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Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Titel: Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel
Autoren: Robin Jarvis
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den Eltern des Kleinen leise zu. »Es muss stets einen Jangler geben. Mr Fellows wird wiederkehren. Die Welt wird reifen. Die Linie darf nicht unterbrochen werden, Jangler muss allzeit für ihn bereitstehen, Mr Fellows muss sich auf ihn verlassen können.«
    »Ruhe in Frieden, Vater«, sagte sein Sohn. »Der kleine Maynard ist bereits einer von uns. Ich habe ihm ein Foto vom Grand Duke gezeigt und er hat ihm gehuldigt. Das Vermächtnis wird weitergereicht.«
    Der alte Mr Hankinson streckte dem Jungen eine zitternde Hand hin, die der Kleine drückte. Dann hauchte sein Großvater den letzten Atemzug aus und die Kerzen wurden gelöscht.
    Der Junge wandte sich zu seinen ernst dreinblickenden Eltern, die wie die übrigen zehn Menschen im Raum schwarze Roben trugen. »Opa hat Glück«, sagte der Junge. »Jetzt ist er beim Prinzen der Dämmerung.«
    »Erst, wenn wir die Riten durchgeführt haben«, erklärte das neue Familienoberhaupt.
    »Eines Tages werde ich der Jangler«, sagte der Junge altklug. »Beeil dich mit dem Sterben, Daddy.«
    In der Hütte hörte das Handy auf zu klingeln. Wenig später kam eine SMS an. Doch noch immer schlief der Jangler.
     
    Alasdairs Unterkunft platzte aus allen Nähten, nachdem sich sämtliche Lagerinsassen, außer Esther, dort eingefunden hatten. Sie hatte sich nicht erweichen lassen und war in ihrer Hütte geblieben.
    Die Mädchen verspürten fürchterliche Angst. Maggie wollte ihnen gerne versprechen, dass alles gut werden würde, aber sie war sich selbst nicht hundertprozentig sicher, dass ihr Plan funktionieren würde, auch wenn sie es von ganzem Herzen hoffte.
    Alasdair schlug vor, zwei Löcher in den Zaun zu schneiden, eins gleich hinter den Gräbern, das andere auf der gegenüberliegenden Seite des Camps. Sie bauten darauf, dass Hauptmann Swazzle es auf seinem Rundgang entdecken und annehmen würde, dass sie in dieser Richtung entkommen waren. Damit hätten sie genug Zeit, aus dem anderen Loch zu entwischen. Es würde ziemlich knapp werden – bis elf waren es nur noch fünfundzwanzig Minuten. Sie würden durch den Wald rennen müssen, um die Straße und den Laster rechtzeitig zu erreichen – falls er überhaupt da war.
    Mit klopfendem Herzen sahen sie zu, wie Hauptmann Swazzle am Haupttor vorbeitorkelte.
    »Na mach schon«, drängelte Alasdair leise.
    Swazzle wankte weiter, bis in der Dunkelheit nur noch sein weißer Filzhut auszumachen war. Der Hut schwankte von einer Seite zur anderen und machte dann kehrt.
    Ungeduldig öffnete Alasdair die Tür, noch bevor Swazzle hinter dem Hauptgebäude war, im blinden Vertrauen darauf, dass dessen scharfe Sinne vom Alkohol betäubt waren.
    »Viel Glück«, wünschte ihm Maggie.
    »Aye«, sagte er und schlüpfte in die Nacht hinaus.
    In seinen schwarzen Jeans, Marcus’ dunklem Hemd und mit einem Stück schwarzem Stoff, das er sich um das helle Haar gebunden hatte, flitzte der Schotte wie ein Schatten zwischen den hinteren beiden Hütten hindurch. Garrugaska und Bezuel betranken sich noch immer, während sie Filme schauten. Von Jangler war rein gar nichts zu hören oder zu sehen. Alasdair rannte über die Wiese auf die Grabsteine zu, wo er sich augenblicklich ans Werk machte und an dem Zaun herumzuschnippeln begann. Es verlief zäher, als er angenommen hatte.
    Kurz darauf traf Maggie mit der ersten Gruppe Mädchen und Malindas Zauberstab in der Hand ein – um sich gegen eventuelle Wärter oder Jangler zu verteidigen.
    »Es dauert zu lange«, zischte sie, als sie sah, wie Alasdair mit dem Draht kämpfte. »Das schaffst du mit deiner Hand nicht.«
    »Doch! Siehst du, bin schon durch. Bring die Kleinen hier raus. Ich mach auf der anderen Seite weiter.«
    »Beeil dich! Du musst es ja nicht so groß wie das hier machen. Nur groß genug, damit es glaubwürdig aussieht. Und dann komm gleich wieder!«
    »Mach dir um mich keine Sorgen«, sagte er mit einem geheimnisvollen, entrückten Gesichtsausdruck. »Passt ihr auf euch auf. Und … es tut mir leid – das gilt für alle, aber vor allem für dich. Ich lag daneben, bei so vielen Sachen, und ich hab euch das Leben noch schwerer gemacht, als es eh schon war.«
    Maggie starrte ihn an, alarmiert von seinen Worten. »Was ist los? Alasdair?«
    Der Junge grinste. »Dein Kumpel Marcus war am Ende doch gar kein so großer Trottel.« Er zeigte ihr die Dose Bodyspray, die er zusammen mit dem dunklen Hemd aus der Tasche genommen hatte. »Er wird dir genug Zeit verschaffen, um abzuhauen. Weißt du, was ihn
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