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Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Titel: Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf
Autoren: Jennifer Fallon
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Abgaben nich entrichten.« Sie nahm den mit Wasser gefüllten Schöpflöffel an, den Tarjanian ihr anbot, und trank so zögerlich, als ob das Schlucken ihr Mühe bereitete. »Er trat denen am Tor entgegen. Sie sollten sich fortscheren, sagte er, und uns in Frieden lassen. Er sagte, er wehrt sich. Einen von denen hat er mit der Sichel verletzt. Aber sie ham ihn ausgelacht. Dann ham sie ihn erschlagen.«
    Tarjanian drängte sie, noch mehr Wasser zu trinken, obwohl es ihm lieber gewesen wäre, der Frau einen stärkeren Trank reichen zu können. Anschließend rief er Ritac zu sich und ließ die Bäuerin bis auf weiteres auf dem Brunnenrand sitzen, wo sie benommen ins Weite starrte.
    »Lass Harens Leichnam suchen. Wir verbrennen ihn, bevor wir abreiten.« Wortlos nickte Ritac und machte sich ans Befolgen des Befehls. Tarjanian kehrte zu Leara zurück und ging vor ihr in die Hocke. »Aber warum die Gegenwehr, Leara? Du weißt, dass wir von den Leuten, die seitens der Hythrier Überfälle erleiden, nie Abgaben einziehen. Weshalb habt ihr nicht auf die Rinder verzichtet?«
    »Die letzte Streife, wo hier war, sagte uns, 's Gesetz war anders. Gleichwohl müssten die Abgaben her. Neue Hauptleut warn da, alles würd sich ändern.«
    »Wer hat euch das gesagt?«, fragte Tarjanian verwundert. Die Regel, Opfern hythrischer Überfälle die Abgaben zu erlassen, war schon gültig gewesen, bevor er in den Grenzsicherungsdienst versetzt worden war, und er hatte nie daran gedacht, sie infrage zu stellen. Streng genommen blieben die Beraubten, nur weil sie gewisse Härten ertragen mussten, nicht von der Pflicht zur Abgabenentrichtung ausgeschlossen. Allerdings
    sahen die Hüter davon ab, die Abgaben einzuziehen. Diese Menschen hatten genug unter den Hythriern zu leiden, sodass niemand ihnen das Leben noch mehr erschweren mochte, indem man ihnen den Rest ihres Besitzes zugunsten der Schwesternschaft fortnahm.
    Leara hob den Blick und zeigte auf Gawn, der inmitten der Einfriedung im Sattel saß und sich zimperlich die verwundete Schulter hielt. »Er war's.«
    »Ritac!« Leara zuckte zusammen, als Tarjanians lauter Ruf erscholl.
    Der Korporal eilte herbei. »Ja, Hauptmann?«
    »Nimm dich dieser guten Bauersfrau an und prüfe mit ihr gemeinsam, was vom Hausrat noch gerettet werden kann.« Ritac machte große Augen, als er die Wut in Tarjanians Tonfall hörte. Er half der Frau beim Aufstehen und begab sich mit ihr zu dem niedergebrannten Haus. Tarjanian erreichte Gawn in fünf raschen Schritten. Voller Wut packte er ihn am roten Waffenrock und riss ihn aus dem Sattel.
    »Was bei den Grund ...?«, keifte Gawn noch, ehe er mit einem dumpfen Geräusch auf den Erdboden schlug, genau auf die verletzte Schulter.
    »Ihr blödsinniger, elendiger Schuft«, knirschte Tarjanian und griff ein zweites Mal zu, um Gawn auf die Beine zu stellen. Der jüngere Hauptmann schrie gequält auf, als frisches Blut aus der Wunde quoll. »Verkin hat Euch auf den Rundritt entsandt, damit Ihr mit den Gehöften des Grenzlands vertraut werdet.« Er rammte die Faust in Gawns Unterleib. Mit einem Aufächzen torkelte die Memme rückwärts und krümmte sich vor Schmerz.
    »Wie viele noch, Gawn?« Tarjanian unterstrich die
    Frage mit einem zweiten Hieb, diesmal gegen Gawns Kinn. Der Haken schleuderte den Hauptmann wuchtig auf den Rücken. Aus Wut und Schmerz schluchzte er vor sich hin, kroch durch den Dreck davon, um sich Tarjanians Zorn zu entziehen, und presste infolge der Schulterverletzung bei jeder Bewegung ein Wimmern hervor. »Wie viele Bauern müssen noch sterben, weil Ihr wähnt, Ihr könntet hier, kaum dass Ihr an der Grenze weilt, alles über den Haufen werfen?« Tarjanian beugte sich hinab und zerrte Gawn hoch. »Was gibt Euch das Recht zu ...?«
    »Das Recht?«, schäumte Gawn, während er aus Tarjanians Reichweite zurückwich. »Es entspricht dem Gesetz. Was gibt Euch das Recht, es zu beugen? Ihr seid es, der gegen das Gesetz verstößt, indem Ihr diesen Bauern eigenmächtig die Abgaben erlasst. Ihr brecht das Gesetz, wenn Ihr Heiden ungestraft lasst. Ihr seid es, der ...«
    Tarjanian wartete keine weiteren Beschuldigungen mehr ab. Mit aller Kraft, die er aufzuwenden vermochte, drosch er dem jüngeren Hauptmann die geballte Faust mitten ins Gesicht, und zu seiner tiefen Genugtuung hörte sich der Treffer nach dem Brechen kleinerer Knochen an. Bewusstlos sackte Gawn zu seinen Füßen nieder. Tarjanian schüttelte die Hand aus und wandte sich seinen Männern zu, die
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