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Dark Lord

Dark Lord

Titel: Dark Lord
Autoren: Margit Roy
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Bewegung näherte sich der Richter Morgans Hals und bohrte seine Zähne tief in das Fleisch. Mit einer fast übermenschlichen Kraft riss sich die Hexe los und taumelte rückwärts. Instinktiv drehte sie sich um und versuchte dem Vampir zu entkommen. Da sah sie plötzlich einen zweiten Vampir. Leuchtend rote Augen blickten ihr entgegen. In seinem Blick lag Lust auf Blut. Mit einem lauten Knurren kam er nun ebenfalls auf sie zu.
    Angst kroch in ihr hoch. Sie konnte nicht mehr klar denken. Irgendetwas lief hier falsch. Gegen zwei Vampire hatte sie kaum eine Chance …
    Während sich in ihrem Kopf die Gedanken überschlugen, stürzten sich der Richter und der Reverend auf sie und bohrten ihre Zähne in Morgans Fleisch.
    Morgan wollte schreien, aber kein Ton kam über ihre Lippen. Ein Krampf schüttelte ihren Körper und schon nach wenigen Minuten wurden ihre Augen glasig. Dichter Nebel legte sich um ihren Verstand und unsichtbare Fäden zogen sie in die Dunkelheit.
    »Ich überlasse gerne Ihnen den letzten Tropfen, Reverend«, sagte Richter Effric Sinclair großzügig und trat zurück.
    Als die beiden Vampire die Old Redwood Road verließen, begann es bereits zu dämmern und Oakland war in dunkles abendliches Rot getaucht.

Kapitel 55

    E s war gar nicht so einfach euch zu finden. Die Angestellten von Dark Enterprises wollten mir euren Aufenthaltsort nicht verraten«, sagte Riley mit einem sarkastischen Unterton und ging auf Kyle zu. »Aber nun, da ich euch gefunden habe, kann ich endlich meinen Auftrag erledigen.«
    Kyle stürmte auf Riley zu, in seinen Augen blitzte es gefährlich auf.
    »Von welchem Auftrag sprichst du«, knurrte er.
    »Von diesem hier«, sagte er und zog ein kleines Päckchen aus seiner Jackentasche. Leah blickte auf den, in grünes Geschenkspapier eingepackten, kleinen Karton. Neugierig kam sie näher. Irgendwie erinnerte sie das kleine Ding an einen Abend bei den Taylors, an dem Aidan Shelly so ein kleines Päckchen in die Hand gedrückt hatte.
    Kyle blickte verwirrt auf Rileys Hand.
    »Das ist für mich?«, fragte er argwöhnisch. »Wer soll mir etwas schenken?«
    »Mach es auf und sieh nach, was drinnen ist. Wenn du damit nichts anfangen kannst, bringe ich es wieder zurück nach Shadow Fields«, grinste er.
    Verlegen griff Kyle nach dem kleinen Karton und ging damit zum Sofa.
    Verstohlen warf er einen Blick in die erwartungsvollen Gesichter von Leah und Riley. Neugierig entfernte er das Papier und öffnete den kleinen Deckel des Pappkartons.
    Als er den Siegelring sah, war er sprachlos.
    »Ich hatte in den letzten Jahrzehnten immer nur einen Wunsch. Ich wollte diesen Siegelring und es schien mir, als sei er für mich unerreichbar. Als ich Leah begegnete, hatte ich nur mehr den Wunsch bei ihr zu sein. Der Siegelring verlor für mich an Bedeutung und ich habe aufgehört, ihn zu begehren. Und nun …«, brummte er und fuhr sich lächelnd über seine feuchten Augen, »ist Leah an meiner Seite und ich halte den Ring in meinen Händen.«
    »Ich soll euch beide von Aidan grüßen«, sagte er. »Sie hat vor, euch in den nächsten Wochen zu besuchen. Und ich soll euch von Shannon ausrichten, dass wir nachher zum Mittagessen bei ihr eingeladen sind.
    »Zum Mittagessen?«, fragte der Dark Lord und blickte auf den Ring, den er jetzt an seinem rechten Ringfinger trug.
    »Und ich bin auch eingeladen«, sagte Riley. »Gibt es in deinem Haus ein Gästezimmer für mich? Ich würde gerne bis morgen bleiben.«
    Kyle blickte auf und sah Riley lachend ins Gesicht. »Du kannst bleiben, solange du willst.«
    Leah beobachtete die beiden. Sie sah, wie ähnlich und doch verschieden die Brüder sich waren. Rileys Gesicht war weicher und sanfter als Kyles, stellte sie fest. Das lag wohl daran, dass das Leben in Kyles Gesicht seine Spuren hinterlassen hatte.
    Zwei Stunden später standen sie in Shannons Villa und blickten hinunter auf die Golden Gate Bridge. Der wolkenlose Himmel spiegelte sich im Meer wider und die Blätter auf den Bäumen vor Shannons Haus bewegten sich keinen Millimeter.
    »Darf ich dir meinen Bruder, der zu seinem Onkel zog und mich in meinem Elend alleine ließ, vorstellen«, sagte Kyle sarkastisch.
    Riley reichte Shannon die Hand und blickte irritiert auf seinen Bruder. Trotz des gutmütigen Tons, mit dem er gesprochen hatte, war sein Vorwurf eindeutig. Ja, er war gegangen und hatte Kyle alleine gelassen. Er dachte zurück an jenen Tag, an dem er das Haus seines Vaters hinter sich gelassen hatte. Kyle
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