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Dark Lord. Immer auf die Kleinen! (German Edition)

Dark Lord. Immer auf die Kleinen! (German Edition)

Titel: Dark Lord. Immer auf die Kleinen! (German Edition)
Autoren: Jamie Thomson
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Geisterbeschwörung. Das heißt, natürlich erst, wenn wir den besagten Knochensplitter aufgetrieben haben.«
    Christopher sah seinen Freund nur sprachlos an. Dirk grinste unschuldig zurück. Chris kannte Dirk zwar schon eine ganze Weile, aber bei diesem Grinsen bekam er immer noch eine Gänsehaut.
    Es passte ihm gar nicht, schon wieder in einen von Dirks verrückten Plänen hineingezogen zu werden. Andererseits wollte er alles tun, um seine Freundin Suus zurückzuholen. »Warte mal…«, sagte er.
    Dirk zog misstrauisch eine Augenbraue hoch. »Glaub ja nicht, dass ich dir dein Telefon zurückgeben werde, betrachte es als beschlagnahmt, für den Kriegseinsatz.«
    »Nein, nein, ich hatte nur gerade eine Idee.«
    »Echt? Raus mit der Sprache«, drängte Dirk.
    »Moorleichen.«
    »Moor… was?«, fragte Dirk verwirrt. »Ist es jetzt so weit? Meinst du, du musst mir wüste Beleidigungen ins Gesicht schleudern? Wenn überhaupt, bin ich hier derjenige, der Beschimpfungen ausstößt, nicht du!«
    »Nein, nein. Moorleichen. Die Überreste von Menschenopfern. Die vor Tausenden von Jahren bei irgendwelchen Ritualen geopfert und danach in Torfmoore geworfen wurden. Man hat sie erst erhängt und ihnen dann die Kehle durchgeschnitten. Richtig eklig!«, erklärte Chris aufgeregt.
    Dirk strahlte zufrieden. »Perfekt! Absolut perfekt! Du bist ein Genie, Christopher, ein echtes Genie. Nun, im Vergleich zu mir natürlich längst nicht so bedeutend, aber trotzdem gar nicht so übel. Für ein Menschlingjunges. Und wo finden wir diese Moorleichen?«
    »Im Museum von Fetbury gibt es eine. Der Fetbury-Mann wird er genannt«, erklärte Chris.
    »Fetbury? Wo ist das?«, fragte Dirk. »Und was für ein alberner Name. Ihr Menschlinge habt wirklich alberne Ortsnamen, das muss ich schon sagen. Hättet ihr es nicht wenigstens Deadbury oder so nennen können? Du weißt schon, ›Wo-die-Toten-begraben-sind‹ – und wo sie wieder auferstehen, um ihrem bösen nekromantischen Meister zu dienen, der hoffentlich Dirk heißt. Muah-hah-haaah!«
    »Okay, meinetwegen, dann eben Deadbury. Es ist nicht weit von hier. Wir können den Bus nehmen oder den Zug, kein Problem«, sagte Chris.
    »Ausgezeichnet, dann fahren wir gleich heute Nachmittag hin.«
    »Das geht nicht – heute Nachmittag ist Mums Gemeindefest und da müssen wir hin.«
    »Neiiiiiiin!«, jaulte Dirk.

AN JENEM FESTLICHEN TAG
    »Bei den Neun Höllen, sie sind von oben bis unten mit Schleim und Schlamm bedeckt, mit dem Schmutz von tausend Jahren!«, stellte Dirk entsetzt fest.
    »Wen meinst du, Moorleichen?«, fragte Christopher.
    »Nein, diese widerwärtigen Menschling-Sprösslinge! Sieh sie dir nur an!« Mit einer majestätisch herablassenden Geste wies Dirk auf eine Gruppe spielender Kinder in der großen Sandkiste vor ihnen. Sie waren in der Tat alles andere als sauber, die Gesichter mit Schokolade verschmiert, klebrige rosa Zuckerwatte in den Haaren, die Kleider mit bunter Brause – und Schlimmerem – bekleckert.
    Dirk und Christopher standen hinter ihrem provisorichen Tresen und verkauften hausgemachte Marmeladen, Gelees und Säfte. Alles selbst gemacht von Pastorin Purjoy, Christophers Mum. Rund um den Spielplatz gab es noch ein paar andere Stände mit ähnlichem Angebot. Es war Gemeindefest.
    »Pah, ich hab’s ja gesagt und ich sag’s immer wieder, ein Haufen Wichtel sind sie, nichts weiter!«, schimpfte Dirk. »Obwohl Wichtel wesentlich leichter unter Kontrolle zu kriegen wären. Hier und da mal eine kleine Hinrichtung, und schon würden sie strammstehen und Männchen machen.«
    »Du kannst doch keine Kinder hinrichten!«, widersprach Chris.
    »Warum denn nicht?«
    Chris sah ihn nur mit stummem Blick an. Dirk verdrehte die Augen und seufzte. »Schon klar, das ginge wohl nicht, obwohl es jammerschade ist!«
    »Und selbst wenn, du kämest wahrscheinlich als Erster dran!«
    »Ha, da hast du auch wieder recht. Nun, als mein Regierungssprecher und engster Berater, wie sieht dein Plan für unseren Überfall auf das Tot-und-begraben-Museum aus?«
    »Überfall? Wie stellst du dir das vor? Willst du das Museum stürmen? Wir beide? Bewaffnet mit Stiften und Schulheften?«
    Dirk kniff die Augen zusammen. Sollte das witzig sein? Er wollte seinen Freund gerade streng zurechtweisen, als er etwas Großes am Himmel entdeckte. Ein riesiger Ballon, der majestätisch dahinschwebte, darunter hing ein Korb voller Menschen. Dirk war so fasziniert, dass er Christophers respektlose Bemerkung schon wieder
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