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Dark Moon

Dark Moon

Titel: Dark Moon
Autoren: Claire Knightley
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das Klappern von Geschirr.
    »Nein, wir sind fertig«, sagte ich.
    »Wie geht es Mark?«, fragte Mom.
    »Sie will wissen, wie es dir geht.«
    Mark lachte. »Sag ihr, dass ich mich auf die Party bei euch freue.«
    »Hast du ihn gehört?«, fragte ich. »Wir fahren jetzt los, okay?«
    »Aber beeilt euch! Gleich kommen die ersten Gäste und hier sieht es immer noch wie auf einer Baustelle aus.«
    Ich legte auf und schaute Mark an. »Du weißt, dass du dir das nicht antun musst?«
    »Mein Vater wird da sein, Lydia. Irgendjemand muss schließlich ein Auge auf ihn haben. Du weißt, wie er ist, wenn er getrunken hat.«
    Ich gab ihm noch einen Kuss. »Dann lass uns gehen.«
    Unsere Gartenpartys hatten eine lange Tradition. Ich war fünf Jahre alt gewesen, als wir von Dunbar hierhergezogen waren, und meine Eltern hatten damals die Nachbarsfamilien zu einem Sommerfest eingeladen, um mich ein wenig über den Ortswechsel hinwegzutrösten und mir zu helfen, neue Freunde zu finden. So hatte ich damals auch Mark kennengelernt. Seither fanden sich jedes Jahr am ersten Ferienwochenende die üblichen Verdächtigen aus der Nachbarschaft zu Bier, Burgern und Cola an unserem Pool zusammen.
    Mom und ich bereiteten immer zusammen die Salate, Dips und Snacks zu. Mein Vater nannte die Sommerfeste seine D-Days, »D« wie Desaster. Und die Küche war sein ganz persönlicher Omaha-Beach, von dem sich fernzuhalten hatte, wer diesen Tag körperlich unversehrt überstehen wollte.
    Für die Grillschlacht rüstete sich Dad mit einem Smoker. Das war eine ölfassgroße, quergelegte Tonne, die längs aufgeschnitten war, sodass die obere Hälfte auf- und zugeklappt werden konnte. Die Fleischstücke, die in diesem Monstrum einen halben Tag garen mussten, deckten den Proteinbedarf einer zehnköpfigen Familie für mindestens eine Woche.
    Die Mergers waren auch diesen Sommer mit von der Partie, obwohl Dad sie eigentlich nicht hatte einladen wollen. Ihr Verhältnis zu den Duponts war nach der gigantischen Pleite, die Marks Vater hingelegt hatte, ein wenig angespannt. M r Merger war einer der Direktoren bei der HSBC-Bank, dem Hauptgläubiger der Duponts. Aber da wir mit beiden Familien befreundet waren, konnten wir weder die eine noch die andere ausladen.
    All das ging mir durch den Kopf, als ich meinen Käfer in der Einfahrt unseres Hauses parkte und geräuschvoll die Tür zuschlug. Der Wagen von Marks Eltern war noch nicht da. Vielleicht hatten wir ja Glück und der Abend würde ganz friedlich und entspannt verlaufen.
    Ich nahm die Kiste mit den Putzsachen vom Beifahrersitz und trug sie in Richtung Küche, während Mark den Garten ansteuerte, um meinem Vater beim Vorbereiten des Fleisches zu helfen.
    »Lydia! Jetzt wird’s aber auch Zeit!«, rief meine Mutter, als sie mich über die Terrasse kommen sah. »Zieh dich um! Du willst doch nicht etwa den ganzen Abend in diesem Aufzug rumlaufen? Auf Mark habe ich keinen Einfluss, aber auf dich. Also tu mir den Gefallen und zieh dir was Passendes an.«
    »Okay, ich spring kurz unter die Dusche und style mich dann ein bisschen«, sagte ich.
    Mutter tätschelte meine Wange und lächelte milde. »Braves Kind. Und jetzt beeil dich!«
    Ich warf einen Blick zu Mark hinüber, der bei meinem Vater stand und das Fleisch zerlegte, um es auf die vorbereiteten Teller zu verteilen. Als er aufblickte, machte ich ihm ein Zeichen, dass ich auf mein Zimmer gehen wollte. Mark nickte und ich warf ihm eine Kusshand zu.
    Ich lief ins Haus, eilte die Treppe hinauf und zog mir im Gehen das verschwitzte T-Shirt über den Kopf. Nach dem Duschen fuhr ich mir zweimal mit dem Handtuch durch das kurz geschnittene, schwarze Haar und rannte in mein Zimmer. Mit Schwung öffnete ich die beiden Türen des Kleiderschranks. Das Handtuch ließ ich achtlos auf den Boden fallen. Normalerweise bin ich nicht der Typ, der sich aufhübscht, als ginge es auf den Highschool-Abschlussball. Doch als mein Blick auf das nachtschwarze Cocktailkleid fiel, das mir Mark letzten Sommer in einem Secondhandshop gekauft hatte, musste ich lächeln. Er fuhr total auf diesen Sixties-Stil ab und hatte deshalb über beide Ohren gegrinst, als ich das gute Stück im Laden anprobiert hatte. Es umschmeichelte meinen Körper wie eine zweite Haut, reichte hinab bis zum halben Knie und betonte meine schlanke Figur genau an den richtigen Stellen. Mark hatte es heute verdient, dass ich ihn mit einem coolen Outfit ein bisschen aufheiterte.
    Meine Mutter nickte zufrieden, als ich auf
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