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Dark Lord: ... Da gibt's nichts zu lachen!! (German Edition)

Dark Lord: ... Da gibt's nichts zu lachen!! (German Edition)

Titel: Dark Lord: ... Da gibt's nichts zu lachen!! (German Edition)
Autoren: Jamie Thomson
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widerwärtig weiß war.
    Das musste es sein: Sie wollten ihn foltern. Allerdings waren weder Lanzen noch Stachelhandschuhe, geschweige denn eine eiserne Jungfrau oder eine Streckbank zu sehen. Anfänger!
    Die Menschlinge in Grün wurden »Sanitäter« genannt, was anscheinend so viel wie »Wohltäter« bedeutete. Welch eine seltsame Bezeichnung für Henker! Plötzlich beugte sich der Mann in Grün über ihn. Eine hässlich aussehende Nadel blitzte in seiner Hand auf.
    Aha, also doch Folter!, dachte Dirk. Nach einer Lanze sah das Ding zwar nicht aus, aber wenn man es richtig anwandte, konnte es bestimmt genauso gemeine Schmerzen verursachen. Na schön, sollten sie es ruhig versuchen! Er hatte schon Schlimmeres ausgehalten. Keinen Laut würden sie von ihm hören! Ein Dark Lord ließ sich nicht so leicht kleinkriegen.
    »Tut mir leid, Dirk, aber wir müssen ein paar Blutproben nehmen. Keine Angst, es wird nicht wehtun … nicht besonders«, sagte der Sanitäter.
    Eine Folter, die nicht wehtut? Was sollte das denn? Nicht dass er besonders scharf darauf gewesen wäre, gefoltert zu werden. Oder handelte es sich gar nicht um Folter, sondern um einen speziellen Menschlingzauber um Dunklen Lords den Garaus zu machen?
    Die magische Nadel kam näher. Sie schien innen hohl zu sein – enthielt sie vielleicht eine unsichtbare Flüssigkeit? Wahrscheinlich ein Gift. Vielleicht sogar Wasser aus einer heiligen Quelle. Bei den Göttern der Unterwelt, das Zeug würde seine untoten Venen zerfressen!
    »Halt!«, schrie Dirk. Ob der Henker mit sich handeln ließ?
    Der Sanitäter hielt inne. »Keine Angst, mein Junge, es tut wirklich nicht weh.«
    »Ich werde dir mehr Macht und Reichtum schenken, als du dir je erträumt hast«, versprach Dirk. »Eine Provinz, über die du herrschen kannst, ein eigenes Heer, eine komplette Zauberausrüstung mit allen Formeln! Was immer du verlangst! Nur töte mich nicht!«
    Der Mann lachte dröhnend, als hätte ihm jemand einen guten Witz erzählt, und kam wieder mit der Nadel auf ihn zu. Dirk schaffte es gerade noch, abwehrend eine Hand zu heben, als er – zu seinem grenzenlosen Erstaunen – auf einem seiner bleichen Stummelfinger den Ring bemerkte. Der Ring der Macht! Er versuchte, den Sanitäter an die Wand zu pusten, indem er einen Fatalen Feuerstrahl auslöste – aber nichts passierte.
    Normalerweise funkelten und schlängelten sich auf dem Ring mächtige magische Runen, doch bei genauerem Hinsehen bemerkte er, dass der Ring der Macht ohne Leben war. Nur noch ein stumpfer grauer Reif aus Blei! Das gab Dirk den Rest. All seine Kräfte, seine ganze urzeitliche Macht hatte er in diesen Ring gesteckt; die Erkenntnisse jahrtausendealter magischer Wissenschaften hatte er in ihm zusammengetragen – und jetzt war alles wie weggewischt. Der Ring der Macht war vollkommen wertlos, ebenso wie sein Zauberumhang und alle darauf versammelten Blut-Runen. So tief war er gefallen!
    Von der Nadel des Sanitäters spürte er nur einen winzigen Stich, vollkommen unbedeutend gemessen an dem Schmerz über den bitteren Verlust, den er zu beklagen hatte. Auch schien es sich weder um eine Foltermethode zu handeln noch sonst irgendwie lebensbedrohlich zu sein. Bis er bemerkte, dass sie ihm etwas von seinem Blut abzapften. Aber natürlich! Diesen Menschlingen ging es gar nicht um Folter oder Tod, sondern um Macht! Hinter seinem Blut waren sie her, verflucht sollten sie sein! Wer weiß, welche mächtigen Zaubertränke, Dämonenbeschwörungen und schwarze Magie man aus dem Blut eines Dunklen Lords gewinnen konnte? Und er war so kraftlos, dass er es nicht einmal verhindern konnte!
    Er warf den Sanitätern einen düsteren, unheilvollen Blick zu. Sie lächelten nur sanft und murmelten irgendwelche Plattheiten wie »Ruhig, ganz ruhig« oder »Alles wird gut« oder »Wir sollten wirklich deine Eltern verständigen – kannst du dich erinnern, wer sie sind?«. (Diese Narren! Wenn sie wüssten, dass sie nur um Haaresbreite den Schinder-Gruben der Endlosen Qualen entronnen waren!)
    Der weiße Blechkasten raste mit erstaunlichem Tempo dahin. Dirk kam zu dem Schluss, dass es sich im Grunde um eine Art Maschine handelte, die keineswegs von Zauberkräften angetrieben wurde, wie er zunächst angenommen hatte. Nein, es war ein bemerkenswertes Stück Menschling-Maschinenbaukunst. Bei nächster Gelegenheit würde er diese verblüffende Technologie einmal genauer unter die Lupe nehmen müssen. Durch die gläsernen Öffnungen des Fahrzeugs sah er
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