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Daniel Taylor zwischen zwei Welten

Daniel Taylor zwischen zwei Welten

Titel: Daniel Taylor zwischen zwei Welten
Autoren: Monica Davis
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Nähe tat. Marla fühlte sich wohl. Doch mit Ilaria stimmte etwas nicht. Die Priesterin wollte sie nicht loslassen, stattdessen streichelte sie Marla übers Haar und wisperte: »Du wirst mir fehlen.«
    Fumar streifte um ihre Beine herum und schaute traurig zu ihr auf.
    Marla löste sich aus Ilarias Umarmung. Eine böse Vorahnung beschlich sie, und Gänsehaut breitete sich auf ihrem Körper aus. »Was hat dir das Orakel mitgeteilt?« Ihre Kehle war plötzlich ganz trocken.
    Ilaria schaute sie direkt an, als könne sie mit ihren eisblauen Augen Marla tatsächlich sehen. »Das Orakel hat prophezeit, dass du dieses Leben in Kürze verlassen wirst…«

    Vanessa hielt den Zettel in ihren zitternden Fingern und musste ihn immer wieder lesen: »Komm heute Abend um neun zum Trimm-dich-Pfad, Station 5. Allein. Ich muss dich sehen. Daniel.«
    Danny … Er lebte und er wollte sie treffen! Vor Aufregung, Erleichterung und Vorfreude hämmerte ihr Herz gegen ihren Brustkorb. Unruhig ging sie in ihrem Zimmer auf und ab. Sie wollte zu Anne und James hinüberlaufen, um ihnen mitzuteilen, dass sie ein Lebenszeichen von Daniel erhalten hatte. Der Zettel hatte plötzlich auf ihrem Schreibtisch gelegen. Ob Daniel ihn persönlich vorbeigebracht hatte? Aber warum kam er sie nicht hier besuchen, warum nachts im Wald, wo es dunkel war? Außerdem machte Vanessa stutzig, was er noch dazugeschrieben hatte: »P.S: Bitte sag niemandem, dass wir uns treffen.«
    Ob es eine Falle war? Doch es war eindeutig Daniels krakelige Handschrift, die hätte Vanessa immer erkannt.
    Was sollte sie also tun? Anne und James machten sich furchtbare Sorgen.
    Es war nur noch eine Stunde bis zum vereinbarten Treffpunkt, und sie musste bald los. Vanessa beschloss, Anne einen Brief zu schreiben, dass es Daniel anscheinend gut ginge und sie ihn gleich träfe. Diesen würde sie bei den Taylors in den Briefkasten werfen, wenn sie sich aus dem Haus schlich und auf den Weg machte …

    Vanessas Hände waren vor Aufregung so feucht, dass sie kaum den Lenker halten konnte, als sie auf ihrem Fahrrad durch den Wald fuhr, der sich am Fuße des Peak Hill befand. Es waren bloß noch wenige Meter bis zur Station 5. Sie kannte den Trimm-dich-Pfad, doch jetzt, wo sie kaum die Hand vor Augen sah, wirkte die Umgebung anders. Fremd. Unheimlich. Es war still. Zu still. Sie hörte nur den Wind, der durch die Bäume rauschte, und das Knirschen des Kieses unter den Gummireifen.
    Warum hatte Danny darauf bestanden, sich hier zu treffen? Vanessa war ungern nachts allein unterwegs, und dann auch noch im Wald! Zu dieser Zeit joggte hier niemand mehr, denn der Weg war nicht beleuchtet. Eher konnte es passieren, dass man auf Jugendliche stieß, die sich heimlich betranken.
    Als die Stange für Klimmzüge in der Finsternis auftauchte, stieg Vanessa vom Rad und schob es das letzte Stück. Ihr batteriebetriebenes Licht spendete wenig Helligkeit. Irgendwo weit entfernt schuhute ein Käuzchen. Vanessa schüttelte sich und bekam eine Gänsehaut. Es war ziemlich gruselig hier im Wald, worauf ihr sofort das Bild des toten Mr. Adams vor Augen schoss, dessen Gesicht blau und mit Eiskristallen überzogen gewesen war.
    Die hohen Bäume um sie herum schluckten das Mondlicht. Vanessa ging tapfer weiter, denn der Gedanke, Daniel gleich zu sehen, machte sie mutig.
    Sie lehnte ihr Rad gegen die Stange des Trimm-dich-Geräts und blickte sich um. Die Stimmung hatte sich verändert, plötzlich herrschte Totenstille im Wald. Keine Grille zirpte, kein Nachtvogel sang. Nur der Wind, der durch die Baumkronen strich, machte weiterhin sein schauriges Geräusch.
    Eiskalt lief es ihr den Rücken runter. Sie trat einen Schritt zurück, den Blick auf den Kiesweg gerichtet, der in der Finsternis als heller Streifen auszumachen war.
    »Daniel, wo bist du?«, flüsterte sie und verfluchte sich für ihre Dummheit.
    Ein Rascheln und das Knacken von Zweigen hinter ihr ließen Vanessa erstarren. Sie fühlte, dass sie nicht mehr allein war, und ihr Herz setzte einen Schlag aus. Flucht! war ihr einziger Gedanke, doch noch bevor sie irgendetwas tun konnte, hatte sich ein Arm von hinten um ihren Brustkorb gelegt und eine Hand auf ihren Mund gepresst. Dann wurde sie rückwärts ins Gebüsch gezogen.
    FORTSETZUNG FOLGT

Vorschau
    Vanessas Leben ist in Gefahr. Allein Daniel kann sie retten. Aber er steht unter dem Bann der Dämonen. Das Zepter der Macht könnte endgültig seinen Herrschaftsanspruch besiegeln. Auf der Suche danach erfährt
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