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… dann klappt's auch mit der Liebe (German Edition)

… dann klappt's auch mit der Liebe (German Edition)

Titel: … dann klappt's auch mit der Liebe (German Edition)
Autoren: Victoria Dahl
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von Dutzenden, die er in seinem Leben provoziert hat. Nur dass er sich bei dieser seinen Kopf auf einem Stein zertrümmert hat.“
    Ben stemmte die Fäuste in die Hüften und sah kurz auf den abgetretenen Linoleumboden hinab. Dann suchte er wieder Loris Blick. „Ich glaube, es besteht die Möglichkeit, dass es sich um Vorsatz gehandelt hat. Und ich will den Fall wieder aufnehmen. Ganz unauffällig.“
    „Was? Das ist doch lächerlich. Warum solltest du das tun?“
    „Weil diese ganze Angelegenheit irgendwie verdächtig wirkt. Der Parkplatz ist nicht gerade übersät mit dicken Granitbrocken. Und wenn jemand mit einem Stein auf deinen Vater losgegangen ist, haben wir es hier mit Totschlag zu tun. Wenn nicht sogar …“
    Mord. Er sprach das Wort nicht aus, aber Lori hörte es trotzdem. Langsam schüttelte sie den Kopf und schob sich in die Küche, wo sie die Hände auf den Tresen stützte. Die Cupcakes, die sie gestern gebacken hatte, leuchteten ihr so strahlend rosa entgegen, als wollten sie sie mit ihrer Fröhlichkeit verspotten.
    Als Ben fortfuhr, hatte er sein Polizistengesicht aufgesetzt. Seine Stimme war jetzt frei von jeder Unsicherheit. „Wenn er noch auf dem Parkplatz gestorben wäre, hätte es eine gründliche Untersuchung und eine Autopsie gegeben. Sorgfältige Spurensicherung. Aber so lag der Fokus darauf, das Leben deines Vaters zu retten. An den Fotos lässt sich aber klar erkennen, dass nur dieser eine Stein auf dem Parkplatz gelegen hat. Es war der einzige Gegenstand dort, der zu einem Schädelbruch hätte führen können, und es klebte Blut daran. Es ist doch ein merkwürdiger Zufall, dass dein Vater genau auf diesen Stein gefallen sein soll. An seinen Händen waren keinerlei Verteidigungsspuren zu sehen, kein Hinweis auf einen Faustkampf. Außerdem lag er weit entfernt von seinem Wagen und vom Eingang der Bar. Wer macht sich denn schon die Mühe, sich für eine Prügelei in eine abgelegene Ecke zurückzuziehen? Normalerweise stolpern die Leute durch die Tür und legen los.“
    „Ja, vermutlich“, murmelte Lori, schüttelte aber den Kopf.
    „Der Autopsiebericht ist etwas unübersichtlich, wegen des abgeheilten Bruchs und dem Narbengewebe von der Operation. Aber ich werde ihn nach Denver weiterleiten und eine zweite Meinung einholen. Mal sehen, ob meine Bedenken bestätigt werden.“
    Lori schluckte tapfer die Tränen herunter, die ihr plötzlich in den Augen brannten. „Was glaubst du denn, was passiert ist?“
    „Ganz sicher bin ich mir nicht.“ Ben seufzte. „Aber ich halte es für möglich, dass dein Vater von hinten angegriffen wordenist. Vielleicht gab es vorher einen Streit, vielleicht wusste er aber auch gar nicht, dass jemand hinter ihm stand. In der Bar will keiner etwas gesehen haben, nachdem dein Dad gegangen ist. Und wenn man dem Polizeibericht trauen darf, hat er vorher mit niemandem gestritten. Ich werde natürlich neue Befragungen durchführen müssen, aber ich möchte die Sache gerne so lange wie möglich geheim halten.“
    „Ich … okay … Und was soll ich tun?“
    „Nichts“, erwiderte Ben hastig. „Im Augenblick gibt es nichts, was du tun könntest. Wie gesagt, ich will keinen Aufruhr verursachen. Ich stelle nur ein paar Nachfragen, versuche die Puzzlestücke zusammenzufügen. Aber ich dachte, du würdest es wissen wollen.“
    „Er ist tot“, murmelte Lori. „Das Wie spielt keine Rolle mehr.“
    Was es natürlich doch tat.
    In dieser Nacht bekam Lori kein Auge zu. Stundenlang warf sie sich unruhig hin und her, und um halb fünf hatte sie das Gefühl, jeden Moment zu implodieren. Als ob die Gedanken, die in ihrem Kopf im Kreis herumrasten, gleich einen Kurzschluss auslösen würden. Ihr Vater, ihr Leben, ihre Wünsche und Ziele …
    Irgendwann hielt sie es einfach nicht mehr aus und stand auf, duschte und machte sich auf in die Werkstatt, um die Treibstoffpumpe an Mr Larsens Chevy auszutauschen.
    Die Luft war frisch und klar, trotzdem öffnete Lori das Werkstatttor nur gerade weit genug, um durchschlüpfen zu können. Eine Begegnung mit einem hungrigen Bären auf der Suche nach einem geeigneten Frühstück war im Augenblick nämlich das Letzte, was sie gebrauchen konnte.
    Während sie die alte Pumpe aus dem Chevy ausbaute, wurden ihre Gedanken immer klarer – und leider noch schmerzvoller.
    Was, wenn Ben Lawson recht hatte? Wenn ihr Vater tatsächlich absichtlich verletzt worden war? Sein Schädel zertrümmert,sein Gehirn beschädigt, sein Leben so vorzeitig
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