Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Titel: Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel
Autoren: Robin Jarvis
Vom Netzwerk:
geschah etwas Außergewöhnliches. Die Abermillionen Exemplare von Dancing Jax fingen an zu qualmen. Bei den Menschen zu Hause, in ihren Handtaschen, in ihren Händen, während sie lasen und in großen Frachtkisten, die zur Auslieferung bereitstanden, gingen die Seiten, die vom Lockpick des Weißen Schlosses handelten, in Flammen auf. Jede Erwähnung von Jangler, dem Kerkerwart und Schatzmeister von Mooncaster, glühte leuchtend rot. Die Tinte wurde sauber vom Papier gebrannt und hinterließ leere Stellen. Sogar die Zeichnungen, die ihn als dicklichen Mann mit gewachstem Schnurrbart und langem spitzem Kinnbart darstellten, begannen zischend zu glühen, bis auf den Seiten keine Spur mehr übrig war.
    In New York spürte der Ismus den Tod des Alten wie einen Messerstich ins eigene Herz. Er stieß einen markerschütternden Schrei aus und brach in den Armen der Schwarzgesichtigen Damen zusammen. »Jangler!«, weinte er.
    Dies war die Macht des Castle Creepers. Im Buch gab es keine Figur namens Jangler mehr und keine der anderen würde sich daran erinnern, dass es ihn gegeben hatte.
    Auch der Splitter von Austerly Fellows, der durch den Wald preschte, um die Wärter einzuholen, fühlte den Tod des alten Mannes. Der schäumende Schimmel schüttelte sich knisternd, bevor er sich aufbäumte und gemeinsam mit dem Ismus in New York weinte.
    Als der Mann zusammenbrach, zerbarst der Splitter.
     
    »Bitte wach auf!«, rief Spencer. »Bitte komm zurück!«
    Nachdem er sich immer größere Sorgen machte, beschloss er schließlich, Lee zum Zaun und durch das Loch zu zerren. Er glaubte zwar nicht, dass er stark genug war, ihn durch den Wald bis zur Straße zu tragen, aber er würde es trotzdem, verflucht noch mal, versuchen!
    Da vernahm er ein Geräusch, das ihm schlagartig jeden Mut und jede Hoffnung raubte.
    Zwischen den Hütten erklang das Klirren von Sporen, dann blickte Garrugaska hocherfreut in seine Richtung. Der Punchinello mit der Silbernase nahm den Zigarrenstummel aus dem Mund und spuckte aus. »Jetzt passen Sie mal auf, Lady«, zitierte er breit aus Der Texaner, » jetzt holt sich der Teufel sein Frühstück.« Er schob den Stetson zurecht und leckte sich über die Lippen. Dann bewegte er seine mächtige Hand auf den Holster an seinem Gürtel zu. »Mach dich bereit für eine Menge Sterben.« Er kicherte.
    Spencer stockte der Atem. Plötzlich zerriss ein Schuss die Nacht und der Junge kippte nach hinten.
    Garrugaska grinste breit. Dann rann ein Tropfen dunkles Blut an seiner silbernen Nase hinab und er verdrehte die bösen kleinen Augen. »Ah … verdammt …«, ächzte er und krachte ins Gras.
    »Au! Au! Au!«, jammerte Spencer, der nicht damit gerechnet hatte, dass Janglers kleine Pistole einen so kräftigen Rückstoß hatte. Er wedelte mit der Hand und schüttelte seinen Arm. Dann rannte er zu dem Wärter und stupste ihn zögerlich mit dem Fuß an. Er war ohne Frage tot.
    Spencer schnitt eine Grimasse und nahm ihm den Hut vom Kopf. »Meiner«, sagte er und wischte den Stetson an seiner Hose ab.
    In diesem Moment zuckten Lees Beine. Er stieß einen gequälten Schrei aus und kehrte ruckartig in seinen Körper zurück. Mit einem Mal war er über und über mit stinkendem Matsch bedeckt und blutete über der Augenbraue.
    Schnell eilte Spencer zu ihm. »Wir müssen weg! Bevor es zu spät ist!«
    Lee schüttelte den Kopf. Was er vorgehabt hatte, war erledigt, und alle seine Kräfte waren aufgebraucht. Für ihn war hier Endstation. »Geh allein.« Seine Stimme klang leer, ausgezehrt. »Lass mich hier.«
    Spencer schob eine Hand unter Lees schleimigen Arm und zog. »Beweg dich gefälligst!«
    »Kann nicht«, antwortete Lee. »Mir schwirrt so viel im Kopf rum, was ich nicht loswerde. Mit dem Kram da drin will ich nicht weiterleben.«
    Spencer hievte ihn auf die Füße. »Ich hab grade meinen ersten Revolverhelden umgenietet. Also besser, du legst dich nicht mit mir an!« Mit diesen Worten schob er Lee auf den Zaun zu.
     
    Alasdair konnte nicht mehr. Was sie im Camp zu essen bekamen, versorgte einen nicht mit genug Energie für Verfolgungsjagden. Er war außer Puste und fühlte sich schwindelig, doch er konnte die Punchinellos hören, die hinter ihm durch den Wald walzten. Sie kamen immer näher.
    Hauptmann Swazzle war flink. Bezuel hatte den hinderlichen Chinchilla von sich geworfen, trotzdem war der Schnellste von ihnen Yikker.
    Stinkejunge war ganz in der Nähe. Die Hakennase des Wärters konnte seinen Angstschweiß
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher