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Dark City 2 (Die Tränen des Lichts) (German Edition)

Dark City 2 (Die Tränen des Lichts) (German Edition)

Titel: Dark City 2 (Die Tränen des Lichts) (German Edition)
Autoren: Damaris Kofmehl , Demetri Betts
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sie in der Mitte der Höhle stehen. Miro steckte instinktiv das Licht unter sein Hemd zurück. Keiner wagte sich von der Stelle zu rühren. Angespannt lauschten sie. Einen Augenblick war es still, dann hallte das Knurren erneut durch die Höhle, gefolgt von einem Stampfen, das den Boden erzittern ließ und kleine Steine von den Wänden löste.
    Zitternd drängten sich die Gefährten aneinander. Katara streckte verteidigend das Schwert in die Höhe. Joash ballte seine Fäuste. Sihana, Aliyah und Miro wären am liebsten im Boden versunken. Das Stampfen kam näher und näher. Ein kehliger Laut war zu hören, dann ein Schnaufen und das Scharren von Krallen auf dem Felsboden, und dann, ja, dann sahen die fünf in der Dunkelheit zwei riesige gelbe Augen aufleuchten.

61
    Den Jugendlichen blieb beinahe das Herz stehen.
    «Bei Shaíria», murmelte Katara bestürzt, die als Einzige sehen konnte, was sich ihnen aus der Tiefe der Höhle näherte. Sie umklammerte ihr Schwert und blickte mit bebender Brust in die Grotte hinein. «Bewegt euch nicht!»
    «Ich riiieche Mennnschenfleisch», knurrte eine tiefe, kratzende Stimme nicht weit von ihnen entfernt. Die Gefährten zuckten zusammen, als sie die Stimme hörten. «Ich haaabe schon lange kein Mennnschenfleisch mehrrr gerrrochen. Mmh. Es rrriiiecht so frrrisch. Ein herrrliches Frrrühstück.»
    «Oh nein», stöhnte Sihana. «Er wird uns … auffressen!»
    Der Drache kroch näher auf sie zu und schnupperte in der Luft herum. Seine Augen glühten gefährlich in der Finsternis.
    «Mennnschenfleisch … zarrrtes, duffftendes Mennnschenfleisch!»
    Die Teenager rückten noch dichter zusammen. Miro nahm all seinen Mut zusammen und rief dem Drachen entgegen:
    «Bitte tut uns nichts! Wir sind gekommen, Euch um Hilfe zu bitten! Ihr sollt uns über die Mauer fliegen, damit wir König Olra das Buch der Prophetie bringen können.»
    In diesem Moment tauchten links neben den beiden fluoreszierenden Augen zwei weitere Augen auf, und eine helle weibliche Stimme quiekte erfreut:
    «Die Auserwählten?»
    «Bei Shaíria», fiepte Aliyah, als sie die beiden Augenpaare auf- und niedertanzen sah, als wären sie mit zwei sehr langen Hälsen verbunden. «Ich glaube … es … sind zwei!»
    «So lange schon haben wir auf euch gewartet!», verkündete die freundliche Stimme, und die beiden hellblauen Augen, die dazugehörten, klimperten aufgeregt. «Nicht wahr, Zion?»
    «Du hast gewarrrtet, Zilia. Fürrr mich spielt es keine Rrrolle, werrr diese errrbärrrmlichen Mennnschen sind. Ich habe seit zwanzig Jahrrren nichts mehrrr gefrrresssen. Ich habe Hungerrr.»
    «Untersteh dich, sie aufzufressen, Zion!», fauchte die hohe Stimme aufgebracht. «Es sind die fünf Auserwählten! Du kennst die Prophezeiung!»
    «Kannn sssein, dasss sie es sssind», zischte die tiefe Bassstimme von rechts, «kannn aberrr auch sssein, dasss sie es nicht sssind.»
    «Wir sind es!», rief Miro. «Wir sind beauftragt, das Licht nach Dark City zurückzubringen!»
    «Wärrrt ihrrr in seinem Auftrrrag hierrr, würrrdet ihrrr sein Zeichen trrragen», knurrte die männliche Stimme, «aberrr ihrrr trrragt es nicht. Also werrrde ich euch frrresssen!»
    Ein unheilvolles Grollen stieg aus seiner Kehle, und der unsichtbare Hals mit dem gelben Augenpaar näherte sich den fünfen aus der Höhe. Sihana und Aliyah kreischten laut auf, Joash und Katara gingen in Kampfstellung, um sich mit Fäusten und dem Schwert gegen den Drachen zu verteidigen, wenn es nötig sein sollte. Und Miro, von einem Gedankenblitz erfasst, straffte seine Schultern und verkündete laut:
    «Wartet! Wir haben das Zeichen! Es ist … hier!»
    Mit diesen Worten griff er unter sein Hemd und streckte dem Drachen den gläsernen Behälter mit dem flüssigen Licht entgegen. Im selben Moment wurde die ganze Höhle von einem warmen, reinen Licht erhellt, und Sihana und Aliyah kreischten noch lauter, als sie den Drachen sahen, der unmittelbar vor ihnen auf dem Boden saß. Er hatte riesige Pranken mit scharfen Klauen und zwei große Flügel, die er an seinen mit blaugrünen Schuppen gepanzerten massiven Körper angelegt hatte. Dort, wo der Hals des Drachen hätte beginnen müssen, ging sein Leib nicht in einen, sondern in zwei Hälse über, und auf jedem der beiden langen Hälse saß ein Kopf. Ja, der Drache hatte zwei Köpfe!
    Beide Köpfe hatten zwei große Hörner hinter den Ohren und ein kleines Horn auf der Nase. Aber während der rechte Kopf mit den gelben Augen sehr
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