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… dann klappt's auch mit der Liebe (German Edition)

… dann klappt's auch mit der Liebe (German Edition)

Titel: … dann klappt's auch mit der Liebe (German Edition)
Autoren: Victoria Dahl
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mir, dass du kein anderes Angebot annimmst, ohne vorher mit mir gesprochen zu haben. Ich kann dir versichern, dass wir die natürliche Schönheit des Grundstücks erhalten werden. Wir reden hier nicht über eine große Wohnanlage mit zweihundert Einheiten, sondern von ein paar wenigen Cottages entlang des Flussufers.“
    „Ja, das habe ich schon verstanden“, murmelte Lori unwirsch. Sie wusste genau, was für eine Art von „Cottages“ die Firma normalerweise baute. In der Regel erinnerten sie eher an Herrenhäuser, in denen problemlos sieben Familien auf einmal hätten wohnen können. Oder eben eine einzige, beträchtlich wohlhabende. Lori hatte es immer schon komisch gefunden, dass reiche Familien für ihre durchschnittlich eins Komma acht Kinder so fürchterlich viel Platz brauchten.
    „Ich werde kein Angebot annehmen, ohne dich vorher anzurufen. Versprochen.“
    „Okay, dann …“
    „Bye.“ Lori legte auf und trat gegen den Stahlträger neben dem Telefon. Manchmal war es eben doch besser, keine Stilettos zu tragen.
    Ach du liebes Lieschen, dachte Lori, als sie in Quinn Jennings’ sogenannte Einfahrt abbog, die eher dem Resultat einer Schlammlawine glich. Hätte sie das Schild nicht gesehen, das er an einen Zaunpfahl genagelt hatte, wäre sie wahrscheinlich einfach vorbeigefahren.
    Die tief hängenden Äste der Drehkiefern am Wegrand kratzten über das Dach ihres Trucks. Die Luft duftete intensiv nach Espenlaub. Obwohl es August war, war die Luft im Schatten frisch und kühl. Gott, im Winter würde es ganz schön kalt werden hier oben! Ob Quinn tatsächlich vorhatte, das ganze Jahr über hier zu wohnen?
    Als sich der Wald endlich lichtete, hob Lori überrascht die Augenbrauen. Nicht dass sie bestimmte Erwartungen an Quinns Haus gehabt hätte. Aber das hier hatte sie ganz sicher nicht erwartet. Am Rand einer von bunten Wildblumen gesprenkelten Wiese stand eine kleine Holzhütte. Wasserplätschern erfüllte die Luft – so laut, dass es selbst das Röhren von Loris Motor übertönte.
    Als sie näher an die Hütte heranfuhr, entdeckte sie den Bagger. Er wirkte wie eine kranke Giraffe, die traurig den Kopf hängen ließ. Quinn sah sie erst, als sie den Wagen schon geparkt hatte und ausgestiegen war.
    Er stand über einen Zeichentisch gebeugt da, den er auf der winzigen Veranda der Hütte aufgebaut hatte. Sein hellbraunes Haar schimmerte im Sonnenlicht. Lori wunderte sich nicht darüber, dass er nicht einmal aufsah, als sie die Trucktür zuschlug. Quinn hatte die seltene Gabe, den Rest der Welt einfach zu vergessen, wenn er in seine Arbeit vertieft war.
    „Hey, Quinn!“, rief sie.
    „Hey“, antwortete er gedankenverloren, ohne sie eines Blickes zu würdigen.
    Lori warf ihm trotzdem ein Lächeln zu. „Ich seh nur mal eben nach dem Bagger.“
    „Gern.“ Er blickte weiterhin nachdenklich auf den großen Bogen Zeichenpapier auf dem Tisch und zückte seinen Stift.
    So wie er dastand, hätte man nicht gedacht, dass er über einen Meter achtzig groß war. Dafür wirkten seine Schultern allerdings breiter, als Lori sie in Erinnerung gehabt hatte. Und seine Hände bewegten sich noch immer mit derselben eleganten Präzision, die Lori schon als Teenager bewundert hatte.
    Während sie beobachtete, wie diese schönen Hände über das Zeichenblatt glitten, musste sie unwillkürlich grinsen. Sie hätte stundenlang hier stehen und ihn beobachten können, ohne dass er es bemerkt hätte. Was Lori für einen ausgesprochen angenehmen Zug hielt. So störten nämlich keine bemühten Gesprächsversuche ihre Tagträume. Leider war es aber schon so spät, dass sie sich mit dem Bagger beeilen musste, wenn sie das Tageslicht ausnutzen wollte.
    Sie schob sich eine widerspenstige braune Locke hinters Ohr und kletterte auf den Fahrersitz des Baggers. Es war ein altes, zitronengelbes Modell voller Rostflecken. Wahrscheinlich hatte Quinn diesen liebenswerten alten Dinosaurier einem der Handwerker abgeschwatzt, mit denen er zusammenarbeitete.
    Der Schlüssel steckte schon. Als Lori ihn umdrehte, erklang ein leises elektrisches Summen, sonst tat sich allerdings nichts. Trotzdem verriet ihr das Geräusch, dass nicht alle Hoffnung verloren war.
    Sie versuchte es erneut und hörte diesmal noch genauer hin. Sie war sich ziemlich sicher, dass der Anlasser das Problem war … Lori sprang aus dem Fahrerhäuschen und machte sich an die Arbeit.
    Eine halbe Stunde später wischte sie sich die Hände an einem Lappen sauber und setzte sich hin, um
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