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Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Titel: Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel
Autoren: Robin Jarvis
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riechen.
    Alasdairs Kräfte verließen ihn langsam, aber sicher. Er hoffte, dass die anderen es geschafft hatten. Und als er den entfernten Schuss hörte, den Spencer auf Garrugaskas Hirn abgefeuert hatte, wollte er lieber nicht wissen, was das zu bedeuten hatte.
    Da sprang Yikker ihn von hinten mit wehendem Talar an und kreischte: »Stinkejunge!«
    Ein Donnern wie von einem Gewitter brach los, dann wurde Alasdairs rechter Fuß unter ihm weggerissen. Im nächsten Moment rollte er über die Erde. Sein Bein fühlte sich heiß an. Der Schotte griff sich an die Jeans, die bereits feucht von Blut war. Die Jagd war beendet.
    Als er so dalag, sah er, wie Yikker näher kam und ihn misstrauisch beschnüffelte und betrachtete. Ruppig riss ihm der Punchinello den schwarzen Stoff vom Kopf und entblößte Alasdairs rotgelbes Haar.
    Wütend stampfte Yikker kreischend mit dem Fuß auf. »Du nicht Stinkejunge!«
    Hauptmann Swazzle und Bezuel traten neben ihn. Mit unbarmherzigen Blicken besahen sie den verwundeten Jungen und streichelten ihre Waffen. Alasdair stierte trotzig zurück und fing mit lauter, unerschrockener Stimme an zu singen: »Oh flower of Scotland, when will we see your like again that fought and …«
    Der Wald erbebte unter Mündungsfeuer und Schüssen, als die Punchinellos ihre Munition leerten.
    Auf der anderen Lagerseite, auf dem Weg, der durch den Wald führte, hörte der Lkw-Fahrer den ratternden Lärm von Pistolen und rang seine Hände. »Das reicht! Ich kann keine Sekunde länger warten! Als Nächstes werden sie hierherkommen – und das nächste Dorf wahrscheinlich noch dazu. Es ist zwanzig nach. Ich muss los! Steig hinten ein und setz dich zu den anderen.«
    Maggie ergriff seinen Arm. »Bitte!«, flehte sie. »Nur noch ein paar Minuten. Sie kommen, ganz bestimmt!«
    »Hätte es von vornherein besser wissen müssen«, machte der Fahrer sich selbst Vorwürfe, löste sich von Maggie und ging zur Hinterseite des Fahrzeugs. »Es war ein verflucht dämliches Risiko. Hast du eine Ahnung, was es gekostet hat, das alles in so kurzer Zeit auf die Beine zu stellen? Weißt du, was wir alles riskiert haben? Und wofür?«
    Er spähte auf die dunkle Ladefläche, wo die geflohenen Kinder eng beieinanderkauerten. Der Anblick stimmte ihn milder. »Wenigstens haben wir euch«, sagte er freundlich. »Das ist immerhin was.«
    Dann winkte er Maggie, einzusteigen. Doch sie zögerte. Sie hatte ihn dazu überredet, viel länger zu bleiben als vorgesehen. Jetzt musste sie der Wahrheit ins Auge blicken: Spencer und Lee hatten es nicht geschafft.
    Langsam nickte sie und wollte gerade nach oben klettern, da hörte sie jemanden durch die Bäume auf sie zurennen.
    Erwartungsvoll drehte sie sich um. Es konnten Wärter sein. Nein, es waren die beiden! »Lee! Spencer!«, rief sie und lief ihnen entgegen, um sie zu umarmen. »Mann, seid ihr dreckig!«
    Der Fahrer starrte die Neuankömmlinge fasziniert an. Einer von ihnen trug einen komischen Schädel an einem Stecken. Er hatte schon Maggies Zauberstab reichlich merkwürdig gefunden. Wer brachte so etwas aus einem Gefangenenlager mit? Aber das hier war sogar noch eigenartiger.
    »Wer von euch ist der Castle Creeper?«
    Lee runzelte die Stirn.
    »Du sitzt vorne bei mir«, sagte der Fahrer. »Ihr zwei steigt hinten ein.«
    Maggie und Spencer kletterten in den Laster und schlossen von innen die Türen. Lee stieg auf den Beifahrersitz, unterdessen startete der Mann den Motor. Dann fuhr der Lkw tosend davon.
    »Weit fahren wir mit dem Teil nicht«, erklärte der Fahrer, während er aufmerksam die dunkle Straße im Auge behielt.
    »Mir egal, wo’s hingeht«, murmelte Lee. Er wusste selbst nicht, warum er zugelassen hatte, dass Spencer ihn mit sich schleifte. Innen drin war er tot.
    »Keine Meile weit weg wartet ein Militärhelikopter auf uns.«
    Lee antwortete nicht.
    »Nicht von unserer Armee«, erklärte der Mann, um die Stille zu beenden. »Dieses Land ist am Ende. Das gilt auch für den Großteil vom restlichen Europa. Und jeden Tag kann Amerika folgen.«
    »Was Sie nicht sagen.«
    Der Mann blickte kurz von der Straße auf. »Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie aufregend das für mich ist.«
    »Was?«
    »Dich, den Castle Creeper, zu treffen. Als man mir erzählt hat, dass du in dem Lager bist, wollte ich es zuerst nicht glauben. Konnte es nicht fassen. Es ist eine Ehre und ein Privileg!«
    »Autogramme gibt’s später.«
    »Tut mir leid, nur … Bisher habe ich nicht mal daran geglaubt,
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