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Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition)

Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition)

Titel: Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition)
Autoren: Lynn Viehl
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»Ihre Katze ist ein Schatz. Wie heißt sie?«
    »Ich gebe Tieren keine Namen.« Er hatte nicht an die kulturellen Unterschiede gedacht. »Amerikaner sollten ein Talent für Unterwürfigkeit haben. Ihr seid nichts weiter als die Nachfahren von Schuldknechten und afrikanischen Sklaven.«
    »Vergessen Sie die Religionsflüchtlinge nicht.« Sie hob die Katze hoch und rieb ihre Nase gegen ihre. »Wir sind auch die größten Einkaufsfanatiker, wir besitzen mehr Plutonium als alle anderen, und wenn Sie uns wütend genug machen, bombardieren wir Ihr Land.« Sie lächelte ihn strahlend an.
    Richard nahm ihr die Katze weg. »Ich werde Sie nicht gehen lassen, und ich werde auch nicht zulassen, dass Sie fliehen«, sagte er. »Akzeptieren Sie das und tun Sie, was Sie ohnehin vorhatten – finden Sie ein Heilmittel für die Veränderten.«
    Die Katze jaulte auf, bevor sie aus seinen Armen sprang und davonhuschte.
    Alexandra tat so, als müsste sie gähnen. »Tut mir leid, aber da ich ja eine minderwertige Amerikanerin bin, darf ich in diesem Land nicht medizinisch arbeiten. Nehmen Sie doch Ihre eigenen Ärzte.«
    Er wurde nicht gerne an seinen Kontrollverlust erinnert. Unter seinem Umhang zogen sich seine veränderten Muskeln und Knoten zusammen. »Sie sind alle tot.«
    »Was?«
    »Ich wurde wütend und habe sie alle getötet.«
    Das brachte sie zumindest zum Schweigen.
    »Ich habe ihre Labore und ihre Untersuchungsergebnisse zerstört, bevor ich mich wieder unter Kontrolle hatte.« Er drehte sich um, zog dabei einen seiner Handschuhe aus und zeigte ihr seine entstellte Hand, ließ die Klauen auf ihre volle Länge ausfahren. »Was von meiner Menschlichkeit noch übrig ist, verschwindet jetzt schnell, denke ich. Was wird passieren, Doktor, wenn ich das nächste Mal wütend werde?«
    Sie starrte einen Moment lang auf die schwarzen Klauen, bevor sie den Kopf abwandte. »Ich werde Ihnen nicht helfen.«
    »Ich glaube, das werden Sie.« Richard rief seine Männer und wies Stefan an, sie in einem der gepanzerten Zimmer einzusperren. »Korvel, Ihr bleibt.« Er wartete, bis der Wachmann Alexandra aus der Bibliothek geführt hatte, bevor er sagte: »Sie hat offenbar Jamison auf ihre Seite gebracht; wir können keinem menschlichen Diener mehr vertrauen. Postiert eine Kyn-Wache rund um die Uhr vor ihrer Tür.«
    »Wie Ihr wünscht, Mylord.« Sein Seneschall sah aus, als wollte er noch etwas hinzufügen, doch er schwieg.
    »Ich kann es noch so sehr versuchen, aber Eure Gedanken kann ich nicht lesen, Hauptmann.«
    »Es fällt mir nicht leicht, die richtigen Worte zu finden, Mylord. Nicht, wenn ich Euch solche Neuigkeiten überbringen muss.« Korvel verlagerte sein Gewicht von einem Fuß auf den anderen. »Keiner von Cypriens Suzeränen hat auf Eure Aufforderung reagiert oder will mit mir sprechen. Ich bekomme ständig nur irgendwelche Ausreden von ihren menschlichen Dienern zu hören.«
    »Michael konnte immer auf die Loyalität seiner Männer zählen«, sagte Richard. »Deshalb habe ich ihn zum Seigneur von Amerika gemacht.«
    »Seine Finanzberater haben unsere amerikanischen Konten und Besitztümer eingefroren«, fuhr Korvel fort. »Alle unsere üblichen Transportwege in die Vereinigten Staaten stehen uns vorübergehend nicht zur Verfügung. Er hat im Grunde dafür gesorgt, dass seine Grenzen dicht sind und wir nicht mehr zu ihm gelangen können.«
    Richard kicherte. »Ich habe ihm viel beigebracht.«
    »Seine Sygkenis sorgt für ähnlich viel Ärger«, erklärte Korvel ausdruckslos. »Ich fürchte, dass sie gefährlicher ist als ihr Meister.«
    »Wieso?«
    »Sie hat keinen Anstand, kein Benehmen. Ihre Anmaßungen Euch gegenüber sind offensichtlich und abstoßend. Außerdem ist sie sehr einfallsreich.« Sein Seneschall deutete auf den Enterhaken, den Alexandra hergestellt hatte. »Doch sie ist auch unglaublich charmant. Sie bringt die Männer mit ihren Mätzchen zum Lachen und verführt sie mit ihrem Lächeln. Ihr habt Stefan gesehen. Zweimal musste ich ihn davon abhalten, ihr zu nahe zu kommen.«
    Richard weigerte sich zu glauben, dass diese Quacksalberin, die halb Mensch, halb Kyn war, so viel Macht über seine Männer haben sollte. »Es ist nur die Tatsache, dass sie von Cyprien getrennt ist, nichts weiter.«
    »Das ist die andere Gefahr. Ihr Duft ist verführerisch, und sie verströmt jede Stunde mehr davon. Wie lange sie sich noch kontrollieren kann, weiß ich nicht, aber die Männer werden täglich unruhiger.« Korvel nickte in
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