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Daniel Taylor und das magische Zepter

Daniel Taylor und das magische Zepter

Titel: Daniel Taylor und das magische Zepter
Autoren: Monica Davis
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Metistakles murmelte einen Fluch. Ja, sollen sie sich gegenseitig zerfleischen, dachte Daniel und erntete dafür einen mentalen Schlag.
    Wieso taten sie ihm das an? Was machten sie gerade mit ihm? Daniel spürte, wie er wieder zu Silvan wurde. Hier stimmte etwas ganz und gar nicht, er war doch der zukünftige Herrscher!
    Die Ausbildung hat seine Fähigkeiten gestärkt, endlich ist er uns von Nutzen , hörte er Obron in seinem Kopf. Er wird es mit Carpenter aufnehmen können, falls etwas schiefläuft.
    Zu dritt werden wir Xandros vom Thron stoßen und eine neue Ära einläuten , sagte Metistakles.
    Die drei wollten die Herrschaft für sich, und Silvan würde ihnen lediglich als Instrument dienen. Sein Entsetzen verwandelte sich immer mehr in Gleichgültigkeit. Die rasenden Kopfschmerzen wurden nahezu unerträglich. Aber Silvan konnte nicht schreien, sich nicht wehren.
    Wieso ich? , fragte er. Warum erledigt ihr Carpenter nicht selbst?
    Er hörte ihr giftiges Kichern. Wir würden, wenn wir könnten. Er ist uns bloß immer einen Schritt voraus. Wir können ihn nicht sehen, weil das Horusauge ihn für Dämonen unsichtbar macht. Aber du kannst ihn sehen, dein vermischtes Blut macht das möglich. Du bist sein Sohn, dir wird er vertrauen, dich wird er nicht gleich töten oder verschwinden, wenn er dich sieht.
    Verschwinden? Ihr meint: translozieren? Sein Vater war ein Wächter …
    Ja, wir meinen translozieren, du Idiot.
    In Silvan drehte sich alles, während die Dämonen ihm Anweisungen gaben und seinem Gehirn weiter zusetzten. Es war, als würden sie einige Bereiche einfach ausschalten. Außer Schmerz und Wut fühlte Silvan Gleichgültigkeit. Er wollte den dreien jeden Wunsch erfüllen, wenn sie nur endlich von ihm abließen.
    Dieser Schwachkopf ist eine harte Nuss, er hat zu viel von seinen Eltern in sich , vernahm Silvan Metistakles’ Stimme, bevor er vor Schmerzen das Bewusstsein verlor.
    Silvan spürte, wie er durchgerüttelt wurde, und erwachte. Was war passiert? Warum hatte er geschlafen? Er lag in seinem Bett in der Unterwelt, und die drei Oberen standen um ihn herum.
    Obron beugte sich zu ihm, sein Gesicht war nur Millimeter von seinem entfernt. Die schwarzen Iriden schienen sich zu drehen.
    Silvan wurde es schwindlig.
    »Hast du verstanden?«, fragte Obron. »Sobald du das Zepter hast, bringst du es her. Berühre es nicht direkt, wickle es in dieses Tuch ein.«
    Das Zepter! Genau, er sollte es ihnen beschaffen. Natürlich würde er das tun. Er würde alles für sie tun.
    Silvan nickte und nahm von Obron ein schwarzes Stück Stoff entgegen, das er in seine Hosentasche stopfte.
    Als er hörte, was ihm Obron noch zu sagen hatte, stolperte sein Herzschlag, aber dann nahm Silvan es gelassen hin: »Und du wirst Carpenter töten, sobald du uns das Zepter übergeben hast! Es ist nie gut, wenn Wächter mehr über uns erfahren.«

    »Du Versagerin, warum hast du dich meinem Befehl widersetzt?«, fauchte Metistakles. »Antheus hat mir erzählt, dass du dem Halbblut sogar geholfen hast, das Mädchen zu schützen!«
    Jetzt bist du baff, was? , dachte sie. Lass mich doch einfach in Ruhe. Lasst mich alle in Ruhe!
    »Warum gehst du nicht endlich nach oben? Silvan ist in diesem Moment schon bei Carpenter!«
    Metistakles hatte die anderen nicht an seinem Wissen teilhaben lassen. Marla lächelte. Hier spielte jeder nach eigenen Regeln. Sie auch.
    »Na los!«, zischte er. »Oder ich schlag dir dein dämliches Grinsen aus dem Gesicht.«
    Marla hatte es satt, ständig rumkommandiert zu werden, und sie war müde, so unendlich müde. Resigniert schloss sie die Augen und murmelte: »Geh doch selbst«, da sie begriffen hatte, dass die Oberen sie nie akzeptieren würden. Ihr ganzes Dasein hatte sie nur damit verbracht, ihnen zu gefallen, hatte alles für sie getan, was sie verlangt hatten, sogar auf einen Großteil ihrer Fähigkeiten verzichtet. Marla wusste plötzlich, dass Metistakles sie niemals freigeben würde, egal was sie für ihn tat, nicht einmal, wenn er sie eines Tages nicht mehr brauchte. Bald würde niemand sie mehr brauchen, was gut war und doch wieder nicht.
    War das nicht egal? Sie würde ohnehin bald sterben. Als Ilaria ihr dieses Schicksal mitgeteilt hatte, hatte es Marla beinahe die Füße weggezogen. Alles war auf einmal ohne Bedeutung. Fast alles.
    »Was hast du eben gesagt?«, fragte Metistakles gefährlich leise. »Wo bleibt dein Respekt?«
    Marla spürte, wie er sich neben sie auf die Matratze hockte, auf ihre
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