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Damals hast du mich geliebt

Damals hast du mich geliebt

Titel: Damals hast du mich geliebt
Autoren: Teresa Hill
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Entschuldigung, für was auch immer sie getan hatte.
    „Brauchst du einen Arzt?“, fragte Robbie.
    „Höchstens einen Psychiater. Am besten einen in ständiger Rufbereitschaft.“
    James pfiff gut gelaunt vor sich hin, als er am nächsten Morgen zum Zeitungsstand ging. Beim Näherkommen bemerkte er, dass Vince bereits auf ihn wartete – mit einer Zeitschrift in der Hand.
    Oh-oh. Gab es etwa neue Skandalfotos?
    Dagegen sprach eindeutig Vinces freudestrahlendes Lächeln. „Die geht heute aufs Haus. Die und Ihr ‚Wall Street Journal‘.“
    Wie sich herausstellte, handelte es sich um ein Boulevardblatt, auf dessen Titelseite zu sehen war, wie er Chloe vor dem wütenden Mob rettete.
    „Sie sind mein erster Stammkunde, der es auf eine meiner Zeitungen geschafft hat“, meinte Vince. „Was sagt man dazu? Ich erzähl schon den ganzen Morgen, dass ich Sie kenne und Sie jeden Tag herkommen.“
    James unterdrückte ein Stöhnen und betrachtete das Foto genauer. War er darauf wirklich zu erkennen? Auch für Leute, die ihn nicht jeden Tag sahen? Auf dem Bild war sein Kopf leicht nach unten in Chloes Richtung geneigt, während er sie durch die aufgebrachte Meute hysterischer Bräute trug.
    Sie sah aus wie eine wunderschöne, zerbrechliche, hilflose Waise.
    Und er sah im Grunde nur wie irgendein Kerl mit dunklen Haaren in einem dunklen Anzug aus.
    „Sie und diese Designerin sind also wieder zusammen?“, fragte Vince.
    „Nicht wirklich.“
    „Hey, kommen Sie schon!“ Vince zog James näher zu sich heran, dann zückte er sein Handy und nahm sie damit beide in Visier.
    „Nein!“ James riss sich in dem Moment los, als der Blitz ausgelöst wurde. Blieb nur zu hoffen, dass er sich noch rechtzeitig in Sicherheit gebracht hatte. „Keine Fotos! Heute nicht!“
    Vince reagierte ausgesprochen enttäuscht. „Ich wollte das Bild an meinem Stand anbringen. Um den Leuten zu zeigen, dass ich Sie wirklich kenne.“
    „Ich weiß, Vince, aber dazu bin ich noch nicht bereit. Außerdem hasse ich es, fotografiert zu werden.“
    „Wenn Sie sich weiter mit Ihrer Ex verabreden, wird sich das kaum vermeiden lassen.“
    Daran hatte James gar nicht gedacht, als er zu ihrer Rettung erschienen war. Trotzdem konnte er nicht behaupten, dass er es bereute. So hatte er sie wenigstens wiedersehen können, sie im Arm halten, sie küssen.
    Und hatte es wieder bis in ihr Bett geschafft …
    Okay, nicht ganz so, wie er es sich gewünscht hätte. Aber immerhin besser als nichts.
    „Ich muss Sie was fragen“, sagte Vince, ein durchtriebenes Lächeln um die Lippen. „Nachdem Sie sie da weggeschleppt hatten – was haben Sie dann mit ihr gemacht?“
    „Nichts“, behauptete James. „Ganz und gar nichts.“
    „Ja, klar“, entgegnete Vince.
    Ein Gentleman genießt und schweigt.
    Und James legte sehr großen Wert darauf, als Gentleman zu gelten.
    Als James im Büro ankam, wartete Marcy bereits auf ihn. In der Hand hielt sie ein zusammengerolltes Boulevardblatt und wirkte so verstört, wie er sie selten erlebt hatte.
    „Lassen Sie mich raten.“ Gefolgt von Marcy, betrat James sein Büro. „Sie haben noch nie für jemanden gearbeitet, der es auf die Titelseite eines Klatschblatts geschafft hat?“
    Sie starrte ihn entgeistert an. „Sie haben es schon gesehen?“
    „Wenn wir beide dasselbe meinen, dann ja. Erzählen Sie mir bitte nicht, dass ich auf mehr als nur einem Foto bin.“
    „Nein, nur auf dem einen.“ Sie legte die Zeitschrift vor ihm auf den Schreibtisch. „Bestimmt kommen bald die ersten Anrufe.“
    „Von den Käseblättern? Wissen die, wer ich bin?“
    „Zumindest vermuten sie es. Der Braut-Blog hat Sie gestern namentlich erwähnt. Und zwar in Zusammenhang mit Miss Allen. Falls jetzt jemand anruft, muss ich doch wissen, was ich sagen soll.“ Sie sah ihn erwartungsvoll an.
    „Sie meinen, ich soll Ihnen verraten, was gestern Nacht passiert ist?“
    „Nur, damit ich meinen Job tun kann.“
    Na klar. In Wirklichkeit platzte sie förmlich vor Neugier, das konnte sie nicht verbergen. „Irgendetwas läuft bei Ihnen ernsthaft schief, Marcy“
    „Ich weiß. Glauben Sie mir, das stimmt. Es tut mir so leid. Jeder hat doch irgendeine Schwäche … Ein schmutziges kleines Geheimnis … Und das ist eben meins.“
    Und seins war Chloe.
    Seine Schwäche, nicht sein Geheimnis. Schließlich hatte er wohl kaum einen Zweifel daran gelassen, was er für sie empfand.
    „Sie hatte Ärger, und ich habe geholfen. Ende. Ich sehe doch nicht tatenlos
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