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Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell

Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell

Titel: Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Heirat, vielleicht sogar mit einer Tiefland-Prinzessin aus dem Hastur-Reich im Süden. Aber jetzt hatte nichts anderes mehr Raum in ihm als die Furcht um seinen Sohn.
    »Wenn er erst wieder gesund bei uns ist, mein Kind, und es das ist, was ihr beide euch wünscht, soll es geschehen«, sagte der Herzog mit dem strengen Gesicht so freundlich, daß Erminie seine Stimme, die sonst so hart klang, ganz fremd war. Für einen Augenblick saßen sie stumm da, und dann spürte Rascard zu seiner großen Freude eine neue Berührung in dem Rapport, eine Berührung, die er erkannte. Sie war schwach und schwankend, aber zweifellos die mentale Berührung seines Sohnes Alaric.
    Vater… Erminie… ist es möglich, daß ihr es seid? Wo bin ich? Was ist geschehen? Was ist mit dem armen Markos…?Wo bin ich?
    So behutsam sie konnte, teilte Erminie ihm mit, was passiert war. Er sei verwundet und befinde sich in der Feste von Stornhöhe.
    Und Markos wird nicht sterben. Schlafe und heile dich selbst, mein Sohn, und wir werden dich auslösen oder dich retten oder bei dem Versuch umkommen. Mach dir keine Sorgen. Sei ruhig… ruhig…
    Plötzlich zerrissen ein gewaltiger Zornesausbruch und das blaue Gleißen eines Sternensteins das tröstliche Muster des Rapports. Es war wie ein Stich ins Herz, eine körperliche Qual.
    Du hier, Rascard, du schnüffelnder Dieb… was tust du in meiner Feste? Als habe er es vor sich, sah Rascard von Hammerfell das narbige Gesicht, die grimmigen Augen seines alten Feindes Ardrin von Storn, mager, wild wie ein Panther und flammend vor Wut.
    Kannst du noch fragen? Gib mir meinen Sohn zurück, Schurke! Nenne die Summe für den Freikauf, und sie soll bis zum letzten Sekal gezahlt werden, aber krümme ein Haar seines Hauptes, und du wirst es hundertfach bereuen!
    So hast du in den letzten vierzig Jahren jeden Mond gedroht, Rascard. Du hast nichts, was ich haben will, außer deiner eigenen elenden Person. Behalte deinen Reichtum, und ich werde dich neben deinem Sohn von der höchsten Zinne auf Stornhöhe hängen lassen.
    Rascard bezwang den Drang, mit voller Laran-Kraft zuzuschlagen – der Feind hatte Alaric in seiner Gewalt. Er bemühte sich, ruhig zu bleiben, und erwiderte: Willst du mir nicht erlauben, meinen Sohn auszulösen? Nenne deinen Preis, und ich schwöre, du sollst ihn ohne Feilschen bekommen.
    Er spürte den Triumph Ardrins von Storn. Natürlich hatte sein Feind nur auf eine solche Gelegenheit gewartet.
Ich werde ihn gegen dich austauschen, kam Ardrins Antwort durch die telepathische Verbindung. Komm her und liefere dich mir morgen vor Sonnenuntergang aus, und Alaric – falls er noch lebt oder, falls nicht, seine Leiche soll deinen Leuten übergeben werden.
Rascard wußte, daß er nichts anderes hatte erwarten können. Aber Alaric war jung; er selbst hatte ein langes Leben hinter sich. Alaric konnte heiraten, den Clan und das Königreich wiederaufbauen. Es dauerte nur einen Augenblick, bis er antwortete.
Einverstanden. Aber nur, wenn erlebt. Stirbt er in deinen Händen, werde ich Storn über deinem Kopf mit Haftfeuer niederbrennen.
Vater, nein! Nicht um diesen Preis! rief Alaric. Ich werde nicht mehr so lange leben – und ich will auf keinen Fall, daß du für mich stirbst. Rascard spürte, wie die Stimme die schwachen Verteidigungen seines Sohnes durchschlug, und dann war Alaric fort, aus dem Rapport gefallen – ob tot oder bewußtlos, konnte er nicht sagen.
Kein Laut war im Wintergarten zu hören außer Erminies leises Schluchzen und ein weiterer Zornesausbruch des Lords von Storn.
Du hast mich um meine Rache betrogen, Rascard, alter Feind! Nicht ich habe ihm den Tod gegeben. Wenn du dein Leben gegen seine Leiche eintauschen möchtest, werde ich deinen Wunsch ehren…
Ehren? Wie kannst du es wagen, dieses Wort auszusprechen, Storn?
Weil ich kein Hammerfell bin! Jetzt verschwinde! Laß dir nicht einfüllen, noch einmal nach Storn zu kommen - und wenn es im Geist wäre! schleuderte Ardrin ihm entgegen. Geh weg!
Erminie warf sich auf den Teppich und weinte wie ein Kind. Rascard von Hammerfell senkte den Kopf. Er war betäubt, leer, erschüttert. War die Blutrache nun um diesen Preis beendet worden?

II
    Die vierzig Tage der Trauerzeit gingen zu Ende. Am einundvierzigsten Tag zog eine Karawane aus Fremden langsam den gewundenen Klippenpfad nach Burg Hammerfell hinauf, und als man sie willkommen hieß, erwiesen sie sich als ein Verwandter der verstorbenen Frau des Herzogs und sein Gefolge. Herzog
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