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Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition)

Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition)

Titel: Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition)
Autoren: Lynn Viehl
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Richtung der Quartiere. »Bald werde ich nicht mehr in der Lage sein, die Männer von ihr fernzuhalten oder sie von ihnen.«
    Alexandra in Korvels Hände zu geben machte sie vielleicht müde – sein Seneschall nahm Menschen- und Kynfrauen mit methodischer Gleichgültigkeit –, aber Richard hatte sie nicht nach Dundellan gebracht, um sie zu unterwerfen oder um seinen Männern körperliche Erleichterung zu verschaffen. Für diese Zwecke gab es die entrückten Menschen. Und in ein paar Wochen würde es ohnehin keine Rolle mehr spielen. »Was sollen wir mit ihr machen?«
    »Ich kann Euch keinen Rat geben, Mylord.« Der Hauptmann legte eine Hand auf seinen Schwertgriff. »Die einzige Lösung, die ich kenne, ist ein bisschen zu endgültig.«
    Richard dachte darüber nach, Alexandra in ihrem Zimmer einzusperren, aber das würde sie nicht dazu bringen, mit den Tests zu beginnen. »Ich werde darüber nachdenken.«
    »Kann Korvel sie nicht verführen, bevor sie die ganze Garnison verhext hat?«, fragte eine blonde Frau von kühler Schönheit, die eben das Zimmer betrat.
    »Mylady.« Korvel verbeugte sich ehrfürchtig. Zu Richard sagte er: »Mylord, ich muss mich um die Gefangene kümmern.« Ohne ein weiteres Wort verließ er den Raum.
    »Wie schnell Euer Hauptmann beleidigt ist«, sagte Elizabeth, während sie ihren langen Rock zu einem eleganten Knicks zurückschlug. »Meine Zofe hat mir erzählt, dass die Quacksalberin wieder versucht hat zu fliehen. Sie scheint fest entschlossen, uns zu verlassen.«
    Richards Katzen verließen alle fluchtartig das Zimmer.
    »Sie muss sich noch an ihre neue Situation hier gewöhnen«, meinte Richard und zog den Handschuh wieder an. »Wenn sie das getan hat, wird sie mir dienen.«
    »Zweifellos.« Lady Elizabeth verzog selten eine Miene, weil sie gerne die ernste Fassade hoheitsvoller Gleichgültigkeit wahrte. Jetzt jedoch erschien eine klar erkennbare Falte zwischen ihren hellen Brauen. »Aber dürft Ihr der Frau das alles durchgehen lassen? Könnt Ihr Euch das angesichts Eurer schwindenden Selbstkontrolle leisten?«
    Richard hatte Elizabeth nicht wegen ihrer kühlen Schönheit oder ihrer liebreizenden Figur geheiratet, so atemberaubend beides auch war. Sie war in ein altes Adelsgeschlecht hineingeboren worden und hatte die Intrigenspiele am Hofe quasi mit der Muttermilch eingesogen. Sieben Jahrhunderte, nachdem er sie zur Frau genommen und zu einer Kyn gemacht hatte, betrachtete Richard ihr Talent für Ränke und Manipulation als eine seiner schlagkräftigsten Waffen.
    »Sag mir, wie ich es ändern kann.«
    »Da fallen mir viele Wege ein.« Elizabeth zuckte bescheiden mit den Schultern, bevor sie sich auf einen breiten Sessel in der Nähe seines Schreibtisches setzte. »Diese Quacksalberin scheint ein sehr emotionales Wesen zu sein. Sie liebt mit der Hingabe eines Kindes, oder nicht? Ich hätte nicht erwartet, dass sich eine studierte Frau außerdem so leichtsinnig und respektlos wie ein solches verhalten würde. Aber es sind nachweislich diese primitiven Regungen, die sie antreiben.«
    Richard legte den Kopf schief.
    »Ihr werdet feststellen, dass Ihr diesen leidenschaftlichen Trotz für Eure Zwecke nutzen könnt.« Elizabeth zupfte ihren Rock zurecht, bevor sie ihn verschlagen unter ihren langen Wimpern hindurch ansah. »Ihr werdet mir zustimmen, dass sie alles in ihrer Macht Stehende tun würde, um die zu schützen, die sie liebt. Wenn Ihr einen davon als Euren besonderen Gast hier nach Dundellan bringt, dann würde die Quacksalberin Eurer Bitte vielleicht nicht mehr ganz so ablehnend gegenüberstehen.«
    »Wir können niemanden aus Amerika entführen«, sagte Richard. »Dafür hat Michael gesorgt.«
    »Es gibt immer noch einen von Cypriens Suzeränen, der Euch treu ergeben ist, und er ist höchst einfallsreich. Ihr müsst ihn nur fragen.« Seine Frau hob den Hörer vom Telefon auf seinem Schreibtisch ab. »Soll ich das arrangieren?«
    »Suchst du was Bestimmtes, garçon ?«, fragte der Mann im Buchladen in einem kurz angebundenen, verärgerten Englisch.
    Nick stellte das Buch über mittelalterliche Schlösser zurück und ließ den Blick über den Rest des Regals gleiten. Es machte ihr nichts aus, dass der Verkäufer sie für einen Jungen hielt; sie hatte sich das Haar kurz geschnitten und braun gefärbt, um genau diesen Eindruck zu erwecken. Er musste angenommen haben, dass sie Engländerin war, weil sie in der Abteilung mit den Livres en anglais suchte.
    Fast alle ihre Recherchen
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