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Dante Valentine 04 - Suendenpfuhl

Dante Valentine 04 - Suendenpfuhl

Titel: Dante Valentine 04 - Suendenpfuhl
Autoren: Lilith Saintcrow
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können. Und um mich zu schützen, hatte er den Fürsten der Hölle sogar angelogen.
    Nicht nur das, er hatte sogar jede Aussicht auf Rückkehr in seine alte Heimat verspielt. Für mich.
    Er hatte wahrhaftig ein bisschen Nachsicht verdient. Ich kämpfte meine Ungeduld nieder und hörte einfach zu, während ich den Blick über das elegant geschwungene Geländer schweifen ließ, das nach oben führte. Das muss man sich mal vorstellen. Danny Valentine, die ihre Zunge im Zaum hält. Das müssen wir unbedingt im Kalender eintragen und die Holovidreporter verständigen. Was für eine Sensation!
    Vann machte plötzlich eine Bewegung, als könne er sich nicht mehr beherrschen. Die Lederfransen seiner Jacke begannen zu flattern und flüsterten: „Wollt Ihr sie etwa einfach so rumlaufen lassen? Ihr wisst doch, hinter was sie her sind. Wenn sie sie erwischen, könnte das allem ein Ende setzen.“
    Sofort lenkte ich den Blick wieder auf ihn; er aber starrte Japhrimel an, der wiederum gedankenverloren durch die mit komplizierten Schnitzereien geschmückte Fliegengittertür das frische kühle Grün des Gartens betrachtete. Sein Daumen glitt immer noch über meinen Oberarm.
    „Mein Gebieter.“ Vann sah mich nervös an, dann sagte er drängend zu Japhrimel: „Vielleicht wäre es besser, erst zu handeln und später um Entschuldigung zu bitten. Das hier ist gefährlich. Richtig gefährlich.“
    „Erst handeln, später um Entschuldigung bitten.“ Japh klang nachdenklich. „Was hältst du davon, Dante?“
    Fragt er mich tatsächlich nach meiner Meinung? Schon wieder eine Sensation. Geht noch mal den Holovidreportern Bescheid. „Klingt riskant“, sagte ich vorsichtig. „Und wer soll sie erwischen? Und was hat es mit diesem Schlüssel auf sich?“ Und wovon zum Teufel reden wir hier eigentlich? Von mir?
    Vann wurde doch wahrhaftig rot. „Mein Gebieter.“ Allmählich klang er richtiggehend verzweifelt. Schwitzte er etwa? „Ich diene Euch seit Jahren und habe Eure Befehle und Eure Vorgehensweise nie infrage gestellt. Aber das hier ist höchst gefährlich. Wenn er das herausfindet, bringt er sie um, und den Rest Eurer Vasallen wahrscheinlich auch.“
    Japhrimel zuckte mit den Schultern. „Zurzeit bin ich zu wertvoll für ihn, als dass er irgendetwas in dieser Richtung versuchen würde.“
    „Vasallen?“, fiel ich ihm ins Wort. „Er etwa? Luzifer? Luzifer will mich umbringen? Das hat er doch schon versucht. Und was soll er rausfinden?“ Japhrimel seit Jahren gedient? Das ist mir auch neu.
    Vann zuckte zusammen, als ich den Namen des Teufels aussprach. Ich konnte es ihm nicht verdenken, aber ich war viel zu sehr damit beschäftigt, Japhrimels Profil anzustarren, als dass ich mich auch noch um seine Empfindsamkeiten hätte kümmern können. „Japhrimel?“ Ich hörte den sanften, aber unerbittlichen Ton in meiner Stimme. „Könntest du das vielleicht etwas genauer erläutern? Ich stehe ein wenig auf dem Schlauch.“
    Ich dachte schon, er würde mir nicht antworten, aber dann blinzelte er, als würde er aus einer tiefen, unangenehmen Grübelei auftauchen. „Das ist hier nicht der richtige Ort für ein solches Gespräch“, sagte er schließlich langsam. Erwählte die Worte mit Bedacht, etwas, das ich bisher nur selten bei ihm erlebt hatte. „Ich würde mich lieber erst einmal darum kümmern, dass alles zu deiner Bequemlichkeit eingerichtet ist, und es dir dann in aller Ruhe erklären. Würde es dir fürs Erste reichen zu erfahren, dass du für den Prinzen plötzlich viel wichtiger bist, als selbst ihm bewusst ist, und dass Vann sich Sorgen macht, weil dein Leben so außerordentlich wertvoll ist?“ Seine grünen Augen funkelten, als er den Kopf in meine Richtung drehte. Ein schwaches, wie in Eisen gegossenes Lächeln umspielte seine Lippen. „Solltest du gefangen genommen oder getötet werden, kann ich diejenigen, die mir treu ergeben sind, nicht mehr beschützen, und das mag für sie durchaus … beunruhigend sein.“
    Ich glaube, mir hat es noch nie dermaßen die Sprache verschlagen, und das will schon etwas heißen. Normalerweise bin ich nicht der Typ Frau, dem es an Worten fehlt. Ich ließ mir durch den Kopf gehen, was er gesagt hatte, während das Mal an meiner Schulter sanft vor sich hin pulsierte und einen Strom samtener Hitze durch meinen Körper sandte. Dann wurde mir bewusst, dass er keine meiner Fragen beantwortet hatte.
    Trotzdem ist das mehr, als ich von ihm bekommen habe, seit dieser ganze Mist losging. Also
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