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Dante Valentine 04 - Suendenpfuhl

Dante Valentine 04 - Suendenpfuhl

Titel: Dante Valentine 04 - Suendenpfuhl
Autoren: Lilith Saintcrow
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Blut und verbranntes Fleisch. Über mein Schwert glitten heiße blaue und weiße Runenmuster, die Klinge summte leise vor sich hin. Mit großer Mühe konnte ich das Katana hochheben und es wie eine Schranke zwischen mich und den Teufel halten, der immer noch seinen ältesten Sohn fest im Blick hatte.
    Auch die roten Lichter flackerten weiterhin und warfen komplizierte Muster über das gesamte Gebäude, was insofern recht unheimlich aussah, weil jetzt die Tänzer fehlten. „Ich soll also glauben …“, begann Luzifer. Die Steinmauern samt Putz erzitterten beim Klang seiner Stimme; Staub rieselte auf den kaputten Boden herab.
    Japhrimel unterbrach ihn erneut. Allmählich wunderte mich schon nicht mehr, dass er immer noch aufrecht stand, offenbar unversehrt. Sein langer schwarzer Mantel bewegte sich leicht im Sog des Feuers. „Der Meister dieser Stadt – dein Verbündeter und ein Agent der Hellesvront – hat uns mitgeteilt, dass du dich hier allein mit Dante treffen wolltest. Hast du deine Rechte Hand hierhergelockt, um sie zu töten, Fürst? Wolltest du dein Wort brechen, das du ihr in deinem unaussprechlichen Namen gegeben hast? So etwas würde unser Bündnis auf äußerst unbefriedigende Art und Weise beenden.“
    Ich hätte schwören können, dass Luzifers Gesichtsausdruck von Überraschung zu Abscheu und schließlich zu Wachsamkeit wechselte. Er musterte Japhrimel geschlagene dreißig Sekunden lang, in denen die Anspannung förmlich mit Händen zu greifen war. Mein Rachen brannte und kribbelte, doch ich wagte nicht zu husten.
    Japhrimel verschränkte die Hände hinter dem Rücken. Er wirkte entspannt, ja fast gelangweilt – abgesehen von dem mörderischen Leuchten in seinen Augen, die denen Luzifers bis ins kleinste Detail glichen.
    Ich machte keinen Mucks, obwohl die Bauchschmerzen schon einen Krampf in meinem linken Arm auslösten und meine rechte Hand, in der ich das Schwert hielt, zitterte. Ein Teil von mir fragte sich, wo Lucas wohl abgeblieben war. Der Rest meines Ichs sah Japhrimel erstaunt an.
    Wenn ich das überlebe, bekommt er einen Kuss. Gleich nachdem ich ihn windelweich geprügelt habe, weil er mich angelogen hat. Falls er mich lässt. Plötzlich schämte ich mich in Grund und Boden, weil mir derart gehässige Gedanken in den Sinn kamen. Er war hier, und er bot dem Teufel die Stirn. Um meinetwillen.
    Er hatte auf seine Stellung in der Hölle verzichtet. Er hatte mich nach Toscano mitgenommen, wo ich mich von der Psychovergewaltigung durch Mirovitchs Ka erholen konnte, und mich vor allen Gefahren beschützt, von denen ich keinen blassen Schimmer gehabt hatte, dass es sie überhaupt gab. Alles In allem war er immer loyal gewesen.
    Auf seine Art.
    Offenbar hatte Luzifer endlich einen Entschluss gefasst. Die Flammen, die aus dem Trümmerhaufen emporzüngelten, formten sich zu rechtwinkligen Gebilden, als seine innere Anspannung schlagartig nachließ. „Ich bedaure den Tag, an dem ich dich dazu auserkoren habe, über sie zu wachen, Ältester.“ Seine finstere Miene verdüsterte sich weiter, verdichtete sich zu einem psychischen Gifthauch.
    Das Kribbeln in meinem Rachen wurde unerträglich. Ich musste jetzt einfach husten, schluckte den Drang dennoch hinunter und betete um Kraft. Anubis, bitte sorge dafür, dass nichts ihre Aufmerksamkeit auf mich lenkt. Momentan sehen sie alle beide äußerst gefährlich aus.
    Japhrimel zuckte mit den Schultern. „Was gescheiten ist, ist geschehen.“ Seine Stimme klang ein wenig höher, ganz so, als wollte er Luzifer nachahmen. Oder ihn zitieren.
    Das Gesicht des Höllenfürsten spannte sich wieder an. Er ballte eine Hand zur Faust, vielleicht auch die andere, aber die konnte ich nicht sehen. Vermutlich erlebte ich hier zum ersten Mal, dass es dem Teufel die Sprache verschlug, und mir wäre sicher der Kiefer nach unten geklappt, hätte ich die Zähne nicht derart zusammengebissen, um nicht husten zu müssen. Ich legte wieder einen Arm auf den Bauch, um mich nicht vor Schmerz zusammenzukrümmen. Ich wollte nichts verpassen, durfte nichts verpassen. Mein Schwert blieb ruhig, obwohl meine Hand zitterte. Die Klinge summte ein leises, beruhigendes Lied, das Metall glühte.
    Schließlich schien der Teufel sich wieder gefangen zu haben. „Ihr verdient einander“, fauchte er. „Mögt ihr es genießen. Bring mir meinen Besitz zurück und eliminiere diejenigen, die ihn mir vorenthalten wollen, Tierce Japhrimel, oder ich werde euch beide töten. Das schwöre
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