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Dark Lord: ... Da gibt's nichts zu lachen!! (German Edition)

Dark Lord: ... Da gibt's nichts zu lachen!! (German Edition)

Titel: Dark Lord: ... Da gibt's nichts zu lachen!! (German Edition)
Autoren: Jamie Thomson
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unterschiedlichsten Farben bemalt und hatten auf den Seiten eingesetzte Glasplatten. Die Kästen ruhten jeweils auf vier Rädern, alle dick mit einer schwarzen Harzkruste überzogen, die an den zähen Schleim der Riesenspinnenbiester von Skorpulos erinnerte. Einer der Kästen erzitterte plötzlich, als habe ihn etwas aus dem Tiefschlaf gerissen; dann rumpelte er davon und hüstelte und schnaubte mindestens so furchterregend wie ein Drache, kurz bevor er seinen feurigen Atem ausstößt.
    Er versuchte, den Kasten seinem Willen zu unterwerfen. Wenn der Kasten eine Ausgeburt des Bösen war, müsste er instinktiv seinen Befehlen folgen. »Bestie aus Stahl und Schleim – im Namen des Dunklen Lords und bei der Macht der Neun Höllen bin ich dein Gebieter!«
    Doch aus seiner Kehle drang nur ein jämmerliches Gequieke. Der Metallkasten entfernte sich, als hätte er nicht den leisesten Laut von sich gegeben. Dann erst bemerkte er eine Menschenfrau, die in dem Kasten saß und durch die gläsernen Platten starrte. Aber klar! Es handelte sich um eine Art pferdelosen Karren, der zweifellos durch magische Kräfte in Bewegung gesetzt wurde. Diese Frau musste eine mächtige Hexe sein, um ein solches Ding zu beherrschen. Anscheinend verfügten die Sterblichen über immer raffiniertere und mächtigere Zauberei. Er würde sie genauer im Auge behalten müssen.
    Er hörte plötzlich eine Stimme – dem Klang nach zu urteilen ein weiterer Mensch, der rief: »He, Kleiner, alles in Ordnung?«
    Er horchte auf. Der Lebenssaft eines Menschen war genau das, was er jetzt brauchte, um wieder zu Kräften zu kommen. Er hielt nach dem Jungen Ausschau, von dem der Mensch geredet hatte, aber er konnte nirgends ein Kind entdecken. Stattdessen liefen zwei Männer in seltsamen dunkelblauen Uniformen und Helmen auf ihn zu. Sie sahen aus wie die Musterbeispiele begriffsstutziger Menschlingkrieger, dumm wie Brot. Ihre Uniformen wirkten allerdings nicht besonders kriegstauglich, ganz zu schweigen von den Helmen, die weder ein Schwert noch eine Axt aufgehalten hätten, schon gar keinen Goblin-Spieß oder Ork-Pfeil.
    Er wollte ein böses, niederträchtiges Lachen ausstoßen und den Menschenwichten raten, um ihr Leben zu rennen, wenn sie nicht dem sicheren Tod ins Auge sehen wollten, doch heraus kam nur ein ersticktes Husten. Vergeblich versuchte er, sich aufzurichten, er war immer noch zu schwach. Die beiden Menschlingkrieger beugten sich über ihn.
    Es konnte doch nicht sein, dass er sein Dasein auf solch jämmerliche Weise beendete, getötet von zwei gewöhnlichen Menschlingen? Aber dann geschah etwas Merkwürdiges. Einer der Krieger kniete sich neben ihn und hielt vorsichtig seinen Kopf. Versuchte er etwa, ihm zu helfen?
    »Ruf lieber einen Krankenwagen, Phil.«
    Der Mann, der gerade gesprochen hatte, beugte sich näher über ihn und musterte ihn von oben bis unten. (Dämlicher Menschling. Erkannte der Schwachkopf etwa nicht, wen er vor sich hatte?) Auf der Stelle versuchte er, dem Mann mit seinen Zerstörer-Handschuhen die Gurgel herauszureißen, aber es war sinnlos, er hatte einfach nicht die Kraft. Dann fiel ihm auf, dass er gar keine Kampfhandschuhe trug. Nein, seine Hände waren sogar vollkommen nackt! Er hatte die rosafarbenen Patschhände und sauber geschrubbten Fingernägelchen eines jämmerlichen Menschling-Jungen! Mit so etwas hätte man nicht einmal einer Ratte die Gurgel herausreißen können, geschweige denn einem ausgewachsenen Krieger. Er stöhnte vor Verzweiflung.
    Der andere Menschling sprach leise in einen kleinen schwarzen Kasten, der auf der Vorderseite seiner Uniform befestigt war. Der schwarze Kasten knisterte und antwortete ihm! Sie mussten irgendeinen Geist oder niederen Dämon in dem Ding gefangen halten. So etwas erforderte starke Zauberkräfte. Vielleicht waren die beiden doch mehr als nur gewöhnliche Krieger? Gehörten sie zur Gefolgschaft eines mächtigen Menschling-Hexenmeisters? Oder standen sie am Ende sogar im Dienste des Weißen Zauberers Hasdruban dem Reinen höchstpersönlich? Möglich wäre es.
    Der Menschling namens Phil sagte: »Okay, Krankenwagen ist benachrichtigt.«
    »Keine Angst, mein Junge, wir sind Polizeibeamte«, erklärte der andere. »Ich bin Constable Smith. Du kannst John zu mir sagen. Und das da ist Constable Phil Johnson. Der Krankenwagen wird bald hier sein. Bleib ganz ruhig liegen. Beweg dich lieber nicht, bevor wir nicht wissen, was dir fehlt.«
    Wie recht der Polizist hatte – irgendetwas fehlte
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