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Daniel Taylor und das magische Zepter

Daniel Taylor und das magische Zepter

Titel: Daniel Taylor und das magische Zepter
Autoren: Monica Davis
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alte, harte Matte. Mikes Bett war himmlisch weich gewesen … »Du hast mich genau verstanden.«
    Seit sie ein paar liebe Menschen kennengelernt hatte, konnte Marla immer mehr begreifen, was Kitana dazu getrieben hatte, die Unterwelt zu verlassen. Warum Kitana mit einem Menschen gegangen war.
    Metistakles’ Finger legten sich um ihren Hals und drückten zu, während er sie mental bombardierte und heftige Schmerzimpulse in sie sandte, sodass sich Marla schreiend unter ihm wand. »Du wirst mir sofort Silvans menschliche Geliebte bringen, oder du hast dein Leben verwirkt! Sie ist die Einzige, die mir jetzt noch nützlich sein kann!«
    Marla blieb still, nur ihre Würgegeräusche hallten durch den trostlosen Raum. Metistakles brauchte Vanessa bestimmt, falls Silvan versagte. Niemals würde sie Metistakles den Gefallen tun. Das brachte ihr ein wenig Genugtuung.
    Ihr Hals schien in Flammen zu stehen und Nadeln sich in ihren Kopf zu bohren, ihre Augen pulsierten und fühlten sich an, als würden sie aus ihren Höhlen gedrückt werden. Ihre Lungen schrien nach Atem, eisiger Schweiß überzog ihre Haut. Luft, Luft, Luft! , kreischte alles in ihr. Sollte Metistakles sie nur umbringen, dann hätte ihr Leiden endlich ein Ende. Marla hatte das Gefühl, innerlich zu zerreißen, weil sie nicht mehr wusste, wer sie wirklich war. Sie spürte, dass es ihrem Bruder ähnlich erging. Doch die Verbindung zu ihm wurde umso schwächer, je länger Metistakles zudrückte. Die Schmerzen verblassten.
    »Wo ist die kleine Schlampe? Sag es!«, rief Metistakles zornig.
    Drück noch ein wenig, dann ist es vorbei , dachte sie.
    Marla wusste wirklich nicht, wo Vanessa jetzt war, sie konnte sie auch nicht aufspüren. Silvan hatte sie mithilfe ihrer Kristalle gut versteckt; sie wusste nicht, wo sich Vanessa aufhielt, weil sie seitdem nicht mehr miteinander gesprochen hatten. Das war gut so. Metistakles hätte es in ihrem geschwächten Zustand sicher herausbekommen. Vanessa konnte überall auf der Welt sein, denn Silvan beherrschte es mittlerweile, seine Portale zu koordinieren.
    »Warum bist du plötzlich so stur?«, schrie Metistakles mit zunehmender Wut. »Ich spüre, wie dein Leben unter meinen Händen schwindet!«
    Marlas Verbindung zu den anderen ihrer Art war bereits sehr schwach – sie sah einen Tunnel und Kitana, die dort am Ende auf sie wartete. Marla spürte keine Schmerzen mehr, nur einen wohltuenden Frieden, der sich wie ein schützender Mantel um sie legte. War jetzt der Zeitpunkt gekommen, den das Orakel vorhergesagt hatte? Das Orakel hatte immer recht.
    Aber ihre Mutter schüttelte den Kopf. »Noch nicht, mein Kind«, sagte sie leise. »Du musst deinem Bruder helfen, er braucht dich!«
    »Bist du ein Engel?«, fragte Marla, die weiter auf ihre Mutter zuschwebte. Kitana sah wunderschön aus, sie trug ein weißes Gewand und ihre schwarzen Haare wehten um ihre Schultern. Marla wollte so gern zu ihr.
    Kitana nickte lächelnd. »Ja, ich bin ein Engel. Ich werde das nächste Mal wieder auf dich warten, aber deine Zeit ist noch nicht gekommen.« Und auf einmal schleuderte ihr Kitana eine mentale Welle entgegen. Der Druck warf Marla zurück an den Anfang des Tunnels, und sie hörte wieder Metistakles, der auf sie einredete. Ihre Mutter hatte jedoch Informationen mitgeschickt, die sich in einer heftigen Vision offenbarten: Silvan sollte niemals der Herrscher werden, auch wenn es prophezeit worden war, denn der Hohe Rat duldete kein Halbblut in seinen Reihen. Silvan und Marla sollten lediglich dazu dienen, an James und das Zepter zu kommen – eine andere Aufgabe war ihnen nicht zugedacht. Nur daher hatten sie Marla damals nicht getötet.
    »Ich hab schon vermutet, dass es so ist«, sagte sie zu ihrer Mutter. »Was hat es mit diesem Zepter genau auf sich?«
    »Meine Ururgroßmutter Anastissa war eine Wächterin mit außergewöhnlichen Fähigkeiten. Leider ist sie der dunklen Seite verfallen und hat das Zepter der Macht geschaffen. Sie wollte in einem Anflug von Größenwahn alle unterjochen. Das Zepter kann nur von einem Geschöpf wie uns aktiviert werden, aber da in dem Artefakt Anastissas Blut fließt, kann nur derjenige, der ihrer Linie entstammt, die volle Macht des Zepters ausschöpfen. Also Silvan oder du. Jedoch hat mir das Orakel verraten, dass Silvan das Potenzial hat, so ziemlich alles mithilfe des Zepters wirken zu können, jeden Zauber, den man sich vorstellen kann.«
    »Weil sein Vater ein Wächter ist«, murmelte Marla.
    Kitana
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