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Dark Lord: ... Da gibt's nichts zu lachen!! (German Edition)

Dark Lord: ... Da gibt's nichts zu lachen!! (German Edition)

Titel: Dark Lord: ... Da gibt's nichts zu lachen!! (German Edition)
Autoren: Jamie Thomson
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gegen sie ausrichten? Was sollte er mit den Kräften eines dreizehnjährigen Menschling-Jungen anfangen? Dennoch durfte er sich jetzt nicht der Verzweiflung hingeben. Das war etwas für niedere Kreaturen und eines Dark Lords vollkommen unwürdig. Aufgeben kam für einen wie ihn nicht infrage.
    Allerdings verstand er immer noch nicht, warum sie ihn nicht einfach getötet oder zumindest vor Gericht gestellt hatten – wie Hasdrubans Vorgänger es schon einmal versucht hatte –, bis er den dämlichen Quertreiber in ein Fass mit kochend heißer Lava geworfen hatte.
    Als Cloy, Wings und Randle endlich mit ihm fertig waren, fühlte Dirk sich ausgelaugt. Beim Hinausgehen brabbelte Miss Cloy davon, dass sie ein Zuhause für ihn finden würden und er schon bald wieder in die Schule gehen könnte. Ihm sackte das Herz in die Hose. Ein Zuhause? Hoffentlich meinten sie nicht ein Zuhause mit Eltern und allem Drum und Dran. Ein grässlicher Gedanke! Und er hielt sich an diesen Gedanken fest, bis er in tiefen und festen Schlaf sank.

Wie fast jeden Tag fuhr Mrs Fenton mit ihrem Auto zum Einkaufen. Heute war der Parkplatz voll – bis auf eine einzige Parklücke. Dieselbe Lücke, in der schon seit Tagen niemand mehr geparkt hatte, die mit dem seltsamen kleinen schwarzen Ölfleck, der auch bei Regen nicht verschwinden wollte, dort wo man den Jungen gefunden hatte, der sich an nichts mehr erinnern konnte. Sie setzte rückwärts in die Parklücke, doch der Wagen neben ihr stand so nah, dass sie kaum aussteigen konnte. Und aus irgendeinem Grund machte sie das wütend. Unglaublich wütend. Sie stieß die Autotür auf, dass sie in den Wagen neben ihr prallte und in der Seite eine Delle hinterließ. Dann marschierte sie wutschnaubend Richtung Supermarkt. Was sehr ungewöhnlich war, denn Mrs Fenton gehörte normalerweise zu den sanftesten, friedfertigsten Menschen, die man sich nur vorstellen konnte.

Der Traum

    Dirk träumte von einem Paar goldener Augen, die ihn durch einen weißen Nebel hungrig anstarrten. Die Augen schimmerten bedrohlich, suchten ihn, verfolgten ihn, jagten ihn. Er musste hier wegkommen, diesen furchtbaren, gnadenlosen Augen entfliehen, denn nur auf ihn, auf ihn ganz allein hatten sie es abgesehen. Dieser Gedanke erfüllte ihn mit Schrecken, entsetzliche Angst umklammerte seine dunkle Seele wie ein Schraubstock. Er war es überhaupt nicht gewohnt, solche Angst zu empfinden. In dieser Welt war er verletzlich, gefangen in dem Körper eines kleinen Menschling-Jungen. Er hatte seine Kräfte verloren. Dieses Ding, dieses Monster mit den furchtbaren gelben Augen, hinter denen das Verderben lauerte – es kam, um ihn zu holen, und es würde ihn für immer vernichten!
    Er schreckte aus dem Schlaf auf. Es war nur ein Traum . Eine der weiblichen Menschlinge, die sie »Schwester« nannten, hatte ihn geweckt. Sie baute etwas vor ihm auf, das »Frühstück« hieß: Eier, Speck, Toast. Er merkte, dass er einen Bärenhunger hatte, und schlang alles gierig in sich hinein, während die schauerlichen Bilder der gelben Augen schon wieder verblassten. Eigentlich war er an das gebratene Fleisch seiner erschlagenen Feinde gewöhnt, doch aus irgendeinem Grund drehte sich ihm schon bei dem Gedanken daran der Magen um. Vermutlich hatte sich sein Nahrungsbedarf an den Geschmack eines dreizehnjährigen Menschlings angepasst. Reichlich fade, wie er fand.
    Später besuchte ihn Miss Cloy, die örtliche Kommandantin der Sozialdienst-Legion. Bis dahin war er putzmunter und es ging ihm den Umständen entsprechend sogar ziemlich gut. Er konnte gehen, sprechen und eigentlich alles machen, was ein junger Menschling eben so machte, ohne dass ihm übel wurde. Wenn sie nur nicht so erbärmliche Schwächlinge wären. Warum konnte er nicht wenigstens im Körper eines Orkbalgs oder eines Drachenjungen stecken? Dann könnte er in diesem Alter immerhin schon einen Menschen in Stücke reißen.
    Mitten in diese Überlegungen hinein platzte Miss Cloy. »Guten Morgen, Dirk! Gute Nachrichten – wir haben hart gearbeitet und gestern Abend noch einen Richter dazu gebracht, die Angelegenheit zu regeln. Du stehst unter dem Schutz des Gerichts, es hat die Vormundschaft für dich übernommen. Spätestens bis heute Abend haben wir für dich eine Pflegefamilie gefunden.«
    »Haben Sie jemals einen wirklich guten Morgen erlebt, Miss Cloy? Und bevormunden lasse ich mich schon gar nicht. Oder wollen Sie, dass ich Ihnen sämtliche Mächte der Finsternis auf den Hals schicke?
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