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... dann eben Irland (Das Kleeblatt)

... dann eben Irland (Das Kleeblatt)

Titel: ... dann eben Irland (Das Kleeblatt)
Autoren: Hansi Hartwig
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daran zweifeln, dass jeder eine zweite Chance bekommt.“
    Ein Ausdruck höch ster Verwunderung breitete sich auf Clausings markantem Gesicht aus. Er schüttelte den Kopf. Es war schwierig, die Gedankengänge einer Frau nachzuvollziehen. Aber Susanne verstand er heute offenbar weniger noch als gar nicht.
    „Matthias.“
    Er blieb erst stehen, als ihre Stimme sanft drängender wurde. „Matt’n!“
    Fragend legte er den Kopf schief. „Ja?“
    Entschlossen trat sie einen Schritt auf ihn zu und legte ihre kleine Hand auf seinen Unterarm. „Matt’n, bevor wir aussteigen, muss ich dir noch etwas sagen.“
    Sein Herz rutschte ihm in die Hosentasche und Suse konnte sehen, wie er die Luft anhielt.
    „Bloß für den Fall, dass ich es während der nächsten Tage vergessen sollte. Ich möchte dir danken.“
    Er zog die Stirn kraus, als er ihr misstrauisch in die Augen blickte. „Danken? Wofür?“
    „Für eine wunderschöne Zeit, die ich in Irland haben werde, und für all die Möglichkeiten, die du mir mit diesem Besuch eröffnest.“
    Nun verstand er überhaupt nichts mehr und Suse lachte aus vollem Hals über seinen mehr als dümmlichen Gesichtsausdruck.
    „Vor zwei Stunden noch hast du mich bis aufs Blut gehasst, weil ich dich in den Flieger nach Irland verschleppt habe. Wieso glaubst du jetzt, du könntest hier eine wunderschöne Zeit haben? Und welche Möglichkeiten?“
    Sie zog ihn ein Stück näher zu sich heran und drückte ihm einen Kuss auf die glatt rasierte, duftende Wange. „Lass dich überraschen.“
    „Das sollte eigentlich ich als dein Gastgeber sagen“, knurrte er.
    „Ich fühle mich bereits jetzt wie zu Hause. In Irland, wo die Zeit keine Macht hat und der kleine Feurige geboren wurde, werden wir die Vergangenheit verstehen, die Gegenwart genießen und unsere Zukunft planen. Ach, und … Matt’n?“
    „Mmmh?“
    „Ich liebe dich auch.“

Begriffs erklärungen und Übersetzungen
     
    Typisch für die irische Sprache sind zungenbrecherische Wortungeheuer, die schon mal ganz anders geschrieben als gesprochen werden, aber die selbst dann noch keiner versteht. Schenkt man Terry Eagleton Glauben, dann erfordert es einen größeren gehirnchirurgischen Eingriff, wenn man Irisch zu lernen gedenkt (nachzulesen in: „Die Wahrheit über die Iren“).
    Mit dem Wissen um diesen Hintergrund ist es vielleicht verständlich, dass die Zahl der fließend Irisch sprechenden Iren in den letzten achtzig Jahren von 250 .000 auf unter 30.000 gesunken ist – und das, obwohl das Irische per Verfassung seit 1937 zur ersten Amtssprache vor Englisch und zum Pflichtfach in der Schule erklärt und obendrein im Juni 2005 auf Antrag des Gaeltacht-Ministers Eamon Ó Cuiv als 21. offizielle Arbeitssprache in der EU zugelassen wurde.
    I st schon jemandem aufgefallen, dass im Reisepass der Europäischen Union die Eintragungen auch auf Irisch stehen?
     
    Lediglich ein Beispiel für die Andersartigkeit des Irischen, welches unter Umständen von unschätzbarem, praktischen Wert für den ahnungslosen Irland-Besucher sein kann, sei an dieser Stelle genannt:
    Frau – bean [b’an]              die Frau - an bhean               die Frauen - na mna ,  Abk. „ m “
    Mann – fear [f’ar]               der Mann - an fear              die Männer - na fir ,  Abk. „ f “
    Deswegen Vorsicht! Nichtbeachtung könnte insbesondere an „geheimen Orten“ zu unliebsamen Verwechslungen führen!
     

Wie die germanische, slawische, romanische oder iranische Sprache ist auch die keltische eine indoeuropäische Sprache. Während alle festlandkeltischen Sprachen ausgestorben sind, unterscheidet man bei den inselkeltischen Sprachen nach Q-Keltisch (oder Goidelisch) und P-Keltisch (oder Britannisch).
 

     
    Als „ Gaeilge “ bezeichnen die Iren ihre Sprache, als „ Gaeilge na hAlban “ (von Alba - Schottland) das schottische Gälisch, als „ Gaeilge Mhanann “ das Manx (Isle of Man).
     
    Gaeltacht : werden die wenigen Gegenden im äußersten Westen und Norden der Insel genannt, in denen noch Irisch gesprochen wird. Der Staat bemüht sich durch wirtschaftliche Förderung das Irische dort zu erhalten. So wird beispielsweise der Schulunterricht in den Gaeltacht-Gebieten auf Irisch abgehalten.
    Aber: von insgesamt 8600 Familien in der Gaeltacht kamen im Schuljahr 2001/2002 nur noch 2100 in den Genuss eines finanziellen Zuschusses, den es für Schulkinder aus Familien gibt, die Irisch
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