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Daniel Taylor und das dunkle Erbe

Daniel Taylor und das dunkle Erbe

Titel: Daniel Taylor und das dunkle Erbe
Autoren: Monica Davis
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Ruben fliegen. Er schien es richtig drauf anzulegen …
    Sie waren zu fünft im Team, plus der Professor, und sie alle arbeiteten immer zusammen an einer Stelle, unter den Argusaugen des alten Mannes. Damit bloß niemand auf Dummheiten kam, sollte jemand auf ein Artefakt stoßen. Offiziell wusste natürlich keine der ägyptischen Behörden, wer sie waren. Sie hatten sich als Wissenschaftler ausgegeben und eine Sondergenehmigung bekommen, für ein paar Wochen »Messungen« durchführen zu dürfen.
    Mithilfe modernster Apparaturen hatte die Gilde einen konstanten, aber sehr schwachen Energieimpuls gemessen, der sich nicht genau lokalisieren ließ. Deshalb folgerten ihre Gelehrten, dass sich dunkelmagische Relikte in dem Bau befinden mussten, die eine schwache elektromagnetische Strömung absonderten. Jetzt arbeiteten sie mit Hochdruck daran, in der kurzen Zeit etwas zu finden.
    Es war schon unheimlich im Bauch einer Pyramide. Manchmal wurde die Stille von leisen, unerwarteten Geräuschen unterbrochen, einem Rascheln, Rieseln, Poltern. Auch wenn er sich sagte, dass vermutlich kleine Tiere oder bröckelnde Steine die Ursache waren, konnte das selbst James noch eine Gänsehaut einhauchen, und dabei arbeitete er bereits drei Monate fast jeden Tag hier drin.
    Als von seinem Freund nichts mehr zu hören war, machte sich James daran, die Briefe aufzusammeln. Er schnappte sich die Lampe, die zum Glück so robust war, dass sie den Sturz überlebt hatte, und pustete von jedem Zettel den Staub, bevor er ihn faltete und in seiner Brusttasche verschwinden ließ.
    Das letzte Papier lag an einer Seitenwand der Kammer. James stutzte, als er es aufhob. Da war deutlich etwas auf dem unteren Mauerstein eingraviert. James zog die Lampe näher, dann fegte er mit einem dicken Pinsel den Sand von der Stelle und sog die Luft ein.
    »Das Horusauge«, flüsterte er und kniete sich auf den Boden, um es besser erkennen zu können. »Das gibt’s doch nicht.« Dieses Symbol stand für Schutz und Macht. Hier wurde eindeutig etwas Bedeutendes versteckt …, hoffte James. Das war keine Grabkammer, deshalb hatten sie an diesem Ort noch nicht gesucht. Eigentlich schien dieser Raum unbedeutend zu sein. Er stand ziemlich weit hinten auf der Liste des Professors.
    Ehrfürchtig fuhr James mit dem Zeigefinger die eingeritzte Augenbraue und die ovale Spur nach, die einem Falkenauge nachempfunden war. Danach richtete er sich auf. Sollte er die anderen holen?
    Nein, diese Entdeckung wollte er ganz allein machen. Das würde ein perfekter Abschluss werden, da seine Ausbildung ohnehin in drei Monaten beendet war.
    James holte sein Werkzeug und begann, mit einem dünnen, scharfen Instrument den Zement zwischen den Fugen des Steins herauszuschaben. Normalerweise war der Zement extrem hart, auch nach so vielen Jahrtausenden, aber zu James’ Überraschung ließ er sich leicht beseitigen. Das Material war völlig anders. Hier hatte also jemand nach dem Bau der Pyramide etwas versteckt.
    Mit einem Keil lockerte er den Stein, bis er ihn herausziehen konnte. Das kratzende Geräusch des kleinen Quaders jagte James eine Gänsehaut über den Körper, und immer wieder blickte er sich um, ob keiner kam. Sein Puls klopfte laut in den Ohren.
    Er legte sich auf den Bauch und spürte sein Herz hart gegen die Rippen schlagen. Den Strahler hielt er genau vors Loch. James sah nichts außer Staub. Allerdings erblickte er weiter hinten eine Kante. O Mann, er musste da hineingreifen! Was, wenn ihn nun gleich eine knochige Hand packen oder eine Horde Skarabäen über ihn herfallen würde, so wie er das aus Horrorfilmen kannte? Das hier ist aber die Realität , machte er sich Mut und streckte den Arm aus, bis er mit der Schulter an der Wand anstieß. Er tastete sich an der Kante abwärts und zuckte zurück, als er etwas Raues und Nachgiebiges fühlte. Da lag wirklich etwas!
    »Komm schon«, zischte er und führte seine Hand erneut in den Hohlraum. Schweiß lief ihm aus dem Haar und tropfte von seiner Nase auf den staubigen Boden. Die Zähne fest aufeinandergepresst und mit angehaltenem Atem griff James zu. Das Bündel war sperrig, und er musste es erst drehen, bevor er es herausholen konnte. Das Ding war richtig schwer! Es bestand aus einem grob gewebten Stück Stoff, in dem sich ein harter, länglicher Gegenstand befand – soweit James das ertasten konnte. Obwohl seine Hände heftig zitterten, wickelte James ihn behutsam aus. Als ein goldener Stab zutage kam, an dessen Spitze ein
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