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Dark Future: Herz aus Feuer

Dark Future: Herz aus Feuer

Titel: Dark Future: Herz aus Feuer
Autoren: Eve Kenin
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Blick gefunden.
    Weil er zu ihr gehörte. Er war ihr Mann.
    Und keiner von ihnen beiden sollte in dieser Nacht sterben, denn sie hatte ihm noch einiges zu sagen.
    Sie nahm die Setti 9 aus dem Holster an ihrem Handgelenk und überprüfte die Waffe noch einmal gründlich, obwohl sie es schon ein Dutzend Mal getan hatte. Mit einem Blick auf ihre verletzte Hand beugte sie die Finger. Sie waren ein bisschen taub und fühlten sich schwer an und ungelenk, als wären sie auf den doppelten Umfang angeschwollen. Aber sie funktionierten. So ein Glück in diesem Moment, da sie es am meisten brauchte.
    Anspannung erfasste sie. Sie hatten Unterstützung, eine Armee gebraucht. Das war ihr bewusst. Und obwohl sie Tristans Methode, ihnen Hilfe zu organisieren, nicht guthieß, hatte sie an der Wirksamkeit nichts auszusetzen. Das Problem war nur folgendes: Sobald Ward tot war, würden die Eispiraten sie und Tristan wahrscheinlich eher töten, als sie gehen zu lassen.
    Möglicherweise neigte Belek-ool aber angesichts ihrer Solidaritätsbekundung – den drei Schnitten in ihr Fleisch – eher dazu, sie ihrer Wege gehen zu lassen. Möglicherweise.
    Wenn sie sie gehen ließen, war der wahrscheinlichere Grund dafür allerdings der, aus dem die Plünderer einem Bündnis überhaupt zugestimmt hatten: Es sollte sichergestellt werden, dass Tristan die Gelegenheit bekam, ein Heilmittel zu entwickeln. Wenn sie ihn hier mitten im Ödland einäscherten, würde das den Plan durchkreuzen.
    Trotzdem war sie vorsichtig. Plünderer waren weder für ihre Loyalität noch für ihre Zuverlässigkeit bekannt. Falls Belek-ool heute starb, gab es keine Garantie, dass sein Nachfolger irgendeinen Deal, den er abgeschlossen hatte, anerkannte.
    Das war der Teil des Plans, mit dem sie so ihre Schwierigkeiten hatte.
    Abrupt hob sie den Kopf. Noch vor allen anderen hörte sie es. Das ferne Dröhnen kraftvoller Truckmotoren. Ihr Blick ging zum Horizont, wo eine undeutliche dunkle Masse sich über die eisige Steppe bewegte.
    Sie richtete ihre Aufmerksamkeit auf Tristan, starrte ihn an und wollte, dass er sich zu ihr umdrehte. Quälend langsam verstrichen die Sekunden. Dann drehte er sich tatsächlich um und legte den Kopf in den Nacken, um nach ihr zu sehen. Als Zeichen für ihn, dass sie etwas gesehen hatte, nickte sie knapp.
    In der Ferne waren vier schlanke schwarze Trucks zu erkennen, die nichtsahnend auf sie zudonnerten. Die gigantischen Motoren dröhnten. Das Geräusch wurde von den hohen geraden Wänden der mit Eis und Schnee bedeckten Felsen zurückgeworfen.
    Plötzlich kamen sechs Schneemobile an Wards Sattelzüge herangefahren. Sie lösten sich aus dem Schutz der riesigen Eisbrocken, die die Sicht auf sie versperrt hatten, und kamen schnell näher. Ihre Kufen flogen über das Eis.
    Die Eispiraten eröffneten mit massiven Salven aus ihren Waffen das Feuer und nahmen die Sattelzüge unter Beschuss, die auszuweichen versuchten.
    Es gab einen Lichtblitz, der so hell war, dass man glaubte, davon blind zu werden. Einer der Scooter ging in Flammen auf, und die restlichen fünf schlossen die Reihe.
    Dann erreichte der erste von Wards vier Trucks die Linie von Phosphorminen, die Tristan und Belek-ool im Schnee versteckt hatten. Die Explosion erschütterte den Untergrund. Verbogene Teile des Sattelzugs flogen in alle Richtungen, und aufgewirbeltes Eis und gefrorener Boden bildeten eine Wolke. Die Flammen waren so heiß, dass Tatiana die Wand aus Hitze sogar aus der Entfernung spürte.
    Ihr Blick suchte Tristan, der auf einem Scooter über den Schnee raste. Einer von Wards Männern lehnte sich aus dem Fenster eines Trucks und zielte. Ihr stockte der Atem. Sie hob ihre AT 450 , nahm seinen Kopf ins Fadenkreuz, atmete halb aus und schickte ihn in die Hölle.
    Niemand würde Tristan töten. Nicht solange sie aufpasste.
    Von überallher hagelte es Schüsse auf Wards Sattelzüge. Doch die waren alles andere als hilflos. Einer nach dem anderen nahmen sie die Schneemobile auf, die hinter ihnen fuhren, und wandten ihre Aufmerksamkeit dann den Felsen und den Heckenschützen zu.
    Ein schauriger Schrei erklang viel zu nahe neben ihr, als einer von Wards Männern einen Eisbogen hinter ihr traf und die massive Struktur zum Einsturz brachte. Der Plünderer, der von dort oben aus geschossen hatte, wurde durch die Luft geschleudert und landete mit einem dumpfen Aufprall auf dem Eis.
    Unterhalb der Stelle, an der sie hockte, trafen die Schüsse aus Wards Plasmakanonen einen
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