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Dark Future: Herz aus Feuer

Dark Future: Herz aus Feuer

Titel: Dark Future: Herz aus Feuer
Autoren: Eve Kenin
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eine Menge Hinweise gegeben hatte. Seine Verweise auf Ereignisse, die er durchlebt hatte und die schon Jahrzehnte zuvor stattgefunden hatten. Seine ungewöhnliche Kraft und seine Kondition. Die Tatsache, dass er immun gegen einen Krankheitserreger war, der jeden anderen, der mit ihm in Berührung gekommen war, umbrachte.
    Die Hinweise verschmolzen nun zu einer klaren Antwort.
    Oh, sein Ursprung unterschied sich von ihrem. Während sie und ihre Geschwister vor ihrer Geburt in einem Labor entwickelt worden waren, waren Tristans genetische Fähigkeiten im Erwachsenenalter verbessert worden.
    Langlebigkeit, weiterentwickelte Immunantwort, verringertes Schlafbedürfnis.
    Es gab Unterschiede zwischen ihnen, doch auch Ähnlichkeiten, und jeden Tag entdeckten sie Neues.
    Und sie würden endlose Tage und Nächte haben, um noch mehr herauszufinden und um zu verstehen, warum die Veränderungen bei Tristan funktioniert hatten und bei seinen Kameraden nicht. Er hatte den Ersten und den Zweiten Adelskrieg sowie die Pest überlebt, die ihm die gesamte Familie geraubt hatte, während er in hilfloser Verzweiflung versucht hatte, sie zu retten.
    Er hatte so viele Jahre allein überlebt.
    Aber er war nicht länger allein, und sie war es auch nicht.
    »Erzähl mir noch mal von Nachbarschaft und Rollerblades und Straßenhockey«, murmelte sie, presste ihre Lippen auf seinen Hals und knabberte dann zärtlich an der Haut hinter seinem Ohr. »Erzähl mir noch mal von der Little League und dem Spiel mit dem Schläger und dem Ball.« Dinge, von denen sie nie etwas gehört hatte. Und als er versucht hatte, es ihr zu erklären, hätte sie sich keinen Ort auf der Welt vorstellen können, wo so etwas existieren sollte.
    »Zuerst musst du mir noch einmal sagen, dass du mich liebst«, brummte er.
    Sie hob die Hand, strich ihm das feuchte Haar aus der Stirn und blickte ihm tief in die Augen. Auch das hatte er ihr geschenkt: Die Stärke, ihn zu lieben und sich selbst mit all ihren Verletzungen und Fehlern zu akzeptieren und zu verstehen, dass sie es verdiente, zu lieben und geliebt zu werden.
    Sie fühlte sich nicht vollständig. Sie würde sich wahrscheinlich niemals vollständig fühlen oder vollkommen geheilt. Doch sie konnte lieben.
    »Ich liebe dich«, sagte sie.
    Und mit einem Knurren schloss Tristan sie in seine Arme. Sein Kuss war wie ein Versprechen und voller Leidenschaft, als sie engumschlungen zusammen in die warmen Tiefen sanken.

[home]
    Epilog
    A us südwestlicher Richtung fuhren sie ins Camp. Ein endloser Nachthimmel erstreckte sich über ihnen, erhellt vom Funkeln unzähliger Sterne. Zerbombte Häuser – die Überreste einer Stadt, die es schon lange nicht mehr gab – reckten ihre verbogenen Metallfinger und zerklüfteten Betontrümmer in den Himmel. Zwischen den Gebäuden standen vereinzelte Hütten, und an einer Seite befand sich ein Hundezwinger.
    Die Tiere knurrten und bellten und warfen sich gegen das Gitter.
    Überall auf dem Gelände liefen paarweise Wachen herum.
    Tatiana hob die Hand und richtete ihr Headset. »Auf den Häusern«, sagte sie und wies damit auf die Heckenschützen hin – für den Fall, dass Tristan sie übersehen hatte.
    Das hatte er nicht. Er hatte den Kopf bereits gehoben, um ihre Positionen zu checken. Dann spreizte er Zeige- und Mittelfinger, deutete damit erst auf seine Augen und dann auf die zerstörten Gebäude auf zwei und zehn Uhr.
    »Ich sehe sie«, sagte sie und bemerkte eine leichte Bewegung, beinahe unsichtbar in den Schatten, in die das Camp getaucht war.
    Sie wurden langsamer, und Tristan fuhr ein kleines Stückchen vor, um selbst das wahrscheinlichere Ziel zu sein, falls es so weit kommen sollte. Tatiana schüttelte den Kopf. Einige Dinge waren einfach so, wie sie waren.
    »Bist du dir sicher, dass sie uns erwarten?«, fragte sie, als sie sah, wie viele Waffen direkt auf sie gerichtet waren.
    »Das tun sie.« Tristans Stimme drang aus dem Headset. »Allerdings sind sie vorsichtig – zwangsläufig.«
    Wenn das nicht die Untertreibung des Jahres war. So ziemlich jeder wollte die Siedler des Nördlichen Ödlands – ein ausgefallener Name für die Rebellen, die gegen das Neue Kommando kämpften – in die Finger bekommen.
    »Dann können wir nur hoffen, dass sie nicht so vorsichtig sind, dass sie uns töten, bevor du sagen konntest, was du zu sagen hast.« Sie hatte noch immer keine Ahnung, warum Tristan es für so wichtig hielt, dass sie sich mit den Rebellen trafen. Was auch immer er
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