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Dark Lord: ... Da gibt's nichts zu lachen!! (German Edition)

Dark Lord: ... Da gibt's nichts zu lachen!! (German Edition)

Titel: Dark Lord: ... Da gibt's nichts zu lachen!! (German Edition)
Autoren: Jamie Thomson
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Methoden ein, wie er das unverschämte Benehmen dieser Kreatur bestrafen könnte, doch er riss sich zusammen. Es war wirklich nicht einfach, sich an diesen machtlosen Zustand zu gewöhnen. Ein höchst befremdliches Gefühl, der Macht anderer dermaßen ausgeliefert zu sein! Das würde sich hoffentlich bald ändern. Ein anderer Gedanke schoss ihm durch den Kopf: Pflegeeltern. Anscheinend übergaben sie ihn diesen speziellen Bewachern, die sie hier »Pflegeeltern« nannten und die ihn in Schach halten sollten. Unter Bewachung hatte er früher schon häufiger gestanden, aber es war ihm jedes Mal gelungen, seine Bewacher auszutricksen, egal, über welche Kräfte sie verfügt hatten. Und diesmal würde es nicht anders sein, das schwor er sich. Fürs Erste wäre es am besten, einfach mitzuspielen, bis er etwas mehr über diese Wächter herausgefunden hatte. Er hatte vielleicht seine Kräfte verloren, nicht aber seinen messerscharfen Verstand, sein bösartiges Genie!
    »Wie Sie wünschen, Miss Cloy«, erwiderte er, so höflich und doch gebieterisch, wie er nur konnte.
    »Danke, Dirk«, sagte sie. »In ein paar Minuten hole ich dich ab, bis dahin kannst du dich umziehen.«
    Sie verließ den Raum. Mit spitzen Fingern nahm Dirk die Sachen und begann, sich anzukleiden. Die Hose schien ziemlich robust zu sein, obwohl sie natürlich nicht mit einer soliden Rüstung aus geschwärztem Leder zu vergleichen war oder mit den Chitinpanzern der Riesenkampfkäfer von Borion, die seit Jahrtausenden von den klugen Bürgern selbiger Stadt gezüchtet wurden. Das heißt, bis seine Geflügelten Nachtmahre die Stadt gebrandschatzt und die Einwohner versklavt hatten. Nur die Zuchtgefäße für die Käfer hatte er behalten.
    Dirk schob die Erinnerung beiseite. Was nützte es, sich mit vergangenen Heldentaten aufzuhalten? Er musste stark sein – und das bedeutete, sich auf die unmittelbaren Probleme zu konzentrieren. Während er sich anzog, unterhielt sich Miss Cloy vor der Tür mit irgendjemandem. Er versuchte mitzuhören.
    »Ich weiß zwar nicht, unter welcher Art von Trauma er leidet, aber es scheint ihn nicht loszulassen. Er zeigt noch immer eine schwere wahnhafte Störung, behauptet hartnäckig, er stamme aus einer anderen Welt. Irgendwie ja auch verständlich – wenn er aus einer anderen Welt stammt, muss er sich der Wirklichkeit in dieser Welt nicht stellen. Dem armen Jungen muss etwas sehr Schlimmes zugestoßen sein. Wenigstens reagiert er jetzt auf den Namen Dirk und behauptet nicht mehr, er heiße Dark oder so. Das zeigt immerhin schon einen kleinen Fortschritt.«
    Eine Männerstimme antwortete, es klang nach diesem Wings. »Ja, in der Tat, ein faszinierender Fall. Dissoziative Persönlichkeitsstörungen, ausgelöst durch ein physisches oder mentales Trauma, kommen recht häufig vor, aber mir ist bisher kein Fall bekannt, bei dem die neue Persönlichkeit direkt der modernen Mythologie entspringt! Der Name seiner Feinde, die Weißen Schilde, ist sicher kein Zufall. Was immer sein Trauma war, es muss in irgendeiner Form mit dieser Stadt zu tun haben. Wir sollten über mögliche Behandlungsmethoden nachdenken – Psychotherapie, vielleicht kognitive Verhaltenstherapie …«
    Ihre Stimmen entfernten sich. Dirk blieb vollkommen niedergeschmettert zurück. Niemand glaubte ihm. Offenbar hielten sie ihn einfach nur für verrückt. Verflucht sei der Weiße Zauberer! Äußerst raffiniert von diesem hinterhältigen Hasdruban, das musste man ihm lassen. Schlimmer hätte er den Dunklen Lord kaum treffen können. Ihn in diesem jämmerlichen Zustand seinen Feinden zu übergeben, die natürlich nicht erkannten, wen sie da vor sich hatten, und ihn wie einen Verrückten behandelten – konnte man sich eine grausamere Strafe vorstellen? Ihn einer solchen Schande auszusetzen! Ein unbedeutender, jämmerlicher Wurm war er, ein Menschling, noch dazu ein dreizehnjähriger Balg, den alle für verrückt hielten! Lieber wäre er auf der Stelle erschlagen worden.
    Dabei kam ihm ein Gedanke: Vielleicht hatte Hasdruban ihn nicht getötet, weil er es nicht konnte? Weil dazu seine Macht dann doch nicht groß genug war? Das gab ihm einen kleinen Hoffnungsschimmer. Wenn dieses Exil noch das Beste war, was Hasdruban zustande brachte … Grimmige Entschlossenheit blühte in Dirks finsterem Herzen auf wie eine schwarze Rose. Und er schwor sich laut: »Bei der Macht der Neun Höllen, ich werde einen Weg finden, diesen Fluch zu brechen, und in mein Land zurückkehren, noch
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