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Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell

Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell

Titel: Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Haus nehmen und auf die Geburt der Kinder warten, darauf warten, daß sie zu Männern heranwuchsen, nur um Gefahr zu laufen, daß die Blutrache auch sie auslöschte … nein, alt war er vielleicht noch nicht, aber dafür war er entschieden zu alt.
Doch was war die Alternative? Den Storns ihren Triumph zu lassen, zu wissen, daß niemand mehr da wäre, um ihn zu rächen, wenn sie nach seinem Sohn auch ihn ermordeten … zu wissen, daß Hammerfell selbst in StornHände fiele und in den Hundert Königreichen keine Spur der Morays von Hammerfell bliebe.
»Dann will ich heiraten«, erklärte er, von tollkühner Verzweiflung ergriffen. »Welchen Brautpreis verlangt Ihr für Erminie?«
Renato war bis ins Innerste schockiert.
»Das habe ich damit nicht vorschlagen wollen, mein Lord. Sie ist nicht von Eurem Stand, sie ist in Eurem Haushalt eine gewöhnliche leronis gewesen. Es würde sich nicht schicken.«
»Wenn ich die Absicht hatte, sie mit meinem eigenen Sohn zu vermählen, ist sie doch wohl auch standesgemäß für mich selbst. Würde ich auf sie herabsehen, hätte ich doch niemals an eine solche Heirat gedacht«, erklärte Rascard.
»Mein Lord…«
»Sie ist im gebärfähigen Alter, und ich habe keinen Grund, sie für etwas anderes als tugendhaft zu halten. Einmal habe ich in der Hoffnung geheiratet, eine adlige Braut würde mir zu mächtigen Bündnispartnern verhelfen. Wo sind sie jetzt, da mein Sohn tot ist? Diesmal möchte ich nichts anderes als eine gesunde junge Frau; und sie kenne ich als die Spielgefährtin meines Sohnes. Mit ihr wird es besser werden als mit den meisten anderen, und es bleibt mir erspart, mich an die Art einer Fremden gewöhnen zu müssen. Nennt den Brautpreis; ich will ihren Eltern geben, was der Brauch verlangt.«
Lord Renato sah ihn bestürzt an. Ihm war klar, er konnte diese Heirat nicht kategorisch ablehnen, ohne sich einen schrecklichen Feind zu schaffen. Hammerfell war ein kleines Reich, aber Renato wußte, wie mächtig es war. Die Herzöge von Hammerfell regierten schon lange in diesem Teil der Welt.
Er konnte den alten Herzog nur hinhalten und hoffen, er werde sich, während die Klärung rein praktischer Fragen die Sache verzögerte, dieses Vorhaben aus dem Kopf schlagen.
»Nun«, sagte er schließlich, »wenn das Euer Wunsch ist, mein Lord, werde ich Erminies Vormündern eine Botschaft schicken und die Erlaubnis erbitten, daß ihr Mündel Euch heiratet. Es mag Schwierigkeiten geben; vielleicht ist sie als Kind anderweitig verlobt worden oder etwas von der Art.«
»Ihren Vormündern? Warum nicht ihren Eltern?«
»Sie hat keine, Sir. Als meine Cousine Ellendara, Eure verstorbene Frau, für Alaric, der damals noch ein Bund war, einen Spielgefährten aus dem eigenen Blut wünschte, wurde Erminie hergeschickt, weil sie ein Heim brauchte. Sicher werdet Ihr Euch erinnern, mein Lord, daß Ellendara eine ausgebildete leronis aus Arilinn war, und da sie keine Tochter hatte, wollte sie Erminie in diesen Künsten unterrichten.«
»Ich sehe nicht, wo das Problem liegen soll, wenn keine liebenden Eltern sie erwarten«, bemerkte der Herzog. »Gibt es bei ihrer Abstammung ein Geheimnis oder einen Skandal?«
»Nichts dergleichen. Meine Schwester Lorna war ihre Mutter, und ihr Vater war mein Friedensmann und ein Hastur-Gardist, Darran Tyall mit Namen. Erminie wurde außerhalb der catenas geboren, das ist wahr. Ihre Eltern waren miteinander verlobt worden, als sie erst zwölf Jahre alt waren, und als Darran sein Leben an der Grenze verlor, war meine Schwester wahnsinnig vor Kummer. Nur zu bald merkte sie, daß sie Tyalls Kind trug. Erminie wurde in die Arme meiner Frau geboren, und wir liebten sie sehr. Deshalb nahm Ellendara sie mit Freuden in diesem Haushalt auf.«
»Sie ist also Eure Nichte«, stellte Rascard fest. »Lebt ihre Mutter noch?«
»Nein. Lorna überlebte ihren versprochenen Gatten nicht einmal um ein Jahr.«
»Dann sieht es so aus, als seid Ihr ihr nächster Verwandter und außerdem ihr Vormund, und dieses Gerede, es sei die Erlaubnis von ›anderen‹ notwendig, ist nichts als ein Mittel, meine Werbung auf die lange Bank zu schieben.« Rascard erhob sich zornig aus seinem Sessel. »Was habt Ihr dagegen, daß ich Erminie heirate, wenn ich für Eure Cousine, meine verstorbene Frau, gut genug war?«
»Ich will es Euch wahrheitsgemäß sagen«, antwortete Renato etwas beschämt. »Diese Blutrache mit Storn hat sich von einem Rauchsignal zu einem Waldbrand ausgeweitet. Sie hat mir damals schon
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