, sich das einzugestehen, aber einige Dinge waren nicht zu reparieren. Sie konnte ihre Patienten äußerlich zusammenflicken, aber sie konnte nicht auslöschen oder rächen, was man ihnen angetan hatte. Sie konnte nicht heilen, was nicht auf dem CT oder den Röntgenbildern zu sehen war. Sie wusste das, weil die alten Wunden, die John ihr zugefügt hatte, immer noch bluteten.
    Alex war so in ihr persönliches Unglück versunken, dass sie die beiden Männer, die sich ihr näherten, erst wahrnahm, als sie nur noch ein paar Meter entfernt waren. Sie kannte sie nicht, aber sie trugen elegante, teure Anzüge.
    Ihre automatische Frau-Allein-Abwehrhaltung entspannte sich wieder. Vielleicht sind sie neu oder besuchen jemanden .
    »Guten Abend, Dr. Keller«, sagte einer von ihnen und nickte ihr zu, während sie aufeinander zugingen.
    »Hi.« Sie hatte ihren Kittel mit dem Namensschild ausgezogen, woher wusste er dann, wie sie hieß? Das war kein amerikanischer Arzt, nicht mit diesem netten Akzent.
    Alex war gerade an den beiden vorbeigegangen, als sie etwas Hartes und Stumpfes am Hinterkopf traf und sie nach vorn taumeln ließ. Schmerz explodierte wie eine Landmine in ihrem Kopf, während die beiden Männer nach ihren Armen griffen. Dann trat derjenige, der sie angesprochen hatte, vor sie. Eine große Hand mit einem quadratischen feuchten Tuch kam direkt auf ihr Gesicht zu, zu schnell, um ihr auszuweichen.
    Was zum Teufe l … zu spät versuchte Alex, die Luft anzuhalten. Der starke chemische Geruch füllte bereits ihren Kopf. Ist da s … Äther?
    Was immer es war, es ließ sie vier Sekunden später bewusstlos zusammensacken.
    » Panem coelestem accipiam, et nomen Domini invocabo «, betete Vater Carlo Cabreri, während er die Hostie hochhielt.
    John Keller übersetzte das Latein automatisch ins Englische. Ich nehme das Brot des Himmels und rufe den Namen des Herrn.
    Obwohl es kein hoher Feiertag war und ein fremder italienischer Priester die Messe auf Lateinisch hielt, füllten die Gemeindemitglieder von St. Luke die alten Kirchenbänke. Sie kamen, um zu knien und zu beten und die Kommunion zu empfangen, wie ihre Eltern und Großeltern und Urgroßeltern vor ihnen. Wie John es jeden Sonntagmorgen tat, seit er zehn war.
    »Du bist jetzt katholisch, John Patrick«, hatte seine Adoptivmutter Audra Keller zu ihm nach seiner Taufe gesagt. Zehn Jahre alt, und Weihwasser tropfte aus seinem Gesicht auf seinen brandneuen Anzug. Alexandra, gerade fünf Jahre alt, hatte an Audras Schulter geweint, weil das Weihwasser kalt gewesen und in ihre Augen geflossen war.
    St. Luke war die erste Kirche gewesen, die John jemals von innen gesehen hatte, und der einzige Ort, an dem er jemals zur Messe gegangen war, bevor er Priester wurde. Der alte Gemeindepfarrer Vater Seamus hatte sogar den Kopf geschüttelt, als die Kellers ihn das erste Mal zur Messe mitnahmen.
    »Sie sagen, er ist nicht getauft, Audra? Na, also so was.« Er hatte John über das Haar gestrichen. »Aber wir werden die Sünden abwaschen, die du mit dir
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